------------------<3-------------------
Freitag Abend
Bereit für den Abend betrachtete ich mich im Spiegel.
Ich strich mit den Fingern über das enge dunkel blaue Kleid, welches ich trug.
Es war das erste mal seit ich klar denken konnte, dass ich ein Kleid trug.
Auch noch ein enges. Noch nie hatte ich sowas an, geschweige denn zwischen den Fingern.
Nervös bis ich auf meiner Lippe herum.
Genau betrachtete ich mich, immer und immer wieder. Jede einzelne Stelle meines Körpers.
Ich bin schlanker geworden. Nicht viel aber ein klein wenig. Doch kein Wunder, ich verzichtete komplett auf die Hälfte meiner Nahrung. Ich wusste es war falsch, aber irgendwie wollte ich wie Megan sein. Ich wollte es mir nicht eingestehen, doch ich war neidisch auf ihren Körper.
Wer zur Hölle war dieses Mädchen im Spiegel?
Ich betrachtete mich zum letzten Mal, ehe ich mein Handy in eine kleine schwarze Umhänge Tasche schmiss und das Fenster leise öffnete.
Mit einem unguten Gefühl kletterte ich aus dem Fenster auf das Garagendach.
Ich weiß es war nicht grade die feine Englische Art und Weise, sich einfach davon zu schleichen, doch wenn es Regeln für mich gab, dann keine Parties, kein Alkohol und keine Jungs.
Meine Mutter war wirklich altmodisch bei ihrer Erziehung.
Nun ja ihr fehlte nur die richtige Strenge und das sie ab und an mal Zuhause war.
Mein Vater war bei dieser Sache entspannter.
Er wollte immer nur das ich glücklich bin. Und das war ich eigentlich auch.
Mir fehlten meine Eltern nur oft, schon von klein an waren sie viel unterwegs.
Sie arbeiteten eine Menge. Mein Vater erklärte mir immer es sei nötig, damit wir unseren Lebensstandard erhalten konnten.
Wir waren nicht reich, aber auch nicht arm.
Wir lebten in einem recht großen Haus für 3 Personen.
Meine Eltern kauften einfach jeden Scheiß.
Immer hieß es, ach ja das kann man ja gebrauchen und im Endeffekt wurde es auch nie angerührt geschweige denn ausgepackt.
Doch ich verstand sie immer.
Ich konnte verstehen, dass sie viel arbeiteten um ihrem Kind etwas leisten zu können.
Doch ich denke ich hätte viel lieber mehr Zeit mit ihnen verbracht, wie es sich jedes Kind wünscht.
Naja, genug des guten. Man kann es sowieso nicht mehr ändern. Auf jeden Fall jetzt nicht mehr.
* * * * * * * * * *
"Norah", erfreut grinste Harry, als er die Tür öffnete.
"Hey, Harry", lächelte ich unsicher und strich das Kleid an meinen Oberschenkeln glatt hinunter.
"Denkst du ich kann so reinkommen?".
"Machst du Witze?", er bat mich hinein.
Sofort überkam mich eine unangenehme wärme.
Die wärme mischte sich mit dem Geruch von Alkohol und Tabak.
Widerlich, knurrte mein Unterbewusstsein auf. Ich.will.hier.weg.
"Dein Hintern sieht umwerfend in dem Kleid aus".
Angewidert schaute ich Harry an, welcher die Tür hinter mir schloss und mir endlich in die Augen guckte.
Ich konnte es nicht glauben, dass er dies zu mir grade gesagt hat.
Dreckkerl. Sexist. Arschloch. All dies strömte durch meinen Kopf und sicherlich noch einiges mehr. Doch ich konnte ihn ja wohl schlecht, wie immer mit negativen Worten beballern. Ich wollte ja nicht, das der Deal platzt.
"Was denn? dies war ein Kompliment", er zuckte unschuldig mit den Schultern.
"Du bist widerlich", warf ich ihm trocken an den Kopf. Ich konnte einfach nicht anders.
Mein altes Ich war noch immer in mir vorhanden.
Stolz grinste ich leicht auf, da ich mich viel besser fühlte, nachdem ich dies los werden durfte.
Das hätte ansonsten den ganzen Abend an mir herum geknabbert. Leider kam dies nicht immer vor. Außerdem hasste ich es, meine Gedanken zu verschließen. Bzw. ihnen keinen freien Lauf zu lassen. Ja manchmal war ich ein richtiges kleines Plappermaul mit einem Großmaul vereinigt.
Ja ich weiß ich bin ein seltsamer Mensch, doch wir alle haben doch so unsere Gewohnheiten.
Egal ob gut oder böse. Grade dies macht uns doch aus oder etwa nicht?
Einige Mädchen liefen an mir und Harry vorbei. Sie begannen begeistert eine Konversation mit ihm zu führen. Widerlich wie sie versuchen sich an ihn ranzuschmeißen. Wiederum war es auch lustig. Ich meine was hat man denn davon? Es ist doch irgendwann nur noch peinlich.
Angespannt ließ ich meinen Blick durch das Haus schweifen, besser gesagt durch den großen Flur in welchen wir uns befanden.
Ein wirklich schöner und großer Kronleuchter zierte die Decke.
Ich fragte mich wem dieses Hauseigentlich gehörte, in dem ich mich befand.
Es musste ne Menge Geld gekostet haben, soviel konnte man diesem definitiv entnehmen.
"Norah darf ich dir Liz vorstellen? Sie ist eine gute Freundin".
Bei der Aussage gute Freundin kicherte diese auf und warf Harry einen spielerischen Blick zu.
Innerlich rollte ich die Augen und hätte kotzen können.Es war klar, dass zwischen den beiden etwas lief oder die beiden schon mal was miteinander hatten. Eine weitere dumme Aussage staute sich auf. Doch ich konnte nicht. Nicht jetzt. Ich wollte mir ja keine Feinde machen.
Ich meine ja gut Harry ist nicht hässlich, doch wie konnte man bloß mit ihm etwas anfangen?
Er ist ein leichter Junge. Das weiß jeder. Wahrscheinlich hatte er mit jedem Mädchen vor Ort schon was. Über leichter Junge musste ich breit grinsen. Dies war die perfekte Beschreibung.
Stolz klopfte ich mir vor meinem Inneren Auge auf die linke Schulter. Boom.
Liz welche dachte dieses Lächeln galt ihr, erwiderte es und nahm mich in den Arm.
Sie schien schon einiges getrunken zu haben. Sie stank nach Bier und mehr, welches ich jedoch nicht zuordnen konnte. Außerdem schien sie zu rauchen.
"Hey, freut mich wirklich dich kennenzulernen".
"Kann ich nur zurückgeben", lächelte ich freundlich und schob meine bösen Gedanken zur Seite. Es war nicht nett wie ich sie vor meinem Inneren Auge negativ außeinander nahm.
Ich meine sie war hübsch und schien echt nett zu sein.
"Ich werde mir Norah dann mal ausleihen, dies wird dir doch sicherlich nichts ausmachen oder mein Lieber?", grinste Liz fragend Harry zu.
Dieser schüttelte den Kopf.
"Natürlich nicht", er machte eine Geste welche zeigte los geh ruhig.
"Harry..", verängstigt schaute ich diesen an, doch Liz riss mich schon mit sich mit.
Ich hasse diesen Kerl. Heute war meine erste richtige Lektion und er ließ mich direkt alleine?!
Ich meine Hallo! Ich könnte meinen Mund aufmachen, mit dummen Worten um mich herum schießen und am Ende lande ich noch Tod im Wald vergraben.
Er musste doch wissen, dass ich fremde Menschen absolut nicht ausstehen konnte.
Ok eigentlich kann ich niemanden leiden außer meine wenigen Freunde.
"Hier", Liz drückte mir ein Shot Glass in die Hand.
Amüsiert grölte diese auf, warf ihren Kopf in den Nacken und schlang den Alkohol förmlich herunter. Sie sah ein wenig wie eine Eidechse aus, was ihr grünes Kleid nur noch mehr unterstrich. Ok nein. Stop jetzt.
Die anderen Mädels bei denen ich stand taten dies ihr gleich.
Hektisch folgte ich den Mädels. Eigentlich trank ich nicht wirklich Alkohol, doch natürlich wollte ich nicht als Spaßbremse dastehen. Außerdem wollte ich sein wie alle anderen begehrenswerten Mädchen?
Scharf brennte der Alkohol in meinem Hals.
Angestrengt unterdrückte ich mir das Bedürfnis aufzuhusten.
Insgeheim hoffte ich es wäre das letzte gewesen, was ich trinken sollte, doch sie baten mir mehr an. Mehr und Mehr und Mehr.
Aus Angst unfreundlich zu wirken wollte ich nichts ablehnen.
Nach einer Weile ergriff ich meine Chance und floh vor den Mädels, welche ich gezwungener Maßen kennengelernt habe.
Ich lief durch das überfüllte Haus. Mir wurde schlecht, also erhoffte ich irgendwo frische Luft schnappen zu können. Wie erhofft gab es einen Garten, doch auch dieser war überfüllt mit Menschen. In Gottes Namen, konnte man denn nirgends alleine sein?!
Ich strebte den Oberen Bereich des Hauses an, ich lief in einen Raum welcher wie ein Büro aussah. Niemand war drin. BINGO!
Mit einem schlechten Gewissen betrat ich diesen Raum und steuerte den vorhandenen Balkon an. Ich war so glücklich über diesen. Und auch dieser schien leer zu sein. Entweder war dieser Raum für alle anderen außer mir uninteressant oder jeder außer mir wusste, dass dieser Raum verboten war. Doch es interessierte mich ehrlich gesagt grade recht wenig.
Einen tiefen Atemzug nahm ich, als ich über die Schwelle der Tür trat.
Die mittlerweile extrem erkühlte Luft umhüllte meine Haut.
Mir hätte kalt sein müssen, doch der Alkohol erwärmte mich von Inennen. Es war ein herrliches Gefühl nicht frieren zu müssen.
Ich lief zum Geländer und stützte mich ab.
Von hier hatte ich einen super Blick auf den Garten und gerade zu auf den Pool.
Sie alle hatten eine menge Spaß.
Ich war schon glatt neidisch, doch egal wie betrunken ich war oder wie sehr ich beliebt sein wollte, ich würde mich nicht ausziehen und hier schwimmen gehen. Niemals.
Nein soweit würde es nicht kommen.
Plötzlich gröllte die Masse im Garten auf.
Wie verrückt applaudierten die Kerle zum Großteil.
Ein Mädchen hatte ihr Oberteil wie auch BH ausgezogen und sprang in den Pool.
Ich konnte nicht glauben wie billig man sich geben konnte.
Bloß um Anerkennung zu bekommen und Aufmerksamkeit.
Angewidert musterte ich die Kerle.
Ihnen fielen glatt die Augen aus. Als hätten diese noch nie Brüste gesehen. Oh wow Titten.
Ein wenig weiter am Rand entdeckte ich Harry. Er hielt ein Bier in der Hand und unterhielt sich mit einem Kerl. Er war tatsächlich ein klein wenig größer als Harry.
Seine Haare waren schwarz wie auch seine Kleidung. Auch er hatte Locken, trug diese jedoch kürzer als Harry. Ich fragte mich wer er sei, denn es schien als würden die beiden sich recht gut kennen. Sie schienen sehr vertraut zu sein. Dies konnte man an ihren Gesten erkennen.
"Schon witzig, dass nicht ich es bin die alles darauf setzt am meisten Aufmerksamkeit zu erlangen. Mal abgesehen davon, dass ich die Gastgeberin bin", erschrocken zuckte ich auf.
Jesus fluchte ich innerlich aufgebracht.
Magan ließ sich neben mir nieder.
Auch sie stützte sich an dem Gelernder ab. Sie ließ jedoch nicht die Augen von dem Geschehen.
Zögernd stützte ich mich wieder ab.
"Witzigerweise war es genau das was ich vor paar Minuten noch dachte".
"du magst zwar denken ich sei ein unausstehliches Wesen, was alles tun würde, nur um beliebt zu sein". Innerlich applaudierte ich.
Sie hatte absolut damit recht. Ich meine, hallo?!
"Doch bin es nicht ich, welche alles tut um beachtet zu werden".
Zum ersten mal schaute sie mich an.
"Die kleine da unten welche morgen wahrscheinlich die Stadt verlassen wird vor Schamgefühl ist es und du". Ihr Tonfall war so trocken. So monoton. Ich zuckte mit einer Augenbraue.
Wie bitte?
"findest du es nicht seltsam und erbärmlich zu gleich, dass jemand sein komplettes Leben, ich wiederhole komplettes Leben auf den Kopf stellt, bloß um beachtet zu werden?".
Ich machte den Mund auf, wollte mich verteidigen doch sie fuhr fort. Sie gewährte mir nicht Mals die Möglichkeit mich zu verteidigen. Zu gerne währe ich diesem Miststück an den Hals gesprungen! Und mit an den Halsspringen, meine ich wortwörtlich an den Hals springen!
"Ich werde dir jetzt einen guten Rat geben und das nur, weil du mir leid tust. Nicht weil ich dich mag. Pass lieber auf dich auf, Harry ist schlimmer als man es glauben mag. Ich glaube nicht, dass er gute Absichten hat. Findest du es denn nicht auch seltsam".
Sie kicherte selbstsicher auf und lief wieder in das Haus. Wütend ballte ich meine Fäuste.
Oh wie ich sie doch hasste. Wieso konnte ich sie nicht einfach den Balkon herunter schubsen. Wahrscheinlich wäre mein Leben innerhalb von 15 Sekunden viel leichter und angenehmer.
Ich wandte mich dem Geschehen im Garten wieder zu.
Automatisch suchten meine Augen die Umgebung nach Harry ab, wobei sich unsere Blicke trafen. Sofort brach ich diesen wieder ab und lief ins Haus. Ich fühlte mich wirklich von diesem hintergangen.
Er wusste ganz genau wie ich zu Magan stand und wie diese zu mir.
Dennoch har er mir verschwiegen, dass es Magans Haus und Party ist.
Oh dieser Vollidiot.
Wütend stampfte ich die Treppen hinunter und wollte einfach nur noch Heim. Immer mehr begann ich mein warmes und schützendes Bett zu vermissen.
"Norah?", erkundigte sich plötzlich eine verwunderte Stimme.
Natürlich erkannte ich diese sofort, wie hätte ich eine meiner besten Freundinnen denn nicht erkennen sollen. Nun gut Ex Freundinnen.
"Maggie".
Ich drehte mich dieser zu.
"Wow was machst du denn hier?".
"Ich em..".
Ich seufzte auf. Ich fühlte mich so dämlich. Nein, peinlich!
Sie fehlte mir. Beide. Sie waren schon immer meine besten Freundinnen.
Immer waren sie für mich da. Mir fehlte es mit ihnen gemeinsam über dämliche Witze zu lachen, welche kein Anderer lustig findet.
"Wo bleibst du denn?", auch Jill tauchte nun hinter Maggie auf.
Distanziert begutachtete diese mich. Sie schien mir gegenüber abgehärtet zu sein, während Maggie's Augen mich gefühlvoller musterten.
Es tat mir im Herzen weh Jill so zu sehen. Mich so anzuschauen. Als sei ich niemand. Eine fremde. Was habe ich bloß getan?
"Ich wollte mit Norah reden, ich finde", Jill unterbrach Maggie und zog sie in ihre Richtung.
"Harry wollte mir dir reden".
Verwundert zog ich die Augen zusammen.
Wieso wollte Harry mit Maggie sprechen?
Der Kerl hat den kompletten Abend über nicht einmal mit mir gesprochen, aber kaum ist Maggie hier will er mit ihr reden? Ich war sauer! Nein sogar wütend.
Maggie schlug Jill's Hand weg.
"Ich muss mit dir sprechen Norah, es ist wirklich wichtig!".
Gleichgültig lachte ich auf.
"Lass schon gut sein".
Selbstsicher lief ich zurück in die Küche und schloss mich den Mädels wieder an.
Ich griff zum Alkohol und trank.
Ich trank mir die Wut quasi hinweg.
Ich trank aus Wut, aus Trauer, aus Hass.
Sobald ich keine wirkliche Kontrolle mehr hatte, folgen ich den Mädels auf die 'Tanzfläche'.
Zum ersten Mal in meinem Leben tanzte ich unkontrolliert.
Ich schnappte mir den ersten Typen, welcher mich antanzte und ließ es zu, dass wir uns näher kamen. Ausgelassen lachte ich und tanzte. Ich hatte Spaß.
Ich wusste niemals, dass es so ein schönes Gefühl sein kann, wenn man einfach mal die Kontrolle des Alltages hinter sich lässt.
"Wie heißt du eigentlich?", schrie der Kerl mit braunen Locken, gegen die Lautstärke.
Rau kratzte seine Stimme aufgrund der Anstrengung.
"Norah und du?", freudig tanzten wir weiter. Mit dem Unterschied, dass wir uns zum ersten Mal in die Gesichter schauten. Ich kannte ihn irgendwo her. Es war der Typ, der sich draußen mit Harry unterhielt.
"James", er lächelte.
"Hast du Lust auf eine kleine Auszeit?", er deutete zur Gartentür.
Ich nickte und ließ mich von diesem hinausziehen.
Draußen lösten sich unsere Hände voneinander.
Glücklich lachte ich auf und nahm einen tiefen Atemzug.
"Ah es ist so schön hier draußen".
Der Garten war nun um einiges leerer als vorhin.
"So und du bist eine Freundin des Tanzens?", James lehnte sich am Haus an und musterte mich mit aufgeregten Augen.
"Vielleicht? Vielleicht nicht? Ich weiß nicht", spielerisch bewegte ich mich vor ihm hin und her.
James war ein wirklich hübscher Kerl, doch irgendwie hatte er etwas von Harry.
Wahrscheinlich lag es an den braunen Locken und den grünen Augen.
Kurz musste ich an Harry denken, wo er sich wohl herumtrieb?
Ich schaute mich im Garten umher, meine Augen suchten diesen oder besser gesagt, irgendeine vertraute Person.
"Ich denke..", ich wandte mich James wieder zu.
Doch er unterbrach mich. So schnell wie seine Lippen auf meinen landeten konnte ich garnicht reagieren oder nachdenken. Und somit ließ ich mich einfach darauf ein. Ich meine hey das war mein erster Kuss. Nicht wirklich romantisch, aber es fühlte sich unglaublich an begehrt zu werden.
"wow..", hauchte dieser zwischen einer kleinen Kusspause.
Ich musste grinsen.
"Was zur Hölle", grob wurden wir auseinander gerissen.
Noch grade konnte ich mich so auf den Beinen halten.
Schwankend suchte ich mein Gleichgewicht.
Wütend schnaubte Harry James an. Was sollte der Scheiß?
Mir war klar, dass dies bloß ärger bedeuten konnte.
Die Augen lagen nun alle auf uns.
Peinlich berührt strich ich mir über die Lippen. Leicht geschwollen pochten diese auf.
Der Alkoholpegel drohte zu sinken. Nein, bitte nicht jetzt!
"Du weißt schon, dass sie noch Minderjährig ist, oder?!".
"Sonst ist es dir doch auch scheiß egal, wenn ich irgendwelche Freundinnen von dir ficke?!", vorwurfsvoll schnaubte James.
Harry zog die Augenbrauen sauer zusammen und schubste James unsanft nach hinten.
"Seit wann spielt Alter für dich eine so große Rolle?", spöttisch lachte James auf und baute sich vor Harry auf. Eine enorme Spannung erhob sich zwischen den beiden auf.
Abwertend ließ Harry von diesem ab."Ich bringe dich nach Hause, Norah", er griff nach meinem rechten unter Arm und zog mich in das Haus. Still ließ ich mich einfach führen. Ich konnte nichts sagen. Ich schämte mich für mein Verhalten vorhin. Umso mehr der Pegel sank, um so klarer wurde mir, dass ich mich total blamiert habe.
Während Harry mich durch das Haus, an den ganzen Leuten vorbei zog kreuzte sich mein Blick mit einem leicht vertrauten Gesicht. Es war dieser Neue. Isaac.
Leicht lächelte er mir zu, ehe ich schon draußen mit Jacke stand.
Schnell lief Harry vor mir her. So gut ich konnte, folgte ich diesem.
"Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Einfach mit einem fremden herummachen", vorwurfsvoll schnaubte Harry los.
"emm.. Wie bitte?", sauer hinterfragte ich diesen.
"Können wir mal bitte kurz darüber sprechen, dass du mir heute eigentlich eine weitere Lektion lehren wolltest, mich jedoch alleine gelassen hast? Du hast mich mit diesen anderen Weibern allein gelassen. Was kann ich denn dafür, wenn ich zum ersten mal trinke und keiner auf mich acht gibt?!".
Harry blieb schlagartig stehen.
"Also bin ich jetzt Schuld, dass du zur Nutte mutierst sobald du Alkohol trinkst?".
Ungläubig schnaubte ich auf. Nutte? Wow. Das war sogar für seine Verhältnisse hart.
"Schönen Abend wünsche ich dir noch, den Rest schaffe ich auch alleine", ich drückte mich an ihm vorbei und folgte dem Verlauf der Straße. Das musste ich mir nicht bieten lassen.
Ich ertappte mich dabei, wie ich begann zu weinen.
Die Tränen liefen unaufhaltsam herunter.
Ohne eine Miene im Gesicht.
Immer wieder fuhr ich mir durchs Gesicht um diese wegzuwischen.
Wieso war ich bloß so naiv?
![](https://img.wattpad.com/cover/44790128-288-k746089.jpg)
DU LIEST GERADE
The Duff ☽ Harry Styles
Teen Fiction" DUFF = Designated Ugly Fat Friend; Die qualifizierte / auserwählte hässliche fette Freundin - Wie es der Name schon sagt, ist eine Duff jemand der nicht so gut aussieht wie deren Freunde und eigentlich von ihnen ausgesucht wird, damit sie be...