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Mit gerunzelten Augenbrauen schaute ich den Booten zu, wie sie immer größer wurden. Ich hatte ein schlechtes Gefühl beider Sache. Bisher hatte ich mich bei meinen Abenteuern immer auf meine Intuition verlassen und das würde ich nun wieder tun. Es dauerte nicht lange, bis die Boote in einiger Entfernung an mir vorbei zogen und wieder zu schrumpfen begannen. Im Vorbeifahren konnte ich die Gefährte etwas genauer betrachten. Sie waren in etwa so lange wie zwei Autos und bestanden aus einem hellen Holz. Das rote Segel mit dem schwarzen Aufdruck war an einem ebenfalls hölzernen Mast befestigt. Was genau darauf abgebildet war konnte ich nicht erkennen. Auf dem hinteren Teil der Boote konnte ich große Boxen erkennen und einige Menschen auf jedem der Schiffe. Was nun von der Flotte übrig geblieben war, war nur ein kleiner Fleck. 

Müde wandte ich meinen Blick auf den Berg und stapfte langsam weiter in seine Richtung. Obwohl der Berg größer wurde, konnte es sich noch um Tage handeln, bis ich dort angekommen war. Die Dünen waren immer weiter geschrumpft und als ich auf die letzte große unter ihnen trat, erblickte ich eine weite Steppe. Aus dem Fall hatte ich sie nicht wahrgenommen. Vereinzelte, braune Ästchen waren aus dem Boden gestoßen und waren nun dem trockenen Klima ausgesetzt. Der Abstieg war schwer und steil. Ich widerstand der Versuchung, einfach herunterzurutschen, denn der Boden sah alles andere als weich aus. Die Risse in der nach Wasser lechzenden Erde streckten sich teilweise über mehrere Meter weit. 

Vorsichtig rutschte ich ein kleines Stück weiter nach unten und als ich endlich auf dem festen Boden stand seufzte ich zufrieden auf. Der Wind hatte nachgelassen und hier unten gab es kaum Sandkörner, die vom Wind getragen in mein Gesicht hätten peitschen können. Ich entschloss mich, etwas von dem kostbaren Wasser in meine Augen zutröpfeln, da sie wie verrückt brannten. Selbst Blinzeln war nutzlos geworden. Mit einem kurzen Blick auf meinen Würfel wusste ich, dass mir noch fast 2 Liter Wasser zur Verfügung standen. Das würde nicht lange halten. Die Flasche wippte einmal kurz in meiner Hand hin und her, bevor ich ein paar Schlucke des mittlerweile heißen Wassers meine staubige Kehle hinunterkippte. Erst jetzt war mir bewusst, wie durstig ich war, doch ich musste mich zurückhalten. Mit meiner Hand wischte ich über mein Gesicht um den getrockneten Sand wegzustreichen, der sich auf meinem Schweiß niedergelassen hatte. 

Ich lief wieder los. Und obwohl diesmal nicht die sich bewegende Luft an mir festkrallte um mich zu ihrem Ziel zu ziehen, verlangsamte ich meine Schritte immer weiter, bis ich schließlich neben einem kleinen strauchähnlichem Gebilde stand. Der Schatten der letzten Dünen hatte mich bereits vor einigen Minuten eingeholt und ich nahm meinen Würfel in die Hand, um meinen Reiseschlafsack heraufzubeschwören. Mit lediglich diesem Gedanken erschien er aufgerollt auf dem Boden. Hätte ich gewusst, dass ich in einer Wüste langen würde, hätte ich mir eine Decke eingepackt. 

Seufzend setzte ich mich im Schneidersitz neben meine Schlafstätte und betrachtete das Meer aus Sand, welches ich bereits hinter mir gelassen hatte. Was würde ich doch nur für meinen Fallschirm geben. In diesem Moment war mir alles lieber, als nur mit einem Schlafsack zu schlafen. Die Landschaft um mich herum und vor mir war bereits in einem warmen rot getauft, welches sich schnell in ein tiefes blau und dann in ein schwarz wandelte. Mit einem frösteln legte zog ich den Reißverschluss bis zu meinem Kinn hinauf und sank in einen traumlosen, wenig erholsamen Schlaf.


A: Ein Schrei weckte mich aus meinem Schlaf. Verwirrt drehte ich meinen Kopf in die Richtung, aus der ich ihn vermutete.Eine Gestalt kauerte mehrere hundert Meter auf dem Boden. Der Mond tauchte sie in ein fahles, graues Licht, der Gegenstand in ihrer Hand glänzte gefährlich auf.

B: Sobald ich meine Augen öffnete spürte ich meine schmerzvollen Glieder. Mein Rücken fühlte sich an, als hätte mich jemand tagelang mit einem Metallstock verschlagen. Unter Schmerzen richtete ich mich auf und schaute direkt in die grünen Augen eines komplett schwarz bekleideten Kindes.


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The one who fell from the sky - [Interaktiv]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt