46. Kapitel

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Ein bisschen bei den Kapiteln verzählt. Jetzt sind es 46. Kapitel. Ich danke euch, für euer positives Feedback und freue mich jedesmal! 

Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!

Falls euch etwas stört, oder ihr euch mega freut, dann schreibt es mir. Auch Ideen nehme ich gerne noch an...

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Soll ich auf der Couch schlafen? Ist das ihr Ernst? Schnaubend lasse ich mich auf die Couch fallen. Etwas mehr Gefühl hätte meinem Kopf nicht geschadet. Verdammt, das tut aber auch weh. Verflixt! Vorsicht ist hier ganz groß geschrieben. Tja. Lange scheint diese Ehe ja nicht gehalten zu haben. Und ausgerechnet wegen Chris soll sie scheitern? Das ist doch ein schlechter Film! Ich lege mir das Kissen zurecht. Langsam lege ich mich hin. Ich ziehe noch die Decke zu Recht, als mir auffällt, dass ich noch gar nicht umgezogen bin. Doch ich bin so müde, jetzt wo ich hier so liege. Ich kann mich kaum bewegen und meine Augenlider werden krass schwer. Es war ein langer Tag. Ich hoffe, dass ich jetzt einfach nur einschlafe und morgen aufwache und sich das alles hier als ein blöder Albtraum herausstellt. Das ist alles, was ich mir wünsche. Dieser ganze Mist soll bloß aufhören. Am besten jetzt! Sofort! Auf der Stelle! Ich will mein altes Leben wieder. Das, in dem ich mit Chris auf Tour bin. In dem ich nach Hause komme und meine Frau sowie meine Kinder glücklich in die Arme schließen kann. Und dann arbeite ich mit Chris in der Tourpause zusammen an neuen Illusionen. Das wäre schön. Aber es klingt alles nach Traum. Zu schön, um wahr zu sein! „ANDREAS!" Neben mir höre ich laut meine Namen. Erschrocken öffne ich meine Augen und stelle zwei Dinge fest. Oder sagen wir drei Dinge. Erstens, Augen öffnen ist gar nicht so einfach. Zweitens, offenbar liege ich auf dem Boden und drittens hockt Lene neben mir. „Was... Was ist denn?", krächze ich. Lene hilft mir, mich aufzusetzen. „Du blutest!", ruft Lene panisch. Ich sehe mich träge um. „Nein, wo?", frage ich und sehe mich ungelenk um. „Am Kopf.", erwidert Lene. Ach ja. Ich erinnere mich, gestern Abend. Als ich mir den Kopf gestoßen habe. „Ich rufe einen Krankenwagen.", höre ich Lene sagen. Nein! Jetzt bin ich wach! „Brauchst du nicht.", versuche ich Lene von ihrem Vorhaben abzuhalten. „Du brauchst einen Arzt!", brüllt Lene. Ich zucke zusammen. „Nicht so laut.", bitte ich sie. Lene schüttelt bloß den Kopf. „Das muss man nähen.", sagt sie. Ich stehe langsam auf. Na, geht doch. Wenn man es langsam tut. „Wo sind die Jungs und Annika?", frage ich. Lene lässt das Telefon sinken. „Oben. Sie baden alle drei.", antwortet Lene. „Aber müssen sie nicht zur Schule?", frage ich. Lene schüttelt den Kopf. „Heute ist Lehrerkonferenz. Und da die beiden sowieso verschlafen hatten, habe ich sie krank gemeldet.", erklärt Lene und will wieder zum Telefon greifen. „Leg auf.", fordere ich Lene auf. „Du brauchst einen Arzt!", bleibt Lene stark. Ich nicke. „Ja, gut. Ich gehe zum Arzt.", stimme ich ihr zu. Lene nickt und will schon wieder wählen, als aus dem Bad laute Rufe ertönen. „Geh du zu den Kindern und ich räume hier auf. Davor klebe ich mir eines dieser Kinderpflaster auf meinen wunden Punkt am Kopf.", gebe ich einen guten Vorschlag. Lene schließt die Augen und reibt sich die Stirn. „Du machst mich fertig.", sagt Lene und legt das Telefon weg. „Es tut mir leid.", flüstere ich. Lene geht an mir vorbei hoch zu den Kindern. Kaum ist sie aus dem Bild, setze ich mich wieder auf die Couch. Das Stehen ist anstrengend. Darum sitze ich jetzt wieder auf der Couch. Ich muss wirklich tief einatmen, damit ich genug Luft kriege. Der Kopf dröhnt unglaublich. Ich brauche einige Minuten, bis ich wieder aufstehen kann. Dann stehe ich auf und räume die Decke und das Kissen weg. Ich gehe in die Küche und nehme dort ein Zewa. Dann wandere ich ins Bad und sehe in den Spiegel. Vorsichtig feuchte ich das Tuch an. Ich halte es vorsichtig an die nun schon verkrustete Stelle an meinem Kopf. Sofort jedoch ziehe ich alles zurück. Es schmerzt. Sehr. Um die Wunder herum klebt trockenes Blut. Ich versuche, es abzuschrubben. Es zieht und ich komme mir vor wie ein Kleinkind. Und schon sehe ich Lene im Spiegel. Auf dem Arm hält sie Annika. „Annika bringe ich schnell zu Maria. Danach verbringe ich den Tag mit den Jungs auf dem Spielplatz. Du solltest wohl mal mit Mama reden.", meint Lene. Gerade will sie sich umdrehen und gehen, da entscheidet sie sich noch einmal um. „Außerdem musst du langsam auch mit dem Team persönlich sprechen. Lange kann man die nicht mehr hinhalten. Und das ist sehr wichtig. Dazu glaube ich, wollest du noch zu Chris.", erklärt Lene und jetzt geht sie wirklich. Ich lasse den Kopf hängen. „Und vergiss das Frühstück nicht?", höre ich sie rufen. Ich nicke. Auch wenn sie es nicht sehen kann. Tja, so viel zu tun. Wo soll ich bloß anfangen? Frühstücken? Doch ich habe gar keinen Hunger. Also nicht frühstücken. Auch okay. So zerknülle ich das nun schon fast wieder trockene Tuch und spüle es in der Toilette hinunter. Danach verschlägt es mich ins Schlafzimmer. Ich suche mir etwas Neues zum Anziehen raus. Dann gehe ich zurück ins Bad. Dort lege ich die Sachen ordentlich auf den Boden. Ich nehme das große Badehandtuch vom Haken und lege es neben die Dusche. Ich entledige mich meiner Kleidung und steige unter die Dusche. Ich stelle das Wasser an und spüre kurz darauf das kalte Wasser auf meiner Haut, bis es sich langsam erwärmt. Das nun wärmende Nass tut sehr gut. Ich halte meinen Kopf nicht unter das Wasser. Ich dusche mich nur kurz mit warmem Wasser ab, dann stelle ich das Wasser wieder aus. Ich steige aus der Dusche und trockne mich mit dem bereit liegenden Handtuch ab.

A Long Way - Ehrlich Brothers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt