„Lächel' für mich." - Tag 3 / Zomger

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Mit einem Tasse heißem Tee in der Hand stand ich am Fenster und sah nach draußen ins den dunklen Innenhof. Dies tat ich schon seid einiger Zeit. Die letzten Wochen über, jeden Abend. Etwas besonderes sah ich nicht an, nur ich hatte das Gefühl ich müsste in diesen Momenten nicht nachdenken. Und nicht an bestimmte Dinge denken.
Oder an eine bestimmte Person.
Kurz schreckte ich wegen dem Kratzen von Gonzo' Pfoten auf dem Holzboden auf und sah zu meinem Freund. Er bellte mich an und ich strich über seinen Kopf. Balu lag in seinem Körbchen und schlief. Leicht seufzte ich und Trank einen Schluck meines Heißgetränk', ehe ich den Rest wegkippte und mich in mein kaltes Bett verzog. Wenige Sekunden, nachdem sich meine Augen geschlossen hatten sah ich sein Gesicht vor mir. Zuckend schreckte ich auf und drehte mich auf den Bauch. Verschwinde...
Ich will nicht daran denken....

Immer wieder strich ich durch seine langen, dunklen Haare und schaute weiter mit ihm heraus hinauf zum strahlenden Mond. Die ganze Wohnung war dunkel und außer unseren Atemzüge war nichts zu hören.
Manuel schmiegte sich an meine Brust und eine meiner Hände fing an ihn am Bauch zu kraulen.
Gelegentlich gab er zufriedene Seufzer von sich.
„ Ich liebe dich, Micha....", hauchte er in die Dunkelheit. Ich küsste seinen Kopf.
„ Ich dich auch..." Und trotzdem...
Ich drehte seinen Kopf zu mir und legte meine Lippen auf seine. Sofort erwiderte er und drehte sich ganz zu mir. Er wollte weiter gehen, doch ich blockte ab. Verwirrt sah er zu mir auf.
„ Manu..."
„ Hm? Was ist denn?"
„ Wir...Manuel ich möchte das hier beenden." Kurz und knapp. Aber mein Herz schmerzte so unendlich sehr...
Sein Gesichtsausdruck änderte sich sofort von fragend zu geschockt und dann in fassungslos. Ich schob ihn sachte von mir.
„ Es tut mir leid...", sagte ich. Er schüttelte nur den Kopf und stand auf.
„ Das....Das ist nicht dein Ernst."
„ Doch...Manu...Ich liebe dich, aber...."
„ Aber was?!"
Er trat gegen den Couchtisch und ich zuckte.
„ Manuel ich habe nichts mehr. Du beansprucht mich nur für dich. Ich kann nicht einmal mehr Zeit mit den Hunden verbringen, ohne das es dich stört. Ich liebe dich, nur so geht es nicht. Verzeih..."
„ Nein...! Nein, dass werde ich dir nicht verzeihen!"
„ Beruhige dich do-"
„ Ich will mich nicht beruhigen!", schrie er und schlug meine Hand weg. Ich zucke und sah ihm nach, wie er in Richtung Schlafzimmer verschwand.
Schockiert blieb ich sitzen und hörte kurz darauf das knallen der Haustür.

Stöhnend öffnete ich meine Augen und sah kurz hoch, wo Gonzo mich bellen ansah. Seufzend ließ ich meinen Kopf wieder ins Kissen fallen.

Nach einer gründlichen Dusche und einem Frühstück bestehend aus zwei trockenen Scheiben Toast ging ich mit Gonzo und Balu nach draußen. Ich ließ sie im Park spielen und setzte mich einfach auf eine Couch in Reichweite der beiden. Die Hände in den Taschen vergraben starrte ich auf meine Schuhe und überlegte, was heute zu tun war...
Eine Aufnahme mit Maurice und...ja. Overwatch vielleicht.
Das war's auch schon.
Sehr spannend.
Ich gähnte und sah zu meinen beiden Lieblingen und kurz dachte ich jemanden aus dem Augenwinkel zu sehen.
Ich bin eindeutig noch zu müde.
Ich ließ sie noch eine Weile spielen und dann gingen dann gemütlich zurück.

Gerade als ich die Wohnung hinter mir geschlossen habe sah ich sofort eine Tasche im Flur und ein paar Schuhe neben meinen anderen Paar.
Was zum....Wer hatte denn einen....?
Ich schluckte und ging ins Wohnzimmer, wo sich meine Vermutung bestätigte.
„ Ma...Manuel....", sagte ich und der Brünette drehte sich zu mir. Sein Gesicht war zu einer Fratze verzogen, welche mich erschaudern ließ und der eines Monsters ähnelte. Ich ließ die Leine auf den Boden fallen und schluckte trocken.
„ Hallo Schatzi. Ich habe auf dich gewartet", kicherte er und holte ein Messer hinter seinem Rücken hervor.
„ Was...Was zur Hölle? Manu lass den scheiß. Was willst du hier?"
„ Ich hab' dich so vermisst, mein Schatz...", sagte er ruhig und kam mir näher. Ich ging automatisch zurück und die Hunde knurrten. Schnell schob ich sie zurück und nahm mein Handy unbemerkt.
„ Ach das würde ich lassen....Micha...Baby..." Er lachte und stürmte auf einmal auf mich zu. Ich rannte Richtung Haustür und konnte die Tür öffnen um gerade noch Balu und Gonzo hinaus zu jagen.
Manuel drückte mich gegen die Tür und sie viel zu. Grob drehte er mich und hakte mit dem Messer neben mich in die Tür.
„ Michael....Ich war so einsam...Du hast mich verlassen...Ich bin so traurig gewesen. Und du auch. Das hab' ich gesehen. Ich habe dich beobachtet." Er kicherte und küsste mich.
Vor Schock war ich unfähig irgendetwas zu tun und sah ihn deswegen nur an.
„ Aber jetzt sind wir wieder zusammen. Und ich bin glücklich."
Er strich über meine Wange und zog das Messer aus der Tür. Mein Körper begann zu zittern und ich krallte mich in die Tür.
„ Du musst auch nicht mehr traurig sein, Micha. Lächel' für mich", hauchte er und setzte das Messer an meiner Wange an. Als der erste Schnitt geschah schrie ich laut.

Boofiction x HALLOWEEN-SPECIALWo Geschichten leben. Entdecke jetzt