Kapitel 33

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  Kapitel 33

Anil stand vor mir,blickte kurz vom Grab wieder zu mir und seine Braun Grünen Augen durchbohrten mich fast. Wieder fühlte ich die Sicherheit,wieder fühlte ich mich vertraut.
Er blickte kurz geschockt doch dann wieder mit leeren Augen.
Ich:,,W-was machst du hier ?''
Das 'Du'betonte ich extra.
,,I-ich,also..'' stotterte er.
,,Was du ?'' hackte ich nach.
Er schien nervös zu sein. Ich konnte ihn einfach nicht entziffern.
,,Ach ja ich muss noch los,hab noch einen Termin.'' sagte er schnell und lief los.
,,Hey warte doch !'' schrie ich ihm hinter her,doch er war schon verschwunden.
,,Boahh ey.'' fluchte ich vor mich hin und lief wieder los.
Soll ich wieder nach Hause ? Sind die denn schon da ? Was wenn die schon da sind ? Ehrlich gesagt hatte ich keinen Nerv,auf niemanden.
Langsam lief ich los. Mir war klar,dass ich bestimmt aussehe wie eine Leiche,mit kleinen geröteten Augen,doch es war mir Scheiß egal,ich hatte schlimmere Probleme.
Ich holte mein Schlüssel raus,öffnete die Tür und schon hörte ich Stimmen und krach vom Wohnzimmer. Innerlich seufzte ich,schloss die Tür zu und ging ohne ein Wort zu sagen nach oben. Doch so wie tollpatschig ich war stolperte ich über mein eigenes Bein,die ersten Stufen. Ich stöhnte vor Schmerz auf und stützte mich an meinen Ellenbogen ab.
Plötzlich hoben mich starke Arme nach oben,während ich beschäftigt war meine kleine Wunde am Knie zu beobachten sagte ich einfach 'Danke'.
,,Kein Problem,pass demnächst besser auf.'' Geschockt hob ich mein Kopf und blickte wieder in die Augen,die mein Inneres immer und immer wieder zum pochen brachte. Mein Herz machte wie immer diesen schmerzvollen,dennoch gut anfühlenden Sprung und erhielt dieses schnelle Tempo.
Ich blieb wie erstarrt stehen und konnte nichts sagen,er jedoch guckte mich intensiv an. Ich schämte mich etwas,obwohl ich doch eigentlich daran gewöhnt sein müsste. Die Schmetterlinge in meinem Bauch kribbelten umher sodass sich mein Magen zusammenzog.
Soll ich einfach weiter gehen oder mich bedanken ? Soll ich jetzt etwas erwiedern oder was soll ich tun ?
,,Ä-äh j-ja okey.'' sagte ich leise und guckte auf seine Brust. Ich spürte seine Blicke auf mir und wurde nervös. Oh man,geh jetzt. Forderte mich mein Verstand auf.
Cihan:,,Asu,das wegen letztens,also der Kuss....'' er hielt kurz inne und sprach weiter ,,Asu ich kann nicht mehr ohne dich,bitte,ich flehe dich an,lass uns aussprechen.''
Mein Herz setzte aus,als er mit so einer gequälten Stimme sprach.
Ich schluckte laut und sagte:,,Was ändert es dann,ich meine,was wird dann sein wenn wir uns ausgesprochen haben ? Wir werden uns doch noch mehr verletzen.''
,,Du regst mich auf verdammt ! Fällt es dir so leicht UNS weg zu schmeißen ? Hör doch auf so stur zu sein. Du wirst nichts verlieren,wenn du mit mir redest ! Oder ist es besser,dass wir uns wie zwei Fremde aufhalten ? Ist es das was du willst ? So zu tun als hätten wir gar nicht so viel geliebt,als wären wir nie zusammen gewesen,als hätten wir uns nie geliebt ?'' sagte er dann wütend und mit rauer Stimme.
,,Lass es doch dabei.'' sagte ich leise und versuchte so stark wie möglich zu klingen.
Er denkt das es leicht ist ? Er denkt dass es mir leicht fällt ihn zu ignorieren ? Er denkt,dass ich will das wir uns wie zwei Fremde auf halten ? Er denkt es wäre für mich einfach,all das zu vergessen. Was heißt hier vergessen,keins von denen kann ich jemals vergessen,wie denn auch wenn ich ihn noch wie früher liebe,sogar mehr ?
,,Cihan lass es doch bitte,ich will nicht mehr,ich kann nicht mehr.''sagte ich ebenfalls so leise.
Ich blickte ihm nun in die Augen und war den Tränen nahe. Er guckte mich noch immer wütend an,entfernte sich paar Schritte und rief zum Wohnzimmer:,,Ich leih dieses Sturkopf für paar Stunden aus,sogar für paar Tage!''
Und in der nächsten Sekunde lag ich rittlings auf seiner Schulter. Ich lies kurz einen Schrei raus und klammerte sein Shirt.
Kerem Abi und auch der Rest erschien durch die Tür und guckten uns fragend an.
Cihan war mit dem Oberkörper zum Wohnzimmer gedreht,sodass mein allerwertester ebenfalls dahin guckte Ich fing an zu zappeln und kreischen,doch er ignorierte es und sagte zu den anderen:,,Genießt die Zeit ohne sie,sie redet nämlich zu viel.''
,,Cihan !'' quietschte ich mit einer piepsigen Stimme hervor,wobei er nur lachte und schon ging er durch die Tür,bevor jemand reagieren konnte.
Noch grade ebend sah er so verletzlich und traurig aus und nun,nun lacht er und nimmt es wieder mit seiner Machoseite auf.

Sen ve Ben (Du und Ich)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt