Kapitel 15

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Daniel

Junge, Junge, war dieses Mädchen schön. Ja, schön. Nicht süß, nicht niedlich, schön.

„Unsere Zimmer sehen ja genauso aus wie eure“, lachte Beth und lächelte mich freundlich an, sie war nach den ersten Vorbereitungen für unsere Präsentation noch mit auf mein Zimmer gekommen, „Ich will mal wissen wie das aussieht“, hatte sie gesagt..

„Kann ich nicht beurteilen“, grinste ich, „ich war noch nie in den Mädchenzimmern.“

„Du bist ja auch noch nicht lang hier“, sagte sie und lächelte wieder, „aber wenn du möchtest, können wir morgen bei mir weiter arbeiten.“ Ich nickte heftig. Elisabeth O´Grady war nicht nur ausgesprochen schön anzusehen, nein, sie hatte außerdem etwas im Kopf. Sonst wäre sie nicht hier, nicht auf dieser Uni.

„Gerne, für heute sind wir jedenfalls fertig“, stellte mich fest und gab ihr mit einer Geste zu verstehen das sie sich ruhig auf mein Bett setzten konnte, „Kaffee, Tee?“

„Danke, ein Wasser reicht.“

„Wie du magst Bitteschön“, ich reichte ihr das Wasser, „Woher kommst du eigentlich“, fragte ich sie, während ich auf der Couch, gegenüber von meinem Bett Platznahm.

„Bern in der Schweiz, aber die Familie meines Vaters kommt ursprünglich aus Dysart, meine Großeltern leben dort auch noch und du?“

„Naja, aus Mullingar. Nicht weit von Dysart entfernt, das ist ja ein Zufall“, sie schaute mich überrascht an.

„Stimmt! Also  wirklich! Hast du Familie?“

„Ja, also ähm, ja. Mein großer Bruder heiratet bald und seine Frau ist schwanger“, lächelte ich und verspürte ein leichtes Ziehen in meinem Bauch. Wahrscheinlich weil ich Pat und Will naja, verschwiegen hatte.

„Das ist ja toll, ich bin auch schon Tante. Meine zwei älteren Schwestern haben beide jede schon zwei Kinder. Mein Bruder hat nur eins. In welchem Monat ist denn deine Schwägerin?“

„Warum haben die denn alle schon Kinder? Wie alt sind die denn? Und ähm…, ich schätze auf den vierten Monat.“

„Ich bin ein Nachzügler, mein Bruder und er ist der Jüngste von den Dreien ist Neunundzwanzig und seine Frau ist dreißig. Warum schätzt du das nur, haben sie dir das denn  nicht gesagt?“

„Ich bezweifle das mein Bruder schon Bescheid weiß“, grinste ich.

„Was? Hab ich was nicht mitbekommen“, fragte  Beth mich verwirrt.

„Naja, mit dem Kind ist es noch gar nicht öffentlich. Ich weiß es auch nur, weil Denise, die Frau meines Bruders, die typischen Schwangerschaftsmerkmale hat und in ihrer Tasche waren Broschüren über Schwangerschaften und ein Buch mit Babynamen.“

„Du hast in ihrer Handtasche geschnüffelt?“

„Nein, nein. Sie ist vom Stuhl gefallen, als sie gerade im Wohnzimmer war und dann habe ich sie schnell aufgehoben. Ich war gerade in Irland um meiner Familie zu sagen, dass ich nun studieren werde“; in der Erinnerung daran, schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht.

„Achso, Entschuldigung“, sie machte ein zerknirschtes Gesicht, „wo warst du denn vor Irland?“

„Wie bitte“, fragte ich und ein ungutes Gefühl machte sich in meiner Magennähe breit.

„Na, du hast gesagt, dass du gerade in Irland warst. Wo warst du davor?“

Mir wurde gleichzeitig heiß und kalt. Mist, das war definitiv nicht geplant gewesen.

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