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B L A D E

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B L A D E

Das laute Klingeln der Schulglocke ließ mich zusammenschrecken. Meine Mitschüler fingen an ihre Sachen einzupacken und ich machte es ihnen nach.
Eilig machte ich mich auf den Weg zu meinem Spind. Im Vorbeigehen stießen mir Leute ihre Ellbogen in meine Seite, doch das störte mich nicht. Ich wollte so schnell wie möglich hier weg.

Das Gespräch mit meinem Vater heute Morgen hatte mir gehörig den Tag versaut. Ich wusste nicht was mich jetzt noch aufmuntern könnte.

Wütend auf meinen Vater, wütend auf mich, wütend auf Mutters Tod, einfach wütend auf alles und jeden, stopfte ich gewaltsam meine Bücher in den Spind und schlug die Tür zu. Eine Gruppe Mädchen schreckte neben mir zurück und blickten mich fast ängstlich an. Pussys!

"Ist was?", keifte ich sie an. Die dummen Hühner sahen sich an, schüttelten die Köpfe und machten sich vom Acker.

Genervt stieß ich die Luft aus. Das Leben machte mich fertig.

Ich schulterte meinen Rucksack auf eine Seite und ging den Schulkorridor entlang, um nach draußen zu gelangen. Hier drin konnte man es ja nicht aushalten. Es war stickig, es roch nach Schweiß und die ganzen Menschen nervten mich jetzt schon. Ihr ständiges Gekreische, Gequatsche und Gekicher ging mir gewaltig auf die Nerven.

Ich öffnete die hohen Flügeltüren und atmete erleichtert die frische Luft ein.
Es roch nach Regen. Zahlreiche dunkelgraue Wolken hingen schwer am Himmel, drohten zu fallen und sich auf dem Boden zu verlieren.

Ich setzte mich auf eine nahegelegene Bank und machte es mir dort gemütlich. Aus meinem Rucksack angelte ich eine Zigarettenpackung, zog eine Kippe heraus und zündete sie an.

Genüsslich zog ich an ihr und blies den Rauch aus.
Derweil ließ ich meinen Blick über meine Mitschüler streifen. Sie waren doch alle gleich. Durchschnittskinder. Jeder hatte sich dem Nächsten angepasst und waren jetzt nicht mehr zu unterscheiden. Ich schüttelte den Kopf und beobachtete eine Gruppe Jungs, die miteinander zureden schienen. Sie waren allesamt ziemlich muskulös, groß und... Durchschnittstypen.
Das waren die, die nur über Football redeten, ihre Freundinnen auf Kinodates einluden und von klein auf wussten, auf welches College sie später gehen wollten. Armseliges Leben. Wie langweilig muss es sein, sein Leben von vorne rein zu planen? Jeder einzelne Schritt ins kleinste Detail geplant. Wo bleibt da der Spaß am Leben? Das Gefühl schwerelos zu sein? Das Gefühl frei zu sein? Das Gefühl zu leben!

Aus dem Augenwinkel sah ich eine Person auf mich zukommen. Tyson.

"Hallo wunderschöne Frau", begrüßte er mich und setzte sich neben mich. Meinen Rucksack stellte er auf den Boden ab und drehte sich zu mir.

"Hast du schon mal was von Privatsphäre gehört?", keifte ich ihn an und zog an meiner Zigarette.

Der Tag konnte ja nur schlimmer werden....

 juicy dramaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt