2. Die Vergangenheit ist und bleibt die Vergangenheit

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Ich ritt jetzt schon eine ganze Weile ziellos durch die Gegend.
Nun ja, eigentlich schon seit Stunden.
Aber bei dem, was mir alles durch den Kopf ging, war das auch nicht verwunderlich.

Dieser Elb...
Eigentlich hatte ich erwartet, dass solche Geschöpfe schlauer waren, schlauer als Menschen, intelligenter als jemand wie ich.
Ich meine, er hat sich von einer menschlichen Diebin berauben lassen.
Elben ließen sich nie bestehlen..., außer... es diente einem Zweck.
Einem Zweck den ich dann beim besten Willen dieser Welt nicht verstehen würde.
Nun denn.

Ich sah auf den schimmernden Anhänger hinunter und musste schmunzeln.

Vielleicht machte ich mir einfach zu viele Gedanken.
Ich sollte glücklich sein.

Wenn mein neues Pferd das Tempo durchhält, könnte ich spätestens in etwa 9 Tagen Bruchtal, oder besser gesagt, dass geheime Tal Imladris passieren, und mich dann nach einem neuen Ort zum Leben umsehen.

Vielleicht würde ja dann alles wieder besser werden.
Besser als mein vorheriges Leben.

Mein Mund verzog sich zu einer dünnen Linie, und ich umgriff die ledernen Zügel des Reittieres fester, sodass meine Handknochen weiß hervortraten.

Wären meine Eltern damals, bei Nacht und Nebel, nicht verschwunden, könnte ich heute in einer wohl behüteten Familie Leben und müsste mich nicht durch ständiges über die Schulter blicken, vergewissern verfolgt oder sogar gejagt zu werden.
Aber wie es den Anschein wahrte, hatten die großen Götter Mittelerdes etwas gegen mich.
Denn wie es kommen musste, vor all der Zeit, taten genau das, meine Mutter und mein Vater.
Sie verschwanden in einer klaren Herbstnacht.

...damals war ich 9 Jahre alt.

Ein kleines schwächliches Kind und seine Eltern auf der Durchreise zu den hohen Heilern des Herren Elronds.

Wir nächtigten in einer schäbigen alten Wirtschaft, in der man sein Essen zweimal umdrehen musste, um sich gewiss zu sein, dass keine Ratte oder dergleichen im Hammelfleisch enthalten war.

Damals machte eine üble Krankheit die Runde, auch bekannt unter den Namen Krähenwulst.
Sobald man sich ansteckte, begann bei einem sich die Haut zu verfärben.
Erst in einem leichten Graustich, und dann zu einem tiefdunklen schwarz.
Dabei zeichneten sich am ganzen Körper federähnliche Muster ab, was es wie das Gefieder eines schwarzen Vogels erscheinen ließ.
Hinzu kam noch das unsägliche Verlangen sich in der nähe von solch fliegenden Wirbeltieren aufzuhalten.
Sobald man jedoch das Endstadium erreichte, starb man an seinem eigenen Blut, das sich selbst langsam dunkel und zu einer brennenden Flüssigkeit umwandelte.

Und wie nicht anders zu erwarten befiel ausgerechnet mich diese Krankheit.

Anfangs dachte ich es wäre ein gewöhnlicher Ausschlag, da es schließlich auch ein wenig juckte, aber als es dann einfach nicht mehr aufhören wollte, wurde ich zum Heiler unseres Dorfes gebracht, der meinen Eltern mitteilte, das ich nicht mehr länger, als 3 Wochen zu Leben hatte.
Zuerst hatten meine Eltern dem allem keinen einzigen Glauben geschenkt, jedoch als es schlimmer wurde, begannen sie sich ernsthafte Sorgen zu machen, was schlussendlich in einer Reise zu den hoch angepriesenen Heilkünsten der Elben im sogenannten Bruchtal endete.

Wie schon erwähnt suchten wir dann ein Wirtshaus auf.
Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich im mittleren Stadium meines tödlichem Leidens.
Am letzten Abend unseres gemeinsamen Beisammensein wurde mir noch viel Hoffnung und Mut zugeredet.

Middle Earth... I Am Coming For You!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt