Atlantis - Tochter der Meere «Pausiert»

5.Kapitel

Die Palasttüren wurden geöffnet und gaben mir einen Blick auf das Schönste was ich je gesehen habe. Einen kreisrunden Saal von dem viele weitere Gänge abgingen. In die Wände waren Kristalle und Edelsteine in allen erdenklichen Farben eingelassen. Hauchdünne goldene Linien, schon fast nicht mehr zu sehen, bildeten Formen und Muster bis sie sich schließlich in der Kuppel des Saales zu einem riesigem Stern zusammen schlossen.

„Hier lang. ",riss mich Alwaras Stimme zurück in die Realität. Wir durchquerten den Saal und gingen auf den Gang zu, dessen Eingang am prachtvollsten verziert worden war. Vor einer großen Tür blieben wir stehen. „ Bevor du mit unserer ihr reden kannst, musst du erstmal etwas frisch gemacht werden." Während sie sprach, musterte sie mich mit leicht angeekelten Blick.

Ich sah an mir herunter. Meine Kleidung hatte mehrere Löcher und war dreckig.
Sogleich kamen mehrere Mädchen die sofort anfingen mir die Haare zu kämen und sie anschließend zu einer wunderschönen Frisur verflochten.Sie brachten mir neue Kleidung und drehten sich freundlicherweise um, während ich meine Kleidung wechselte. In weniger als einer Minute war ich ein völlig neuer Mensch. Nur meinen Ring ließen sie an seinem Platz. 

„Vergiss nicht höflich zu ihr zu sein, schließlich war sie es die dich gerettet hat.", flüsterte Alwara mir zu. Ich hatte kaum Zeit mich zu wundern wieso die Königin mich retten sollte,da wurde die Tür schon geöffnet. Als mir vorhin der Saal wunderschön vorkam, wusste ich noch nicht was hier auf mich wartete. Dieser Saal schien alles je gesehene in den Schatten zu stellen.  Über mir war ein riesiger Kronleuchter, in denen hunderte von Kerzen brannten, der Boden war aus purem Gold, und in die Wände waren Edelsteine und weitere Kostbarkeiten eingelassen, die sich zu verschiedenen Bildern zusammenschlossen.

Auf einem glaubte ich eine Insel zu erkennen auf der gerade ein Vulkan ausbrach. Das Magma war aus Rubinen, Bernstein und blutroten Edelsteine nachgebildet und es sah fast so aus als würde sich das Magma bewegen. Ich schüttelte mich. Jetzt ging meine Fantasie zu weit. Bilder die sich bewegten gab es nicht.

Plötzlich hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden. Ich drehte mich um.
Mir stockte der Atem. Vor mir saß eine engelsgleiche Frau. Ihre dunklen Haare waren zu einer wunderschönen Frisur verflochten, in der Muscheln perlmuttfarben schimmerten. Ihr blaues Kleid schlang sich elegant um ihren Körper, und es sah fast so aus als würde das Kleid komplett aus Wasser bestehen. Mit einem kleinem Lächeln im Gesicht sah sie mich an, und erinnerte mich an die große Schwester die ich mir als kleines Kind erträumt hatte. Ich wollte etwas sagen doch alles was ich heraus brachte war ein Krächzen.

„Hallo Yara.",begrüßte mich die Frau. „Ha..Hallo.",antwortete ich.
„Wer bist du?".
„Oh, wo bleiben meine Manieren.",die Frau lachte, „ Ich bin Malia, unter meinem Volk besser bekannt als Königin von Atlantis."
Ich schnappte nach Luft. Hatte sie gerade Atlantis gesagt? Die sagenumwobene,versunkene Stadt? Die verschollene Stadt nach der tausende Abenteurer suchten,sie aber nicht fanden. Das konnte nicht wahr sein.
„Atlantis?",fragte ich nach.
Malia nickte. „ Ich bin sicher du hast hunderte von Fragen, aber erstmal muss ich dich was fragen. Woher hast du diesen Ring ?" Sie deutete auf meine Hand. Der Aquamarin schimmerte leicht und warf funkelnde Punkte an die Decke. „Äh..." Ich zögerte. Sollte ich mich Malia anvertrauen? Meine Mutter hatte mir immer eingeschärft niemanden davon zu erzählen. Andererseits hatte ich nichts zu verlieren.

„ Ich habe ihn von meiner Mutter zum Geburtstag bekommen. Sie hatte den Ring von ihrer Mutter bekommen und die wiederum von ihrer. Ich glaube das geht seit 1000 Jahren so. Es ist ein besonderes Familienerbstück. Meine Mutter hat gesagt, dass ich nie mit dem Ring angeben sollte oder groß rumposaunen das er von unschätzbarem Wert sei. Sonst bekäme die Presse davon Wind und der Ring würde in einem Museum landen."

„Ja da hat sie natürlich Recht.", antwortete Malia eher an sich selbst gerichtet als an mich. „ Nun, jetzt willst du sicher wissen wieso du gerettet worden bist oder?". Ich nickte. „Bevor ich dir diese Frage beantworten kann muss ich dir erst etwas über Atlantis erzählen. Mach es dir bequem, es ist eine lange Geschichte."