50 Shades of Pain

Escala-tion

Christian wartet wie üblich im Spielzimmer und ich atme tief durch, um mich zu beruhigen. Irgendwie ist es meine letzte Hoffnung, bevor ich Flynn nachgebe und das hier abbreche.

Isaac kommt herein und nickt mir zu. Elena hat ihm die Entscheidung überlassen, war aber strikt dagegen. Trotzdem hatte sie auch keine bessere Idee, um Christian aus seiner Starre zu holen. Isaac hat zugestimmt und als er eintrifft, wirft Taylor, der ihn hochgebracht hat, mir einen Blick zu, der voller Unverständnis ist.

Ich bitte ihn, uns für heute Abend zu verlassen und Taylor geht davon, seine ganze Haltung drückt seine Missbilligung aus.

„Ana, bist du sicher, dass das eine so gute Idee ist?", fragt mich Isaac ruhig.

Ich nicke, es ist die einzige Idee, die ich noch habe. „Isaac, würdest du dich bitte fertig machen?"

Wir haben gestern alles besprochen und unbefangen zieht er sich aus und legt seine Kleidung auf den Tisch im Flur. Als er nur in einem schwarzen Slip vor mir steht, grinst er verlegen.
Ich sehe ihn dankbar an.

„Wie sollen wir es anfangen?", fragt er neugierig.

„Geh ins Spielzimmer und warte neben Christian in Nadu."

Er nickt, allein das ist etwas, was meinen Mann zutiefst verunsichern wird, wie ich hoffe. Hier geht es darum, ihm die Kontrolle über sich zu rauben, ihn aus diesem Subzustand zu holen und ihn zum kämpfen zu bringen. Elena hat wie Flynn das Gefühl, dass nur eine mächtige Emotion das bewirken wird. Und wenn Christian eines ist, dann eifersüchtig. Ich zünde hier eine verdammt kurze Zündschnur an und wenn ich Pech habe, geht die Bombe unkontrolliert nach hinten los.

Isaac nickt mir zu und ich sehe ihm hinterher, als er nach oben geht. Ich trage einen schwarzen Ledermini und eine recht durchsichtige Bluse, darunter einen schwarzen BH und Lack-Highheels. Ich sehe aus wie eine Nutte und ich hasse es.

Ich warte ganze zehn Minuten und erwarte jeden Moment, dass Christian wutschnaubend vor mir auftaucht. Aber ich werde noch viel weiter gehen müssen, er kommt nicht und langsam betrete ich das Spielzimmer. Christian kniet in Subposition und daneben sitzt Isaac genauso reglos, wie mein Mann. Zwei Männer knien vor mir und ich muss ein hysterisches Kichern unterdrücken.

Langsam wird es immer absurder. Was Kate wohl hierzu sagen würde?

„Display", herrsche ich die beiden an und sofort springen sie auf und gehen in die befohlene Stellung.

Christian sieht angestrengt aus und ich hoffe, mein Plan geht auf.

Ich trete vor die beiden und greife wie beiläufig nach Christians Schwanz. Zum ersten Mal, seit wir diese Situation haben und ich im Spielzimmer den Ton angebe, ist er nicht erregt. Also bewirkt Isaacs Anwesenheit etwas. Ich denke an alles, was ich erlebt, gesehen und gelernt habe und versuche, es aus der Sicht einer Domina zu sehen.

„Enttäuschend, Christian, ich hätte mehr von dir erwartet", sage ich kalt, während in mir eine leise Stimme wimmert.

Es ist grausam, erniedrigend und böse, was ich hier tue. Aber es ist meine letzte Möglichkeit. Der letzte Versuch, bevor ich schreiend davon laufe.

Jetzt kommt der wirklich schwierige Teil, aber Isaac hat mir versichert, dass es ihm nichts ausmacht. Mir schon, aber das muss er ja nicht wissen, obwohl er sich es denken kann. Ich greife nach Isaacs Schwanz, das erste Mal, dass ich außer Christian einen Mann derart intim berühre. Isaac ist deutlich erregt, er ist einfach ein Sub und allein diese ungewisse Situation erregt ihn.

Ich sehe, wie sich in dem Moment Christians Kiefer aufeinander pressen und durch die Displaystellung, Hände hinter dem Kopf, stehend und das Becken nach vorn gedrückt, kann ich auch das Blitzen in seinen Augen sehen. Es ist bisher eine der deutlichsten Reaktionen von ihm, aber er rastet noch nicht aus. Was muss ich noch tun? Verdammt!