Kapitel 20

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  Kapitel 20
Ich bog nach rechts ab und wurde vom Arm gepackt und schwungvoll umgedreht sodass ich in wundervolle Augen blickte.
Außer Atem blickten wir uns in die Augen. Wie sehr ich ihn vermisst hatte. Vor allem sein Geruch,seine Nähe,einfach alles.
,,Lass mich los.'' gab ich leise von mir.
Ich hatte nicht den Mut lauter zu sprechen,wie denn auch,seine Blicke machten mich weich.
Seine Nähe zerstörte mich,nicht im negativen Sinne,nein im positiven Sinne.
Cihan:,,Asum,es tut mir leid,ich habe überreagiert,ich...''
,,Fällt dir aber früh ein. Weißt du wie sehr du mir weh getan hast ? Nein,wie denn auch,wenn du mich ignorierst und mir dein Rücken zudrehst !
Ich habe mich tausendmal entschuldigt,aber du.....
Ich wollte doch nicht dass es so kommt ! Wollte ich es so ? Nein,ich habe dir auch alles erklärt,ich wollte dir wirklich an dem Tag alles erzählen . Ich wollte dir nicht verschweigen,aber versteh' doch auch mich,ich wusste dass wenn ich es dir sagen würde,würdest du Jamal Krankenhausreif schlagen und vielleicht sogar ins Knast gehen !Und was wäre mit mir dann ?Ich habe an uns gedacht,Cihan,an uns ! Ich dachte am Anfang vielleicht würde dieser Psycho aufhören,aber dann kam es halt mit der.....mit der Schelle und dann wollte ich dir auch wirklich ALLES erzählen !'', gab ich zittrig von mir.
Alles aufgesammelte,in den letzten Tagen,ließ ich raus. Ich weinte wieder mal . Wieder mal konnte ich nicht anders und zeigte wie sehr er mir weh getan hatte.
Cihan:,,Es tut mir so leid. Ich wollte dir nie weh tun. Nie wollte ich sehen,wie du meinet wegen leidest. Nie wollte ich,dass du meinet wegen weinst,meinet wegen deine wunderbaren,wertvollen tränen vergießt. Ich war wütend wie noch nie,ich konnte mich nicht abregen. Ich habe ihm auch seine Strafe gegeben...'' Da unterbrach ich ihn wieder und schrie entsetzt auf:,,DU HAST WAS?!''
,,Seine Strafe gegeben.'' sagte er.
Entsetzt blickte ich ihn an. Was meint er mit 'Seine Strafe gegeben ?' Hat er ihn etwa geschlagen ? Deshalb hörte ich auch nichts mehr von Jamal ?
Ich:,,W-was hast du gemacht ?''
Cihan:,,Asu,ich habe ihm das gegeben was er auch verdient hat. Das ist jetzt nicht Sache.''
Er hielt inne und fasste sanft meine linke Wange an,die schon längst verheilt war.
,,Özür dilerim Meleğim .''(Es tut mir leid mein Engel) sagte er und wischte meine Tränen weg.
Er sprach traurig weiter:,,Hat es sehr weh getan ?''
Ich wusste dass er die Schelle von Jamal meinte.
Ich schüttelte mein Kopf und sagte:,,Nicht so sehr wie du.'' und weinte weiter.
Er guckte mich entschuldigend an,küsste meine Stirn und sagte:,,Es tut mir leid,nie wieder wirst du meinet wegen weinen.''
Ich schloss meine Augen und fragte:,,Versprochen ?''
,,Versprochen askim....'' hauchte er und umarmte mich.
Er guckte mich danach intensiv an. Seine Blicke huschten von meinen Augen auf meinen Lippen dann wieder zu meinen Augen.
Ich:,,Was machst du,küss mich du Idiot.''
Er lachte und legte seine Lippen an meine.Mir wurde warm ums Herz,ich fasste ihm an seine Brust und konnte spüren,dass unsere Herzen im gleichen Rhytmus spielten.
Ich war glücklich in diesem Moment. Sofort verheilten meine Wunden. Seine Liebe verheilte alles an mir. Nur er schaffte dies.Nur er. Nur meine Liebe,nur meine Seele,nur mein ein und alles, nur mein Herz.
(...)
Nun waren wir schon seit ganze 3 Monaten zusammen,wie schnell die Zeit bloß verging.
Nach unserem ersten großen Streit hatten wir uns kaum noch gestritten,außer die Ärgereien und Rumzickereien.
Ich war mehr als glücklich,alles lief perfekt. So wollte ich es immer. Einen Mann der mich vom ganzen Herzen liebte,einen Mann der mich so akzeptierte wie ich bin,einen Mann den ich mehr als mein eigenes Leben liebte.
Ich hätte wirklich nie gedacht,dass ich jemals,nach dem Tod meiner Eltern,noch glücklich werden könnte.
Immer noch hatten wir niemanden über unsere Beziehung erzählt. Cihan wollte jedem Preis geben und zeigen,dass ich nur ihm gehöre,doch ich wollte noch etwas warten. Warum weiß ich nicht,jedoch fand ich es besser so.
Heute gingen wir die Hand von Dilan halten. Kerem Abi sah ich zum ersten mal so aufgeregt und angespannt. Immer wenn ich sah wie er verpeilt nach irgendetwas suchte musste ich grinsen.
Ich zog mir einen schwarzen,engen Stoffrock an,der mir bis in die Mitte der Oberschenkel ging,darüber eine ärmellose Bluse,in turkis,die aus Spitze war und die ich in mein Rock steckte sodass es locker hing.Unter meinen Rock hatte ich eine dünne,schwarze Strumpfhose an und meine schwarzen Pumps.
Ich hatte meine Haare etwas gelockt und mich dezent geschminkt.
Kerem abi platzte in das Zimmer von Ayda rein. Bei seinem Anblick musste ich lachen.
Seine Haare waren verwuschelt,sein Hemd war noch bis zu seinem Bauchnabel aufgeknöpft,seine Krawatte hielt er in der Hand und verzweifelt guckte er uns an.
Ayda und ich lachten drauf los,doch Kerem abi guckte uns nur wütend an.
Kerem abi:,,Sunu takarmisin Asu.''(Kannst du das ran machen Asu), sagte er und deutete auf die Krawatte.
Lachend nickte ich und ging auf ihm zu. Ich knöpfte sein Hemd zu und richtete seine Krawatte.
,,Da ist ja einer sehr aufgeregt.'' witzelte ich.
,,Wir werden auch dich sehen,wenn jemand um deine Hand halten kommt!'' gab er von sich.
Bei dem Gedanken,dass vielleicht auch Cihan und ich mal heiraten würden und er in dem Zustand von Kerem Abi wäre,musste ich lächeln. Es wäre ein Traum .
Mein Traum.

Sen ve Ben (Du und Ich)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt