2|Aufklärung

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Nachdem er mich ins Wohnzimmer geführt hatte, deutete er mir an, mich auf die Couch zu setzen.
"Also?", fragte ich ihn, "was hast du mir zu sagen?",  fuhr ich fort.
"Nun, es interessiert mich nicht wirklich, aber ich finde du solltest es wissen!", fing er an.
"Was sollte ich wissen?", fragte ich ihn und schaute ihn direkt an.
Wir lieferten uns einen kleinen Starr-Wettbewerb, bis er endlich weiter redete:"Das wirst du schon noch erfahren! Aber zuerst einmal: Was bekomme ich dafür?", fragte er mich grinsend.
"Ist das dein Ernst?", erwiderte ich angespannt.
"Mein voller Ernst!"
"Schön. Was willst du?", fragte ich sichtlich genervt.
"Fürs erste noch nichts. Aber du stehst bis dahin in meiner Schuld!
Verstanden?", antwortete er mir.
Ich dachte kurz nach.
"Okay", murmelte ich jedoch nach einer guten Minute.

"Gut. Also ich erzähle dir, was ich weiß. Wie du vielleicht schon gehört hast, bin ich der Boss einer Gang. Keine Angst. Keine von diesen schlimmen. Wir sind eher harmlos.
Nun, in diesen Kreisen bekommt man so einiges mit.", sagte er.
"Okay, und weiter?", fragte ich neugierig.
"Als wir neulich ein Treffen mit einer weitaus gefährlicheren Gang hatten, fiel der Name Jackson.
Sarah und Scott Jackson.
Das sind doch deine Eltern, oder?", fragte er.
"Ja, aber was haben meine Eltern mit Gangs zutun?", fragte ich verwirrt, "und du warst dir noch nicht einmal sicher, ob es wirklich meine Eltern sind?"
"Zu 90% war ich mir sicher.", sagte er und hob seine Schultern dabei an.
"Und weiter?", drängte ich ihn weiter zu reden.
"Weißt du, was deine Eltern von Beruf waren?"
"Das spielt doch keine Rolle!"
"Und ob. Also?", dabei schaute er mir stur in die Augen.
"Meine Mum war Köchin und mein Dad war Architekt."
"Falsch!", erwiderte er während seine Mundwinkel schon wieder nach oben gingen.
"Hör auf damit, und sag mir einfach was du weißt!", versuchte ich so ruhig wie möglich zu sagen, während ich innerlich bebte.
"Okay, okay! Nun sie waren Agenten vom FBI! Sie",
"Was?", unterbrach ich ihn mit weit aufgerissenen Augen.
"Sie hatten einen Auftrag, die  besagte Gang aufzuhalten, da diese über Leichen gegangen sind."
Er hielt kurz inne, da er merkte, wie geschockt ich aussah.
Dann fuhr er fort:"Ich weiß nicht genau, wo sie sind, aber sie leben noch. Sie werden gefangen gehalten."

Dann berührte seine Hand meine Wange, und wischte eine Träne weg.
"Nicht weinen!", versuchte er mich zu beruhigen.
Doch dadurch musste ich erst recht weinen.
Die Tränen strömten nur so über mein Gesicht. Ich schaute weg, da ich nicht wollte, wie ausgerechnet mich so sah.
Ich erwartete ein Lachen oder dass er etwas gemeines von sich gab, doch niemals hätte ich das erwartet: Seine Arme umschlungen ganz leicht meinen Körper, und als ich mich zu ihm drehte, verstärkte er seinen Griff.

Wir saßen gute 5 Minuten einfach nur so da.
Es tat so gut, mich bei jemandem auszuheulen.
"Was ist das?", fragte er plötzlich  und zeigte auf meine linke Handfläche.
"Mist", sagte ich so leise, dass ich dachte er würde es nicht hören, aber ich lag falsch.
"Sind das Narben? Woher hast du sie?", fragte er weiter.
"Ach, halb so schlimm!"
"Wer hat dir das angetan? Ich bin zwar grob, aber ich würde niemals Hand an eine Frau anlegen! Also: Wie ist sein Name?", fragte er mich eindringlich.
"Es war kein Mann!", gab ich zu.
"Welche Frau tut so etwas? Für so etwas gehört viel Wut dazu! Wann ist das passiert?"
Also begann ich ihm zu erzählen, wie Ms. Hale mich damals am Abend aus dem Zimmer gezogen hatte und mit ihrer Gerte meine Hand blutig geschlagen hatte.
"Es sind nur zwei Narben!"
Schließlich beließen wir es dabei.

"Danke! Dass du mir von meinen Eltern erzählt hast. Ich werde versuchen sie zu finden."
"Okay, bye", verabschiedete er sich noch.

Nachdem ich noch etwas gegessen hatte, legte ich mich ins Bett, und erzählte alles Emily.
"FBI?", fragte sie verwundert.
"Ja. Ich kann es auch nicht glauben.", flüsterte ich zurück.
Dann merkte ich wie meine Augen langsam zufielen.

Strange MysteryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt