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Nina quasselt ohne Pause auf mich ein. Ich weiss, es ist sowas von lächerlich, aber ich merke, dass mein Blick immer zu dem süssen Jungen, der immer noch verträumt aus dem Fenster schaut, wandert.
Die Situation erinnert mich schmerzlich an meine alten Freunde, wie wir als "Mutprobe" bei Starbucks gesessen sind und versucht haben fremden hübschen Jungs ihre Nummern abzuschwatzen... Wie wir alle immer lachten, wenn jemand gescheitert ist und ohne Nummer zum Tisch zurück kam... Stopp! Ich weiss, ich darf nicht daran denken. Sonst werde ich sehr schnell sentimental. Da reisst mich Nina aus meinen Gedanken: „Skylar! Warum schaust du denn immer zu Sam?"

Oh nein.

„Hmm... Was? Äh... also.... Sam heisst er? Stimmt ja gar nicht, ich schaue an die Wandtafel!"

Mist...!

„Ganz sicher nicht! Findest du ihn etwa hübsch? Na, sag schon! Also ich... ich finde ihn ü-ber-haupt nicht hübsch. Und seine Augen sind auch nicht soooo schön und er hat auch nicht so goldene, samtweiche Haare und erst recht keine schneeweissen Zähne und üüüüüberhaupt keine volle Lippen, die so weich aussehen wie ein Kissen, nein! Noch weicher, wie eine flauschige Feder.... hach..."

Da ist wohl jemand verliebt, aber es sieht nicht danach aus, als ob er sie beachten würde. Ein Teil von mir findet das schrecklich für sie, ein anderer, sehr dunkler Teil sieht die Chance für mich. Ein seeehr dunkler Teil.

„Soso... Doch, ich finde ihn ganz okay, aber er ist nicht so mein Typ"

Okay, das ist eine Lüge. Er ist absolut mein Typ. Aber Nina ist die einzige Person hier, die mich mag, und wenn ich ihr Sam wegschnappe, ist sie beleidigt und mag mich nicht mehr. Ich bin von ihr abhängig, aber ich werde trotzdem versuchen, mal ein bisschen mit ihm zu flirten und schauen wie es ankommt bei ihm. Aber trotzdem... Als ich Nina's erleichtertes Gesicht gesehen habe, als ich gesagt habe, Sam sei nicht so mein Typ... Ein schlechtes Gewissen habe ich bei der Sache schon.

Ich warte, bis er zu mir schaut, und sehe ihn dann mit einem Blick einen Tick zu lange an, den ich stundenlang vor dem Spiegel geübt habe. Eine perfekte Mischung aus Verlegenheit und Schüchternheit, aber trotzdem ist klar erkennbar dass ich an ihm interessiert bin. So habe ich früher alle Nummern bekommen.

Na gut, ich gebe es zu. Ich bin ein bisschen stolz auf diesen Blick.

Aber was ist das?! Sam schaut mich aus seinen grünen Augen mit den langen Wimpern nur verständnislos an.

Das kann ja heiter werden...

Neue Schule, neue Leute, neue ProblemeWhere stories live. Discover now