Ist das Liebe?

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Es ist jetzt 18;30 Uhr. Bevor Patrick kommt und meine super stylischen Katzen Pantoffel sieht gehe ich in mein Zimmer und tausche sie gegen kuschlige Wollsocken ein. Dann klingelt es auch schon, wie ein Hund das lange auf sein Herrchen warten musste gehe ich zur Türe und öffne sie ruckartig. "Zu früh!" Werfe ich ihm an den Kopf als ich ihn sehe. Er grinst mich an und meint "Dann gehe ich wieder". Langsam dreht er sich um, mit langsamen Schritten macht er sich auf den Weg zur Treppe. Er hofft wohl das ich ihn aufhalte aber das wird nichts, ich bleibe standhaft! Doch die erste Stufe hat er schon überwunden, was wenn er wirklich geht? . "Komm rein du Idiot.." Murmle ich ihm zu, mein Gesicht senke ich dabei. Ich sehe wie er schnell wieder zurück kommt. Bevor er die Wohnung betritt streichelt er noch meinen Kopf. Ich höre wie Patrick etwas murmelt, doch was hab ich nicht verstanden. Als ich nach oben blicke, ist er schon in die Wohnung gegangen. Mich würde es gerne interessieren was er gesagt hat. "Kommst du auch mal rein?" Höre ich ihn aus der Wohnung rufen. "Ich komme doch schon, also faß bloß nichts an!" Rufe ich zurück und gehe dann auch schon in die Wohnung. In der Küche angekommen steht Paluten schon an der Theke gelehnt. Als er mich sieht fängt er an zu lächeln und fragt mich "Hast du extra für mich hier aufgeräumt?" Eine leichte Röte bildet sich auf meinen Wangen, mein Blick noch immer auf seine Augen gerichtet, antworte ich ihm "Ich habe aufgeräumt aber ganz sicher nicht für dich!" .Er fängt an zu lachen. "Bist echt gemein" schmollt er und wuschelt mir durch wieder durch die Haare. Eigentlich finde ich das gar nicht so schlimm, es gefällt mir eher wenn er das macht. "Na dann, fangen wir dann mal an zu kochen!" Sagt er, krempelt seine Ärmel hoch und sucht nach einem geeignete Topf.

Beim Kochen stellt er sich wirklich total tollpatschig an, erst lässt er das Hackfleisch anbrennen und dann lässt er auch noch das Gemüse auf den Boden fallen. "Kochst du gerne?" Fragt Patrick und schaut mir beim schneiden der Tomaten über die Schulter zu. Aufs schneiden konzentriert nicke ich leicht. Langsam macht mich das über die Schulter schauen schon etwas nervös. So nah an mir spüre ich seinen warmen Atem und rieche seinen maskulinem Duft. Eigentlich mag ich keinen Parfüm an Männern aber das riecht so gut. Von seinem Duft abgelenkt schneide ich mir in den Finger. ,,Mist!" Rufe ich laut und lass das Messer dabei fallen. Aus Reflex stecke ich meinen Finger in den Mund um die kleine Blutung zu stoppen. ,,Geht es dir gut?" Fragt mich Paluten leicht erschrocken. Mein Finger hole ich aus meinem Mund um ihm zu antworten ,,Mir geht es gut, habe mich nur leicht geschnitten". Als ich das sagte ging Paluten auch schon aus der Küche. Lässt der mich jetzt einfach so hier stehen? Das Messer, was mir auf den Boden gefallen ist, hebe ich auf und lege es in den Spülbecken. Danach suche ich in den Schubladen nach einem Pflaster. Doch ohne Erfolg. Paluten kommt nach einigen Minuten wieder in die Küche. Ohne auch nur was zu sagen greift er nach meiner Hand und klebt mir ein Pflaster auf die kleine, noch blutende, Schnittwunde. ,,Woher wusstest du wo die Pflaster sind?" Frage ich ihn verwundert. Keine Antwort. Nachdem er mir das Pflaster  drauf gemacht hat, hält er noch immer meine Hand. Mein Blick ist auf unseren Händen gerichtet. Seine Hände sind viel größer und kräftiger als meine. Langsam richte ich meinen Blick zu ihn hoch. Unsere Blicke treffen sich, dabei bemerke ich das er mich schon die ganze Zeit angesehen haben muss. Eine leichte Röte bildet sich auf meinen Wangen. Keiner sagt was. Langsam merke ich wie wir uns immer näher kommen, ob ich ihm näher komme oder er mir weis ich nicht. Ich weis nur das ich es will. Mein Herz schlägt so laut, das ich Angst habe dass er es hören könnte. Zwischen unseren Lippen befindet sich nur noch eine fingerbreite kleine Lücke. Meine Augen schließe ich, in der Hoffnung das er den ersten Schritt macht. Doch es passiert nichts. Stattdessen lässt er meine Hand wieder los. Dann höre ich wie Paluten mir auf meine eben gestellte Frage antwortet ,,Sturmi hatte sich das letzte mal beim Kochen auch geschnitten, da musste ich ihm ein Pflaster holen". Ich öffne meine Augen und sehe das Paluten, mit seinem Rücken zu mir gerichtet, dabei ist den fertig gekochten Reis raus aus dem Topf zu holen. Ich verstehe nicht, habe ich mir zu viel erhofft? Ruckartig gehe ich ins Bad, schließe die Türe ab und setzte mich auf die Kante der Badewanne. Was war das gerade? Er wollte mich doch gerade noch küssen oder nicht? Knallrot angelaufen lege ich ein Finger auf meine Lippen. Das habe ich mir doch ganz sicher nicht eingebildet. Doch wieso hat er mich nicht geküsst? ,,Ich Vollidiot habe auch noch meine Augen zu gemacht!" Murmle ich genervt ,,Wieso sollte er auch so eine wie mich küssen wollen..?" traurig senke ich den Blick zu Boden. Mag ich  Paluten etwa? Wir kennen uns doch kaum, da kann ich ihn doch gar nicht so mögen. Naja mein Herz schlägt immer so schnell wenn er da ist, dazu muss ich jedesmal Lächeln wenn er den Raum betritt. Ist das Liebe? Ein lautes klopfen unterbricht meine Gedanken. ,,Ja?" Frage ich mit einer leicht zitternden Stimme. Etwas nervös stehe ich auf und öffne die Türe mit meinem Blick weiterhin auf den Boden gerichtet. Jetzt will ich ihm ganz sicher nicht in die Augen sehen. Palutens großen Hände packen mich an der Schulter und drücken mich fest gegen seine Brust. Mein Gesicht gegen seine Brust gedrückt, höre ich wie sein Herz rasant schlägt. ,,Bea?" Ruft er zu mir runter. Mein Blick richtet sich langsam nach oben, erst auf sein Kinn, dann zu seinen Lippen und zum Schluss zu seinen wunderschönen braunen Augen. Bei seinem Blick könnte man glatt schmelzen. ,,j-" bevor ich auch nur antworten kann spüre ich seine zarten Lippen auf meine. Erst als ich die Situation verstanden habe, schließe ich meine Augen und erwidere den Kuss.

Ich liebe deine SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt