[19] I was afraid that the zombie had eaten you !

795 33 3
                                    

Stellas P.O.V.

Stunden, Tage, Wochen vergingen und von Tag zu Tag verlor ich immer mehr meines alten Ichs. Ich weinte nicht, ich trauerte nicht und ich redete nicht. Ich redete mit niemandem über meine Probleme. Über meinen Kopf der bald platzen würde, weil mir immer mehr Fragen in den Sinn kamen. Fragen, die sich nur darum drehten, was ich falsch getan habe. Was wäre wenn.. ? Ich hätte ein ganzes Buch schreiben können, mit den ganzen Theorien, die ich mir im Laufe der vergangenen Wochen ausgemalt hatte. Wäre ich nicht nach London geflogen, wäre ich noch mit Mikel zusammen, hätte Liam nicht verletzt und meine Mum würde jetzt neben mir sitzen und mich trösten. Mir sagen, dass alles wieder gut wird. Aber es würde nichts mehr gut werden. Ich saß alleine in dieser Wohnung und versuchte nicht irre zu werden. Manchmal hörte ich meine Mutter reden. Wie sie durch die Wohnung ging. Wie sie mich umarmte, wenn sie nach Hause kam. Erschöpft davon erzählte wie anstrengend der Tag gewesen wäre.

Nicht, dass ich kurz davor war meinen Verstand zu verlieren, ich entfernte mich auch noch immer mehr von Jenny. Sie versuchte nur mir zu Helfen. Mit ihrer ganzen Kraft versuchte sie mich zu unterstützen. Sie hatte vorgeschlagen, dass ich bei ihnen wohnen könnte. Sie hatte vorgeschlagen, dass sie eine Weile zu mir ziehen konnte. Und was tat ich ? Ich sagte immer wieder nein. Ich brauchte Zeit für mich. Ich musste wieder zu mir selbst finden, aber das war leichter gesagt als getan. Ich war nicht mehr ich selbst. Früher hatte ich immer ein Lächeln im Gesicht. Egal was war, ich ging an die Sachen immer positiv ran. Aber jetzt. Ich verspührte keine Lust irgendetwas zu machen. Ich wusste noch nicht mal, wann ich das letzte Mal die Wohnung verlassen hatte. Ich war nurnoch ein Schatten meines alten Ichs.

Zur Schule ging ich auch nicht mehr. Ich hatte keine Lust auf diesen ganzen falschen 'Mein Beileid'- Kram. Und ich hatte einfach keine Kraft dazu.

Wie die letzten Wochen auch, lag ich im Wohnzimmer auf dem Sofa und starrte auf den Fernseher, ohne ein Wort zu verstehen. Meine Gedanken waren weit weg. Als es plötzlich klingelte, sah ich zuerst auf die Uhr. Jenny konnte das nicht sein, da sie noch in der Schule war. Mühevoll stand ich auf und schleppte meinen Körper zur Tür. 'Stella...', rief Zayn im ersten Augenblick, aber als er mich dann musterte, entfuhr ihm ein 'Ach du Scheiße'. 'Heey..', murmelte ich nur und ging zur Seite, damit er reinkommen konnte. Ich führte Zayn ins Wohnzimmer und setzte mich wieder auf die Couch. 'Wie.. gehts dir ?', fragte Zayn zögernd und setzte sich zu mir. Genauso wie Jenny, hatte auch er diesen überbesorgten Gesichtsausdruck. Sah ich wirklich so schlimm aus ? 'Es geht mir gut..', antwortete ich, aber nicht besonders überzeugend. Meine Stimme war leise, kaum hörbar. Zayn nickte zuerst, musterte mich, und stand dann kopfschüttelnd auf. 'Stella so geht das nicht mehr weiter !' Ich zuckte vor Schreck zusammen, als Zayn plötzlich anfing so laut zu reden. 'Wie lange sitzt du schon eingesperrt in deiner Wohnung ? Geh raus an die frische Luft, triff Freunde.. Ich will kein Arsch sein, aber das Leben geht weiter und ich werde dir ganz bestimmt nicht dabei zu sehen, wie du dich in Wrack verwadelst !' Er war grad mal seit einigen Minuten da, und schrie mich schon so an ? Normalerweise wäre ich total augerastet, aber.. Es beeindruckte mich wenig. 'Hm.', gab ich nur von mir und rieb mir kurz die Augen. Ich schlief in letzter Zeit kaum, und war deswegen umso müder. Zayn warf mir einen undefinierbaren Blick zu und fuhr sich durchs Haar. 'Ich habe gleich ein Interview mit Louis... Ich komme morgen und bis dahin hast du aufgeräumt und dich in Ordnung gebracht  !' Ich nickte nur kurz und stand langsam auf, um ihn zur Tür zu begleiten. 'Ich komm morgen !', wiederholte Zayn, umarmte mich kurz und ging dann. Ich schloss die Tür zu und ging zurück ins Wohnzimmer. Als ich fast dort war blieb ich plötzlich stehen, drehte mich um und ging aufs Badezimmer zu. Langsam ging ich auf den Spiegel im Badezimmer zu und traute mich zuerst garnicht rein zu sehen. Vorsichtig hob ich meinen Blick. War das ich ? Meine Augen waren fast geschlossen, dunkle Augenringe befanden sich unter meinen Augen. Meine Haut war total blass.. Ich sah aus wie eine Leiche. Nach einer halben Ewigkeit löste ich meinen Blick endlich von meinem Spiegelbild und wollte in mein Zimmer gehen, aber da erläuterte die Türklingel. Wenn das wieder Zayn war, würde ich ihm den Kopf abreißen. 'Hey..' Lächelnd kam Harry herein und musterte mich kurz. 'Hat dich Zayn geschickt ?', fragte ich, da es mir doch sehr wahrscheinlich erschien. 'Nein.. ich... war Zayn etwa da gewesen ?' Langsam nickte ich und fuhr mir kurz durchs Haar. Ich sah schrecklich aus. Wir standen eine Weile stumm am Eingang, als ich Harry dann fragte, was er eigentlich hier machte. 'Achso ja.. Mach dich fertig.. Wir gehen heute feiern !' Ich hob eine Augenbraue und sah Harry etwas misstrauisch an. 'Dir gehts beschissen und ich bin da um deinen Geist wieder einbisschen zu wecken.' Noch immer sah ich Harry etwas misstrauisch an und schüttelte dann langsam den Kopf. 'Egal wohin du mich abschleppen willst.. Ich werde wohl Stunden brauchen, bis ich das' -dabei deutete ich auf mein Gesicht und meine Haare- 'in Ordnung gebracht habe.' Harry zuckte aber nur unbeeindruckt mit den Schultern. 'Ich kann warten.' Ich dachte kurze Zeit nach, seufzte dann aber und führte Harry ins Wohnzimmer. 'Falls du was trinken willst, die Küche ist den Gang runter.', meinte ich noch bevor ich dann ins Badezimmer verschwand.

Ca. eineinhalb Stunden später stand ich geduscht, geschminkt, geföhnt und angezogen im Wohnzimmer. 'Stella da bist du ja.. Ich hatte schon angst, dass der Zombie die aufgefressen hat.' Grinsend boxte ich Harry in den Bauch. Warte.. sagte ich gerade grinsend ? Ja. Er war der erste seit Monaten, der mich zum lachen gebracht hatte. Nachdem ich mir meine Schuhe und meine Jacke angezogen hatte, machten wir uns auf den Weg. Harry hatte uns ein Taxi bestellt und jetzt fuhren wir zu irgendeiner Disco. 'Wir trinken einbisschen, tanzen einbisschen und schon gehts dir wieder besser.', meinte Harry lächelnd und zusammen gingen wir in die Disco rein. Die laute Musik kam mir wie eine riesen große Welle entgegen. Es war total heiß hier. 'Lass uns zuerst zur Bar gehen.', rief mir Harry entgegen und zog mich auf die Bar zu. Nach einem Cocktail und zwei Kurzen zog mich Harry lachend auf die Tanzfläche. Langsam fing ich an alles um mich herum zu vergessen. Die ganzen Fragen in meinem Kopf verschwanden. Die Trauer, die Wut. Es war alles weg. 'Ich glaube, du hast einen Verehrer.', rief mir Harry lachend ins Ohr und deutete nach rechts. Langsam drehte ich meinen Kopf nach rechts und sah sofort einen Typen, der uns bzw. mich gerade anstarrte. Er hatte dunkle Haare, eine schwarze enge Jeans an und ein weißes T-Shirt, dass seinen Oberkörper sehr betonte. 'Na dann..', sagte ich nur grinsend, wandt mich von Harry ab und ging auf den Typen zu.

Was an dem Abend noch geschah, wusste ich nicht mehr, als ich am nächsten Morgen aufwachte.

~

Für alle Liam & Stella -Shipper; Im nächsten Kapitel wird es voraussichtlich wieder um die zwei gehen :)

Love knows only one directionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt