Kapitel 18

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  Kapitel 18
Voller Aufregung öffnete ich die Tür ohne vom Spion zu gucken.
Vor mir stand die Oma die gegenüber mir wohnte.Erleichtert atmete ich aus und lächelte sie etwas an.
Sie war eine nette süße und hilfsbereite Frau. Ihr Mann  kam im Krieg ums Leben und seit dem lebt sie alleine in ihrer winzigen Wohnungen.
Sie war mindestens 1 Kopf kleiner als ich.
Als sie mich sah lächelte sie mich krampfhaft an und fragte:,,Liebes geht es dir gut ? Tut mir leid für die jetzige Störung doch leider habe ich meine Kopfschmerzentabletten verloren und wollte fragen.'' sie hielt inne,schnappte nach Luft und sprach weiter:,,Ob du mir welche geben kannst.'' Sie lächelte mich wieder so an.
Sie war krank das merkte man,da sie kaum Luft bekam und ständig husten musste.
Sie tat mir leid,sie war um die 70 Jahre alt und wohnte ganz alleine.
Ich lächelte sie an wobei meine Wange weh tat und ging in die Küche,holte eine Schachtel Tabletten raus und übergab es ihr freundlich.Sie bedankte sich,wünschte mir einen schönen Abend und ging nach Hause als ich sagte:,,Wenn sie etwas wollen oder es Ihnen nicht gut geht,bin ich jeder Zeit für Sie da.'' Sie drehte sich gebückt um und lächelte mich wieder so schmerzhaft an.Ihr lächeln war nicht echt,das merkte man. Sie zeigte äußerlich jeden ihre nette und glückliche Art,doch innerlich war sie am Boden zertrümmert.Plötzlich füllten sich ihre Augen und sie lächelte wieder so.
,,Danke mein Liebes,wenigstens gibt es jemand der an mich denkt.'' sagte sie schmerzhaft sodass sich mein Magen zusammenzog.
Ich:,,Immer wieder gerne,passen Sie auf sich auf.''
Sie nickte und verschwand hinter ihre Wohnungstür.
Ich schloss meine Tür zu und beschloss mir sie irgendwann besuchen zu gehen. Ich mochte es schon immer alte Menschen glücklich zu machen. Ihr lächeln brachte auch mich zum lächeln.
Es ist das beste alte Menschen glücklich machen zu können.
(...)
Am nächsten Tag hatte mich Emine Teyze zum Essen eingeladen und meinte dass auch die jugendlichen kommen würden. Ich bejahte es und ging ins Bad und dort traf mich der nächste Schock.
Meine Lippe war aufgeplatzt und etwas angeschwollen,wobei sie gar nicht geblutet hatte ?
Meine Wangenknochen hatte immernoch diesen blau-lilanen Farbton.
Scheiße was mach ich jetzt ?
Und wenn Cihan kommt ?
Was sollte ich sagen,die Wahrheit ?
Natürlich die Wahrheit,befiel mir mein Herz.
Er wird ausrasten,Jamal finden Krankenhausreif schlagen und in Schwierigkeiten geraten,sagte mein Verstand .
Was nun ?
Der Kampf zwischen Herz und Verstand ist einer der schlimmsten Kämpfe überhaupt.
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Ich machte mir etwas Make-Up rauf,doch nichts klappte,man konnte die Stellen immer noch sehen.Seufzend ging ich aus meiner Wohnung und wollte in mein Wagen steigen,doch vergaß das es abgeschrottet,beim Unfall,wurde.
Ob ich mir ein neues leisten kann? Nie und nimmer.
Die Autos sind sau teuer und ich brauche das Geld für wichtigerem.
Ich lief los und blickte jede Minute um mich. Ich hatte immer Angst das ich wieder auf Jamal treffen würde,so sehr Angst hatte ich vor ihn,doch versuchte nicht daran zu denken.
An jedem Ort,wo ich auch nur ein Rascheln hörte wurde ich panisch und blickte immer um mich.
Ich lief schneller doch blieb plötzlich stehen als jemand schrie:,,JAMAL !!'' Ich blieb wie versteinert da. Ich hatte Angst nach hinten zu gucken.
Mein Herz beschleunigte sich,ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals. Meine Hände fingen an zu schwitzen,ich zitterte schon am ganzen Leib.Als ob mein Blut eingefroren war.
Langsam drehte ich mein Kopf nach hinten und sah das ein Mann,um die 30, in meine Richtung kam.Ich kniff die Augen zusammen,doch plötzlich sah ich nur ein Schatten an mir vorbei gehen. Ich öffnete meine Augen und drehte mich wieder um .
Der Mann ging gerade zu einem Mann und begrüßte ihn mit einem Handschlag und sagte:,,Lässt dich auch mal blicken,was Jamal.''
Erleichtert atmete ich aus.Es gibt ya nicht nur einen Jamal,wieso denke ich gleich dass es der Psychopat sein könnte.
Hastig lief ich weiter und klingelte als ich ankam.
Emir,mein Prinz,öffnete die Tür und sprang mir in die Arme. Ich gab ihm tausende von Küssen und wir gingen rein.
Ich begrüßte Emine Teyze,Ayda und Leyla.
Zusammen setzten wir uns hin und ich fragte nach den Jungs.
Emine Teyze:,,Onlar disariya cikti. Gelirler bir iki saate. Gelirkende Cani getirceklermis.''(Sie sind raus gegangen. Sie würden in ein bis zwei Stunden zurück kommen. Wenn sie kommen werden sie auch Can mitnehmen)
Ich nickte und wir plauderten weiter,
Plötzlich zog mich Emine Teyze am Arm,drehte mein Kopf zu ihr und hielt meinen Kinn mit zwei Fingern.
Emine Teyze:,,Yanagina ne oldu senin?''(Was ist mit deiner Wange passiert?) und fasste vorsichtig rauf,wobei ich zurück zuckte.
,,A-aksam su icmeye kalkdim. Ve gerizekali Gözüm duvari görmedi,sonra yanagimi carptim.''(Ich bin am Abend um Wasser zu trinken aufgestanden. Und meine Augen haben die Wand nicht gesehen dann habe ich meine Wange dagegen gestoßen) sagte ich nervös und lächelte sie nervös an
,,Bak yalan söyleme bana !''(Guck lüg mich nicht an) ermahnte sie mich.
Ich lachte gezwungen und sagte:,,Niye yalan söyligeyimki. Bilmezmisin beni,sakarimdir.'' (Warum sollte ich denn lügen. Du weißt doch,ich bin tolpatschig)
Sie nickte wiederwillig und fing mit dem Kochen an.
Ich merkte das Ayda,wie auch Leyla mich misstraurisch anguckten.
Ich guckte sie fragend an und Aydas Blicke sollten sowas wie'' Wir reden noch später'' zeigen.
Ich ignorierte die Blicke,da ich immer wenn ich lüge mit meinen Händen anfange zu spielen und meine Handinnenflächen schwitzten.
Wir halfen Emine Teyze,doch sie meinte dass sie keine Hilfe bräuchte und schickte un sin Aydas Zimmer. Toll jetzt kann ich schön alles erzählen.
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Im Zimmer angekommen schloss Leyla die Tür zu und beide drehten sich erwartungsvoll zu mir um.
Ich:,,Was ?''
Ayda:,,Was ist mit deiner Wange passiert ?!'' fragte sie etwas lauter.
Ich:,,H-hab ich doch gesagt,ich...ich bin gegen die Tür geknallt.''
Leyla verschränkte ihre Arme vor der Brust und zog ein Augenbraue hoch und fragte:,,Ich dachte du wärst gegen die Wand gestoßen?''
Verdammt.Toll gemacht Asu. Wirklich Prima. Ein riesen Lob an mich. Wenn du schon lügst dann auch bitte richtig !Ich könnte mir selbst eine dafür rein hauen.
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Ayda und Leyda gleichzeitg:,,Entweder du erzählst es freiwillig oder es geht auf die harte Tour.''
Ich seufzte und bat sie,sich zu setzen.
Ayda:,,Hadi.''
Ich:,,Aber ihr sagt es niemanden, okey ?''
Beide nickten hastig und ich atmete tief ein und begann an zu erzählen;Von A-Z,was mit Jamal zu tun hatte.
,,......dann bin ich nach Hause gerannt.'' beendete ich meinen Satz und beide guckten mich geschockt und wütend an.
Ich war froh es erzählt zu haben. Doch was wen sie es Kerem abi oder so erzählen ?
Plötzlich ertönte eine wütende Stimme am Türrahmen:,,Wann hattest du vor es mir zu erzählen ?''schnell drehte ich mein Kopf zu der Richtung und blieb geschockt da.
Cihan stand am Türrahmen und sah grad nicht erfreut aus, im Gegenteil er könnte glatt vor Wut platzen. Mit offenem Mund und immer noch geschockt blickte ich ihm in die Augen.
Hat er nun alles mitbekommen ?
Ich wollte es ihm doch selbst erzählen,er sollte es aus meinem Mund hören,nicht während ich es jemand anderes erzählte.
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Abrupt stand ich auf als er auf mich zu kam. Ich geriet in Panik.
,,Wann.hattest.du.vor.es.mir.zu.
erzählen?'' sprach er jedes einzelne Wort mit zusammengebissenen Zähnen aus.
Ich konnte nicht antworten.
Cihan:,,ASUU !!!''
Ayda machte die Tür zu und sagte zu Cihan er solle sich beruhigen,doch er achtete garnicht auf sie sondern hielt mit mir den Blickkontakt.
Ich:,,H-heute.''
Bitter lachte er auf und sprach dann wütend:,,Heute ? Heute ? Nein,du hättest es auch erzählen können nachdem dieser Psycho was weiß ich mit dir gemacht hätte ! Du solltest es mir genau dann erzählen nachdem dieser Vorfall passiert ist. Hörst du ? Genau dann ! Und nicht ein Tag später. Bist du dir sicher dass du es mir HEUTE erzählen wolltest ? He ?Wie kann ich dir glauben,dass du es angeblich mir heute erzählen wolltest ? Ich dachte du wirst mir ab jetzt alles erzählen ? Hattest du es mir nicht versprochen Asu ?!
Allah kahr etsin(Verdammt),mein Mädchen wird von einem Jungen geohrfeigt und ich erfahre alles zufällig als sie es ihrer Cousinen erzählt !'' schrie er.
Bei jedem seiner Worte zuckte ich zusammen. Meine Augen füllten sich.
Ansonsten würde ich mich rechtfertigen,mich aus der Sache rausreden,doch diesmal hatte er verdammt nochmal Recht.
Er hatte Recht.
Ich musste ihn sofort anrufen und alles erzählen. Ich musste ihn von all den Drohungen die ich bekam erzählen.
Ich könnte mich selbst für meine Dummheit schlagen.
Ich blieb still.Still guckte ich meinen Freund an,der grade kurz vorm ausrasten war.
Er war schon rot vor Wut.
Erwartungsvoll guckte er mich an.
Ich holte tief Luft und fing an zu reden:,,J-ja.I-ch wol-wollte es dir heute w-wirklich erzählen.'' sagte ich stotternd und mit einer leisen Stimme.
,,Sie wollte es mir heute erzählen.'' wiederholte er leise meine Sätze eher zu sich selbst und lächelte gefälscht.
Plötzlich ging er kopfschüttelnd aus dem Raum und knallte die Tür hinter sich zu wobei ich wieder mal zusammenzuckte.Meine Tränen hatten seinen freien Lauf.
Schnell nahm ich meine Tasche und rannte ihm hinterher.
Es war mir scheiß egal wer alles im Wohnzimmer saß,denn ich musste schnell Cihan hinterher.
Er setzte sich gerade in sein Wagen als ich ihn am Arm stoppte.
,,Lass mich in Ruhe.'' fauchte er. Seine Art,wie er zu mir war zerbrach mein Herz.Nie war er bis jetzt so zu mir. Klar hatten wir uns ab und zu gestritten,aber Streit kann man es auch nicht nennen,es waren rumzickereien.
,,Cihan.Bitte lass es mich dir erklären.'' bettelte ich ihn flehend an.
Eine Weile sah er mir stumm in die Augen,nickte anschließend und ich setzte mich amit ins Auto.
Cihan fuhr still los.
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Wir hielten am Rhein an und er drehte sein Kopf in meine Richtung und guckte mich erwartungsvoll an.Ich stieg aus und setzte mich auf die Motorhaube und Cihan ebenfalls.
Tief atmete ich ein und fing an zu erzählen, wie es gestern abgelaufen war.
Ich hatte Angst vor seiner Reaktion,obwohl er eigentlich alles mitbekommen hatte.
Nachdem ich aufgehört hatte zu reden erzählte ich noch kurz von den Drohungen und sagte das ich nicht weiß wer es war.
Cihan biss fest die Zähne zusammen,spannte sein Kiefer zusammen und biss sich fest auf seine Faust.
Wieder flossen meine Tränen still meine Wange runter.
Sie brannten förmlich auf meiner kalten Haut. Mein inneres brannte,mir war heiß.
Ich fühlte mich schlecht,nicht nur physich sondern auch psychisch.
Mein Herz zog sich zusammen als Cihan anfing zu reden:,,Wie oft willst du mir noch etwas verheimlichen ?'' fragte er mich kalt.
Seine Stimmenlange zerbrach mir mein Herz.
Ich war doch die starke Asu,die nie so emotional war ? Wieso weine ich in letzter Zeit zu jeder Scheiße ? Wieso muss ich zeigen,dass es weh tut ? Wieso muss ich jeden zeigen dass ich traurig bin ?
,,Cihan.....'' fing ich an doch meine Stimme ging weg.
Ich schluckte den dicken,schmerzvollen Kloß runter und redete weiter:,,Ich wollte es dir erzählen,doch d-du bist dann zufällig gekommen und hast alles gehört.''
Schnell drehte er sein Kopf in meine Richtung und warf mir wütende Blicke zu sodass ich auf den Boden blickte.
Mein Herz verkrampfte sich,meine Luft wurde mir ausgeraubt,dieser Kloß wurde immer und immer größer. Ich fasste mein Herz an und versuchte mich zu beruhigen.
Ich wischte meine Tränen weg,sodass meine verletzte Wange weh tat.
Ich zischte und guckte Cihan an,der in die Leere starrte.
Ich fasste ihm am Arm und sagte leise:,,Cihan,es tut mir leid.''
Er jedoch blickte weiterhin in die Ferne.
Ich ließ ein Schluchzer raus und hielt mir mein Mund zu.
Seine Abwesenheit tat mir weh,und wie es mir weh tat. Ich wollte mich nie mit ihm streiten,ich
wollte nie vor ihm was verschweigen,ich wollte nie seine kalte Art zu spüren bekommen.
Es ist doch alles meine Schuld,ganz und allein meine Schuld.
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,,Cihan rede mit mir,zeig mir eine Reaktion aber ignoriere mich nicht,bitte...'' flehte ich ihn an und noch ein Schluchzer folgte.
Er gab mir wieder keine Reaktion,ich hielt es nicht mehr aus und ging zum Auto,holte meine Tasche raus,drehte mich um und wollte den Weg,alleine,nach Hause nehmen.
Ich hoffte das er mir hinterherkam,doch nichts,es kam nichts.
Ich drehte mich nochmal um und er stand da immernoch den Rücken zu mir gewendet.
Weinend ging ich nach Hause und bekam eine SMS.
SMS:,,Wie süß,euer aller erster heftiger Streit,war meinet wegen,da kann ich mich glatt geehrt fühlen. Mach dir kein Kopf drum Schatz.
Jamal.''
Wieder blickte ich panisch um mich,doch kein Jamal war zu sehen. Ist er nun immer in meiner Nähe und beobachtete alles was ich tue?
Wütend schmiss ich mein Handy auf den harten Betonboden,wobei dieser in tausende Teile sprang. Super,jetzt habe ich kein Handy mehr. Wütend hob ich es auf und schmiss es wieder runter und tritt raus.
Ich nahm mein geschrottetes Handy in die Hand,nahm die Simkarte raus und zerbrach auch diese. Ich nahm den Schrotthaufen und schmiss es weinend und wütend in die Mülltonne und ging schluchzend nach Hause.
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Nun waren es schon 3 Tage her dass ich Cihan gesehen hatte. Seitdem hatte er sich kaum noch bei mir gemeldet. Ich vermisste ihn so sehr. Wenn ich ihn sogar jetzt,so,bei einem Streit vermisse,was soll ich machen wenn wir uns trennen würden ?Allein bei dem Gedanken das wir uns mal trennen könnten,wurde mir schlecht.
Ich habe mich so sehr an ihn gebunden,dass ich ohne ihn niemals könnte,doch woher hätte ich wissen können,dass ich doch ohne ihn könnte,dass ich doch ohne ihn leben könnte ?
Ich machte grade einen Caffee für mich und die süße,nette Oma gegenüber von mir. Ich hatte sie zu mir eingeladen,damit wir etwas plaudern können.
Ich brachte den Caffee und das Gebäck auf einem Tablett zu ihr ins Wohnzimmer und sie bedankte sich nett.
Wir tranken still unseren Caffee bis sie mir pötzlich etwas fragte sodass ich sie geschockt ansah.
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