Kapitel 2

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Normalerweise erwarten mich bereits meine Patienten in der kleinen Zelle. Doch als ich sie diesmal betrat war sie bis auf einen Tisch und zwei Stühlen leer. Kurz ließ ich dieses seltene Bild auf mich wirken. Düster, dunkel, fensterlos.

Nervös gehe ich auf den Tisch zu und hole mein Klemmbrett sowie mein Federmäppchen heraus. Ich habe mich intensivst auf das Zusammentreffen zwischen dem Joker und mit vorbereitet. Dass er nicht wie geplant, auf mich wartete bringt mich aus dem Konzept. Ich hatte sogar geplant, wie ich ihn begrüßen würde, er mich ehrfürchtig anschauen würde. Einen ganzen Dialog habe ich einstudiert!

Ich greife nach meiner Brille und rücke sie, obwohl sie es bereits tut, gerade. Gerade wollte ich einen Kugelschreiber zu Tage befördern, als plötzlich die Tür auffliegt.

Schnell erhebe ich mich.
Carl kommt herein und führt den, in einer Zwangsjacke gefesselten, Joker zu seinem Platz.

Während sie an mir vorbeikommen blickt mich der Joker unverwandt an, sein Kopf ist nur in meine Richtung gedreht. Seine schwarzen Augen gleiten an meinem Körper herab und fixieren anschließend mein Gesicht. Sein Blick nagelt mich fest. Er hat ein spöttisches Grinsen aufgesetzt, sein Blick sieht irre aus.

Auch ich musterte ihn, jedoch anders als er.
Er schaut mich erwartungsvoll an, als frage er sich, ob ich genauso wie die anderen Psychotherapeuten bin. Er schaut mich an, als würde er sämtliche Bewegungen Meinerseits wahrnehmen. Sein Blick fühlt sich an, als würde er sich damit tief durch meine Gedanken fressen und sie auseinander nehmen.
     Objektiv betrachtet wäre er der perfekte Psychologe.

Ich hingegen mache mir erst ein oberflächliches Bild vom Joker.
Seine kurzen Haare leuchten giftgrün, der Mund blutrot. Seine Haut wirkt im orangenen Gefängnis-Overal so blass, fast weiss. Er ist nicht wirklich muskolös, sondern sehnig und trainiert. Seine Füße sind nackt und er hat an den Armen, sowie am Haaransatz Tattoos.
Ich kann sein Gesicht nicht wirklich lesen, es ist praktisch leer.

Dann plötzlich verzieht sich sein Gesicht zur einer Grimasse, die wohl ein Grinsen sein soll.
"Woher wusstet ihr, dass ich auf blond stehe?" brachte der Joker mit weit aufgerissenem Mund an Carl gewand heraus.  Er leckte sich über die Lippen und schaute mich etwas wahnsinnig an.
Dann drehte er seinen Kopf zwischen dem Wächter und mir in kleinen Bewegungen hin und her, immer schneller, als erwarte er eine Reaktion von uns. Wie ein kleines Kind.
Als nichts kam, lachte er noch lauter und es schien, als lache er über uns. Wirklich verrückt, aber umso spannender.

"Sie müssen mehr lachen!" Wendet er sich nun mir zu. Seine metallischen Zähne blitzen mit seinen Augen um die Wette.
Ich setzte mich.

Carl schaut mich an und tippt sich zum Abschied mit zwei Fingern an den Kopf. Dann sagt er noch Flüchtig: "Passen sie auf sich auf, der ist total irre" und ging.

Der Joker lachte wieder, es war eher ein Kichern. Dann schaute er mich erwartungsvoll an.

Unvermittelt musste ich an etwas denken , das meine Mutter zu sagen pflegte:

Jeder, wirklich jeder, ist tief ins sich drin psychopathisch veranlagt. Andere mehr, andere weniger. Doch jeder hat diese Züge in sich. Es liegt nur an einem selbst sie zu zeigen und zu zulassen...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 10, 2016 ⏰

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MadLove ~ Harley Quinn und the Joker Fanfiction ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt