Sie hatten Schwein gehabt - sie waren durchgekommen ohne Probleme zu kriegen und Dean half Mary gerade aus dem Kanalisationsdeckel, die Dunkelhaarige umklammerte dankbar sein Handgelenk und kletterte nach draußen, dann zog der Winchester die Klappe wieder zu und mit gesenkten Köpfen liefen die Beiden auf den Laden zu, Dean Mary sorgenvoll näher zu sich gezogen und Tina öffnete ihn die Tür, hatte sie wohl schon durchs Fenster kommen sehen, sodass sie jetzt ins Hausinnere schlüpften und die gute Freundin von Mary die Tür hastig hinter ihnen schloss. ,,Was ist geschehen, dass ihr unterirdisch zu mir kommen müsst?", fragte sie sorgenvoll und Mary rieb sich über die Arme, während Dean sie sachte stützte. Die junge Dame war am Ende und der Geruch der Kanalisation hatte dafür gesorgt, dass ihr Magen sich mit jedem Schritt zusammenkrampfte. ,,Können wir später drüber reden? Mary braucht ne Verschnaufpause", murmelte Dean und Tina nickte langsam, bedeutete den Beiden ihr zu folgen und ihr Weg führte durchs Lager und durch ein schmales Treppenhaus nach oben in die Wohnung der alleinlebenden Schneiderin. Dean hielt Mary weiterhin sachte an der Taille fest und Tina sah die Beiden ernst an. ,,Ich hab leider nur ein Gästezimmer, das müsstet ihr euch teilen. Aber ich denke, ihr werdet zurecht kommen", meinte sie leise und die beiden Zeitreisenden nickten leicht, ließen sich von der Hausdame ihr neues Versteck zeigen und Mary setzte sich schwach auf die Bettkante, als sie beide alleine waren und Tina mit den Worten sie sollen sich wie zu Hause fühlen, wieder nach unten in ihren Laden verschwand. Besorgt ging Dean vor Mary in die Knie und seine Hände legten sich auf die Schenkel der Dame. ,,Wie geht's dir?", fragte er und sie zwinkerte, sah ihn an. ,,Es geht schon. Es ist nur alles etwas viel gerade", murmelte sie und er nickte, seine grünen Augen musterten die Dame, die vor ihm saß und nicht zu sagen wusste, wie es weitergehen würde. Sie mussten zurück in ihre Zeit, sie Beide, denn ein ewiges Versteckspiel war unmöglich. Aber wie sollten sie nach Wegen suchen wenn sie hier festsaßen? ,,Ich sehe, dass du dir den Kopf zerbrichst", murmelte Dean und Mary schluckte schwer, senkte den Blick. ,,Tina hat uns nur geholfen weil sie es geahnt hat. Wir können nicht ewig hier bleiben und sie mit in Schwierigkeiten bringen", wisperte sie und der Winchester nickte, strich sanft die Beine seiner neu gewonnen Freundin hinauf. Erst wenige Tage saß er im siebzehnten Jahrhundert fest und schon steckte er mitten in einer Verfolgungsjagd und auf seinen Kopf wurde vermutlich eine stolze Summe gesetzt.
,,Wir kriegen das hin. Ich weiß noch nicht wie Mary, aber wir haben uns, sind nicht alleine. Und zu zweit finden wir einen Weg", murmelte er und sie nickte, gähnte verstohlen und als nächstes hörte man leise ihren Magen grummeln, sodass Dean lächelte und auch ihre Mundwinkel etwas nach oben wanderten. ,,Genug Trübsal geblasen, Marylein. Du musst was essen und dann musst du dich ausruhen. Und ich sollte das genauso tun." Der Blonde erhob sich und zog die dunkelhaarige Schönheit auf die Beine, sodass sie wieder aufrecht stand und zu ihm aufsehen konnte. Einen Moment verfingen sich ihre Blicke ineinander und sie standen bloß vor dem Bett und sahen einander an, ehe Mary leicht den Kopf schüttelte und ihrem Verstand einen kleinen Schubs verpasste. ,,Gehen wir was essen, Tina wird nichts dagegen haben", murmelte sie, schob sich an ihm vorbei und er folgte ihr in die Küche, wo sie sich jeder mit einem Stück Kuchen und einer Tasse Tee an den Tisch setzten und Schweigen herrschte, man nur das leise Klappern des Geschirrs hörte und beide sahen auf, als sie Schritte hörten, der Holzboden leise knarzte und Tina im Türrahmen stand. ,,Ich hab euch beiden was zum anziehen gebracht, ihr solltet schauen, dass ihr euch wascht. Ihr stinkt schlimmer als der Kanal selbst" Sie schmunzelte leicht, als sie einen Wäschestapel auf den freien Stuhl legte und die Beiden dann wieder alleine ließ, zurück an ihre Arbeit ging. Marys braune Augen sahen Dean fragend an. ,,Ist es für dich okay wenn ich zuerst dusche?", fragte sie leise und er nickte, nahm die letzte Gabel seines Kuchens und Mary erhob sich schon mal, stellte ihr Geschirr zur Spüle und griff nach dem Klamottenbündel. ,,Ich werde schon mal vorgehen", meinte sie leise und ließ Dean alleine, lief den langen Flur runter zum Zimmer der Beiden, wo sie die Klamotten voneinander trennte und mit den Ihrigen im Badezimmer verschwand. Und es tat gut sich endlich wieder waschen zu können. Das warme Wasser entspannte ihre verkrampften Muskeln und wusch ihr den Schmutz vom Leib - und die Seife die zur Verfügung stand roch wunderbar nach Aprikosen.
Dean, welcher nun sein Geschirr ebenfalls weg geräumt hatte lief auch zurück hinter ins Gästezimmer und setzte sich auf die Bettkante, hörte die Dusche rauschen und Mary leise Summen, was ihn zum Grinsen veranlasste und er wartend auf die Badezimmertür sah. Tina hatte mit einem recht: sie beide stanken wirklich noch entsetzlicher als die Kanalisation und der Jäger freute sich nun auf die bevorstehende Dusche. Seine Gedanken jedoch wagten es, noch einmal abzuschweifen. Er musste Mary beschützen und er würde alles dafür tun, dass sie es zurück nach Hause schaffte. Sie hatte es nicht verdient eine Zeitgefangene zu sein und er merkte sehr, wie sie darunter litt, hier festzusitzen, in ständiger Todesangst leben zu müssen und jetzt nicht einmal mehr einen Fuß auf die Straße setzen zu können. Die Badezimmertür öffnete sich und in einem kurzen, weißen Nachthemd trat Mary hinaus, die Haare nass über den Schultern liegend und dem Winchester stieg sofort der süßliche Geruch in die Nase, welcher von ihr ausging. ,,Du kannst jetzt ins Bad", meinte sie leise und nickend erhob er sich vom Bett, griff nach den Sachen und trat auf sie zu, wollte sich an ihr vorbei schieben, doch blieb aus irgendeinem Grund vor ihr nochmal stehen. Und sie sah aus rehbraunen Augen zu ihm hoch, auf ihren vollen Lippen bildete sich ein zaghaftes Lächeln, eines, das Dean mehr gefiel als es das sollte und er verstand nicht ganz warum. Doch es war so: Mary betörte ihn mehr als es gut war.
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Prisoner Of Time [D.W|SPN] ✔
FanfictionDean Winchester steckt in der Vergangenheit fest - ums genauer zu sagen in dem mitreißenden, kunterbunten und verrückten siebzehnten Jahrhundert. Aufgrund eines Falls hat Castiel ihm dort hin helfen müssen - tja, nur schafft es der Engel im Trenchco...