12 - Love is all you need 1/2

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Ich stehe hier, hinter der Glasscheibe und habe das Gefühl, dass ich gleich ersticke.
Innerlich wusste ich, dass alles gut ist und ich gleich daraus gehen werde um den besten Menschen der Welt zu heiraten. Die Emotionen kochten in mir über, gepaart von wirklich unangenehmer Übelkeit und innerlichem Stress. „Bereit?" raunte mein Vater nervös und angespannt und hielt mir seinen Arm hin, bei welchem ich mich schließlich einhakte.

„Alles wird gut" flüsterte ich zu mir selber und wusch vorsichtig die erste Stressträne von meinem Auge weg. Nein, geweint wird jetzt nicht.

Mein Dad setzte sich schließlich in Bewegung. Gemeinsam schritten wir durch die wunderschöne Glastüre hinaus, wo draußen alle auf uns gewartet hatten. Mein Blick hob sich erst, als wir vor dem Weg zu dem wunderschönen Altar standen. Ich atmete tief durch und blickte nach vorne. Meine Augen trafen sofort auf Rewi's. In mir brodelte alles.

Dieses Gefühl ist mit keinen Worten der Welt zu beschreiben. Er stand dort, Hände vor sich gefalten und lächelte mich leicht an. Er sah zur Seite und wusch sich mit einer Hand über sein komplettes Gesicht. Er unterdrückte Tränen, ebenfalls wie ich.
Mein Vater verlor Tränen, als er mir in die Augen sah und mich umarmte. Er ging zu Rewi und schenkte ihm eine alles sagende Umarmung. Er gab mir einen letzten Kuss auf die Wange und legte meine Hand sanft in Rewi's. „Hey" flüsterte Rewi leise. Wir hatten uns zwei Tage nicht gesehen, weswegen alles auf einmal kam. Schließlich packte es mich doch, einmal schluchzte ich, was niemand außer Rewi hörte. Er strich mit seiner Hand über meinen Rücken und lächelte mich schwach an. Dann nahm er meine Hand, als die Trauung begann.

Ich konnte mich nicht auf die Worte konzentrieren, welche die Frau vor uns verlor. Erst als wir zu unseren Versprechen kamen, war meine komplette Aufmerksamkeit auf Rewi gerichtet, der anfing.

„Wie viel du mir bedeutest, muss ich dir nicht sagen. Du bist der Mensch, der so tickt wie ich. Egal wo wir sind - bist du bei mir, ist jeder Ort wie ein zu Hause für mich.
Ich habe immer davon geträumt jemanden zu brauchen und dann zu spüren, dass er mich genau so sehr braucht.
Ich habe mir immer vorgestellt, wie schön es doch wäre mit jemandem Zeit verbringen zu wollen und zu merken, dass die Person es auch möchte und es nichts schöneres gäbe als die Zweisamkeit in solchen Momenten.

Aber es ist einfach noch viel schöner als in jeglichen Vorstellungen.
Ich sehe dich und werde von dir gesehen. Ich habe das Gefühl, ich kann deine Seele sehen, so vertraut wie du mir bist.
Ich kenne deinen Geruch, dein Lachen und deine Tränen und mir ist nichts wichtiger als dass es dir gut geht.

Versprechen kann ich dir nicht, dass wir uns niemals in die Haare bekommen werden. Aber ich verspreche dir, dass ich das was wir haben, niemals einfach wegwerfen werde.
Ich verspreche dir, dass ich für dich sorgen werde, wenn die schlechten Zeiten uns erreichen und ich alles was mir möglich ist darauf setzen werde, dass es wieder rund läuft.
Ich werde der sein, der die Sonne dir schenkt. In Armut und Reichtum, in guten wie in schlechten Zeiten."

Es waren Sätze die während der Reise gefallen waren. Mein ganzer Körper zitterte, ich wusste nicht was los war. Als würde ich gleich hyperventilierten. Ich bin nicht so ein krass emotionaler Mensch, aber ich weinte so, wie ich noch nie vor Freude und Glück geweint habe.

Zitternd nahm ich seine Hand und lächelte ihn an. So Ladylike wie ich nunmal bin, zog ich erstmal meine laufende Nase hoch und wusch mir meine Tränen weg.

»Nicht die Schönheit entscheidet wen wir Lieben - sondern die Liebe entscheidet wen wir schön finden« sagte mal jemand. Und klar ist, du bist er schönste Mensch. Du bist er beste Mensch.
Wir zwei, ergänzen uns. Wir führen Sätze des anderen fort und summen die selben Lieder. Meine Liebe zu dir, kann ich nicht in Worte fassen.
Deine Liebe ist alles was ich brauche. Man möge mir alles was ich habe nehmen, solange das »wir« bleibt.
Ich möchte danke sagen. Dafür, dass du mir vorgestellt wurdest. Danke dafür, dass du mein Leben so schlagartig verändert hast.
Vor allen Leuten hier, verspreche ich dir, dass meine Liebe so klar und stark ist, dass ich alles für dich geben würde.
Ich verspreche dir, dass ich an deiner Seite stehe - wo immer uns das Leben hinträgt und du bei mir zu jeder Zeit eine Schulter zum anlehnen findest.

Wo wird unser Weg uns hinführen? Ich weiß es nicht.

Aber ich weiß, dass ich dich über alles Liebe und du der Mensch bist, für den ich mein Leben qualvoll hergeben würde."
Meine Worte waren so ehrlich. Meine Stimme zitterte und zum Ende hin, brauchte ich alles nur noch unter schluchzendem weinen raus. Mein Blick heftete an Rewi, der immer noch meine Hände hielt. Er weinte und ein Blick zu unserer Familie verriet mir, dass wir nicht die einzigen waren.

Felix und Helly brachten uns schließlich die Ringe. Sogar Felix hatte rote Augen. Ich hatte am ganzen Körper Gänsehaut. Wir steckten uns die Ringe an, die sogar passten und sahen uns tief in die Augen. Rewi sah zu der Standesbeamtin, die ihm zunickte und ihr Büchlein schloss. Dann legte er quälend langsam seine Hände an meine Taille und zog mich näher zu sich. „Du siehst so atemberaubend schön aus" flüsterte er immer noch unter Tränen und legte schließlich seine Lippen auf meine. Es lief so langsam ab, dass für mich in dem Moment wo sich unsere Lippen trafen, die Welt still stand. Alle standen auf und klatschten. Erst als wir voneinander ließen, bemerkten wir es.
Und Rewi und ich? Wir realisierten jetzt erst, was grade passiert ist. „Wir ham's geschafft" schrie Rewi und steckte seinen linken Arm in die Luft, als wir den Weg zwischen den Stühlen zum Haus liefen. Um uns rum, jubelten alle mit Rewi mit und als wir das Haus ansteuerten, wurden Bilder von uns gemacht. So cool wie wir nunmal waren, machten wir noch kurz quatsch davor und verschwanden dann nach drinnen. Draußen stellten Rewi's Cousins die Tische und die anderen gingen vor's Haus zum Sektempfang.

Mein Herz schlug unerträglich laut und schnell. Rewi stand vor mir und grinste mich schelmisch an. „Ich komm nicht auf dein Kleid klar Jojo. Du siehst so unbeschreiblich aus. Einfach nur uff, ich kann nicht in Worte fassen" seufzte er ungläubig und schwang mich einmal im Kreis, sodass er alles genau anschauen konnte.

Als wir uns umdrehten, standen dort Felix, Simon, Kelly und Helena, die uns breit anstrahlten und jubelten als wir sie bemerkten. Sie umarmten uns und flippten komplett aus. Wir lachten und machten einfach zusammen Stimmung, zur Feier des Tages.

„Was war das bitte für eine Trauung? Es war wirklich das schönste was ich gesehen hatte. Auch wenn ich überhaupt nicht auf so einen Kitsch stehe" schwärmten Simon und Felix, denen sich die Mädels ebenfalls anschlossen.

Die vier ließen uns auch relativ schnell wieder alleine und Rewi und ich gingen schließlich als wir bescheid bekamen raus zu den anderen Gästen.

Alles stand schon bereit für die abendliche 'Feier', doch das konnten wir uns noch überhaupt nicht anschauen.

Denn jetzt standen alle um uns herum um uns zu gratulieren.

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Yas, die zwei haben es dann endlich geschafft! 
Und ich hab's geschafft zu updaten.
Vielleicht kommt nachher noch der zweite Teil der Hochzeit, I don't know buuuut seid gespannt Kinder! Diese Geschichte geht zwar bald zu ende, aber wenn ich gehe, gehe ich mit einem Knall.
Also stay tuned! 😌😏

1003 Worte - Polaroid 2 | Rewinside | Jodie | JowieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt