Erstes Spiel

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,,Das war ziemlich eng!", meinte Janine erleichtert. ,,Ja, allerdings!", stimmten Lilly und ich ihr zu. 

Wir lehnten uns zurück und genossen einfach nur die Fahrt. Irgendwann streckte Blondi (Paul) seinen Kopf durch die Tür und fragte mich: ,,Hey Luna, sag mal, würdest du mich vielleicht auf den Ball begleiten?" Die anderen beiden im Abteil sahen mich gespannt an und ich glaube, ihnen wären die Augäpfel aus dem Kopf gefallen, wenn sie nicht so gut verankert wären, als ich antwortete: ,,Nein, tut mir Leid!" Als er mit hängendem Kopf das Abtei verließ, fragten Nine und Lilly gleichzeitig: ,,Hast du den Verstand verloren??? Du hast ja nicht mehr alle Tassen im Schrank, Pauls Einladung abzulehnen!!! Es gibt bestimmt viele Mädchen an Hogwarts, die für ein Date mit ihm sogar freiwillig ihre Hand in Bubotublereiter stecken würden!" ,,Regt euch mal ab ihr Tiger", meinte ich darauf nur, ,,Ich will eben nicht mit ihm hingehen!" Meinen Mädels schien so langsam ein Licht über irgendwas aufzugehen, obwohl ich immer noch nicht weiß, worüber...

Jedenfalls: Als wir in Hogsmead ankamen, war der Bahnsteig noch ziemlich ausgestorben, doch nur 10 Minuten später wurde er von Schülern überschwemmt, und es waren nicht mal alle Hogwartsschüler! Cookie flatterte auf meine Schulter und ich zog meinen Koffer von der Gepäckablage runter, den ich natürlich auf meinen Fuß fallen ließ. Ich unterdrückte einen Aufschrei und Nine fragte mich: ,,Alles klar? Du siehst so aus, als wäre dir schon wieder etwas auf den Fuß gefallen!" ,,Jap, alles bestens", presste ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hindurch. Ich schleppte meinen Koffer durch den Zug und stellte ihn dann zum anderen Gepäck. Cookie nahm ich auf meinen Arm und ließ sie zur Eulerei fliegen. Flame folgte ihr. Als Lilly, Janine und ich dann in der großen Halle standen, standen auf den Tischen schon Kürbissaft, Kürbispasteten und Brot mit Wurst, Butter und Marmelade. Die Marmelade war wirklich köstlich! James war da wohl schon im Gryffindorgemeinschaftsraum. Nicht, das mich das gestört hätte!(!!) Nach dem Abendessen verabschiedeten Lilly und ich uns noch von Janine, dann gingen wir hoch in den Ravenclawgemeinschaftsraum. Wir wollten bei unserem ersten Quidditchspiel am Tag darauf schließlich nicht von unseren Besen fallen und schnarchend auf dem Rasen liegen. In unserem Schlafsaal saßen die Drillinge auf dem Bett und redeten darüber, wie einer der  Howleyzwillinge Kara zum Ball eingeladen hatte. Der andere hatte laut Gespräch Lara gefragt. Lilly und ich mussten einen Lachanfall unterdrücken, als Mara sagte: ,,Das ist fies! Ihr habt schon zwei Sahneschnittchen abbekommen und mich hat noch keiner gefragt!" Darauf erwiderte Lilly allerdings: ,,Dafür muss man sich nicht schämen. Wenn sich hier gerade jemand schämen sollte, dann Luna. Paul alias Sahneschnittchen Nummer 1 hat sie zum Ball eingeladen und sie hat abgelehnt!" ,,WAAAAAAAAAS?! Das ist ein ganz mieser Scherz, oder?", riefen die drei gleichzeitig, während sie empört nach Luft schnappten. Bei diesem Gesichtsausdruck den alle drei drauf hatten, konnte ich nicht mehr anders: Ich brach in einen Lachflash aus, woraufhin mich alle nur noch verständnisloser anstarrten. In dieser Nacht konnte niemand wirklich gut schlafen. 

Am Morgen darauf zog ich mir mit zitternden Fingern meine Quidditchuniform über und nahm meinen Feuerblitz aus dem Schrank. Ich hatte am Besenstiel ganz vorne eins meiner Lieblingsarmbänder drum gewickelt. Als Glücksbringer legte ich mir auch noch die Kette von Helena Ravenclaw um und schlich dann leise runter in den Gemeinschaftsraum, da die anderen noch schliefen. Im Gemeinschaftsraum schwebte dann fast Helena durch mich hindurch. Ihr Blick fiel sofort auf meine/ihre Kette und sie sagte: ,,Meine Kette! Passe bitte gut auf sie auf Luna!" Danach verschwand sie ohne ein weiteres Wort. Geister! Mit denen kann man sich einfach nie wirklich lange unterhalten! Da im Gemeinschaftsraum tote Hose war, ging ich runter in die große Halle. Dort war schon das gesamte Team von Gryffindor und etwa das halbe Team von Ravenclaw versammelt. Vorsichtig legte ich meinen Feuerblitz unter die Bank und schnappte mir gerade einen Toast und eine große Portion Rührei, als sich plötzlich Janine neben mich fallen ließ. ,,Hey, bereit für das Spiel?", fragte sie extrem gut gelaunt. Nicht, dass ich es merkwürdig fand, dass sie gute Laune hatte, ich spürte nur ganz genau, dass sie mir gerade was verheimlichte...

Der Brief, der mein Leben veränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt