Alexis ist nun schon seit zwei Wochen in Amerika. Bis auf ein paar Nachrichten am Tag höre bzw. sehe ich also leider nicht viel von ihm. Das darf ich aber nicht beklagen, denn sonst ist miese Laune vorprogrammiert.
Zumindest werde ich die nächste Woche etwas zu tun haben, denn jetzt heißt es ab nach Italien mit Justin, Trice und Luke!
Momentan befinden wir uns am Flughafen. In weniger als einer Stunde geht unsere Reise los! Naja, was heißt hier schon Reise? Wir werden am Ende bestimmt eh nur die ganze Zeit am Strand faulenzen.
Geduldig warten wir am Gate darauf, dass wir endlich ins Flugzeug gelassen werden. Gelangweilt schaue ich Justin und Trice beim Turteln zu, wobei sie sich eigentlich ganz normal unterhalten. "Endlich unser erster gemeinsamer Urlaub!", schwärmt Justin glücklich. Maan, ich bin so neidisch! Wie gerne würde ich selber mit Alexis verreisen? "Ich hätte es bevorzugt, wenn wir alleine fliegen würden." Trice sieht Justin ernst in die Augen, der daraufhin rot anläuft. "Grr! Bist du etwa unzufrieden mit uns beiden?", knurre ich ihn an, bevor ich mich an Luke wende: "Hast du das gehört? Eine Frechheit, sage ich dir!" - "Was? Fühlst du dich etwa einsam?", schmunzelt er daraufhin, im Versuch mich aufzuziehen.
Nachdem wir sicher am Hotel angekommen sind und unsere Zimmerschlüssel erhalten haben, werfen wir kurzerhand unser Gepäck ins Zimmer und machen uns sofort auf zum Meer, das gerade mal 10 Meter von uns entfernt ist. Wir fackeln gar nicht lange rum, reißen uns sofort die Oberteile vom Leib und sprinten lachend ins kühle Wasser. Ja, hier lässt es sich leben!
Genau so verbringen wir fast jeden Tag unseres Urlaubs: mit viel Spaß essen, schwimmen und pennen, wobei wir an manchen Tagen auch Karten spielen, Jetski fahren oder einfach nur herumspazieren. In unserem Alter würde man normalerweise wahrscheinlich meinen, dass wir jede Nacht in einem anderen Club oder 'ner Bar feiern, worauf keiner von uns zum Glück Bock hat. Ich habe sowieso das Gefühl, dass dort eher verzweifelte Singles ihr Unwesen treiben, die versuchen einen aufzugabeln. Da jeder von uns vergeben ist, müssen wir also nicht unbedingt dorthin.
Hin und wieder, wenn wir gerade im Hotel sind, schreibe ich mit Alexis. Trotzdem vermisse ich ihn, vor allem dann, wenn Justin und Trice aneinander kleben. Besonders nachts sehne ich mich nach meinem Freund, ich meine ich will auch mit ihm in einem Bett schlafen können! Nichts gegen Luke, aber Alexis wäre mir echt um einiges lieber!
Und so ist unser Urlaub auch schon wie im Fluge vergangen. Zurück in unserem Heimatland, fragt Luke uns, ob wir zu seiner Geburtstagsparty kommen werden, worauf die Antwort natürlich Ja lautet. Einfach kaum zu glauben, dass wir schon in der letzten Ferienwoche angelangt sind. Ich habe echt keine Lust auf Schule! Naja, wenigstens kann ich Alexis dann jeden Tag sehen.
- Am Tag der Feier -
Gegen Nachmittag werde ich von dem Vibrieren meines Handys geweckt. Da ich mit Luke gerechnet habe, mit dem ich mich bald zum Einkaufen treffe, bin ich überrascht als ich eine Nachricht von Hannah auf dem Display entdecke: "Kommst du heute zur Party?" Natürlich komme ich, was soll die Frage? Nachdem ich ihr mit einem einfachen "Ja du?" antworte, werfe ich mein Smartphone zurück auf's Bett und schlendere gähnend ins Bad, um mich für das Treffen mit Luke fertig zu machen. Da er 18 wird, muss die Feier natürlich etwas ganz Besonderes werden.
Es dauert nicht lange, bis Luke, Justin, Trice und ich genug Getränke und Snacks geholt haben und anfangen Lukes Haus für die Party herzurichten. Dafür verschieben wir hier und da ein paar Möbel und schon ist es Zeit, dass die ersten Gäste eintreffen. Was macht man zuerst nachdem man das Geburtstags"kind" begrüßt hat? Richtig! Man schnappt sich Alkohol.
Da ich vom Umstellen der Einrichtung relativ erschöpft bin, hocke ich mich erst einmal auf die Couch und beobachte die anderen beim Plaudern und Lachen als jemand plötzlich meine Sicht behindert, indem er mir von hinten die Hände über die Augen legt. Irritiert streife ich die Hände von mir ab und drehe mich überrascht zu einer grinsenden Medley um. "Überraschung." - "Haha, hi.", lache ich etwas gezwungen. Hannah und Chiara, die ebenfalls bei ihr sind, machen es sich neben mir bequem, wobei mir Hannah komischerweise eine Flasche in die Hand drückt. Mir fällt auf, dass jedes der Mädchen ziemlich leicht bekleidet ist, was mir seltsamerweise unangenehm ist. Darum stehe ich entschuldigend auf und stelle mich zu den anderen Jungs.
Doch so leicht scheine ich meine Klassenkameraden nicht loszuwerden. "Chiara hat sich in dich verknallt. Willst du ihr nicht entgegen kommen?", flüstert mir Hannah irgendwann ins Ohr. Naja, durch die laute Musik ist es viel mehr ein Brüllen. "Nein will ich nicht.", erwidere ich klipp und klar. Die spinnen doch. Machen die jetzt einen auf Kuppler? Ich denke es ist das Beste, wenn ich mich heute nicht betrinke. Wer weiß was ihnen sonst noch einfällt. "Ach komm schon. Willst du ihr nicht eine Chance geben? Sieh sie dir an. Sie ist doch echt putzig, nicht wahr?" - "Ich habe kein Interesse.", stöhne ich genervt. Außerdem, warum machen sich eigentlich Hannah und Medley statt Chiara an mich ran?
Zum Glück schaffe ich es, den Beiden zu entkommen. Langsam bekomme ich echt Angst vor ihnen. Wie kann man nur so aufdringlich und offensichtlich sein? Jetzt weiß ich, wieso ich mich nie auf diese Art und Weise in die Liebesangelegenheit anderer eingemischt habe.
Kurze Zeit später legt sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter. Diesmal ist es Chiara, die ziemlich rot im Gesicht ist. Sag mir nicht, man hat sie abgefüllt.. "Was ist los?", frage ich sie etwas verunsichert als sich Hannah von hinten nähert und ihr einen Schubser verpasst. "Na los, mach schon!" Wow, die sieht ebenfalls ziemlich betrunken aus. Welche Ausrede sollte ich als nächstes benutzen, um hier zu verschwinden? Gerade als ich meinen Mund öffnen will, um etwas zu sagen, legen sich plötzlich Chiaras Arme um meinen Nacken, die mich zu ihr herunter ziehen. Unbeholfen presst sie ihre Lippen gegen meine, woraufhin mein Herz einen Takt aussetzt.
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Observer Falls In Love (BoyxBoy)
RomanceDas was ich am liebsten mache: Andere beobachten und mich in ihre Angelegenheiten einmischen. Deshalb habe ich bisher immer nur meinen Freunden zu ihrem Glück (in der Liebe) verholfen. Doch das ganze Einmischen hat eben zur Folge, dass man näher...