18. Kapitel Last One

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14.12.2013

Greg

„Oh, ich hab dich so vermisst“, Mum hatte Tränen in den Augen als sie William umarmte. Er war zwei Tage nach Daniel  und Patrick, die ihre Freundinnen mitgebracht hatten- aus Thailand angereist.

„Ich dich auch, Mum. Aber musst du mich gleich so erdrücken?“ Mum schniefte nocheinmal, ließ ihn dann aber los.

„Hey Greg“, er winkte mir etwas hilflos zu, da Mum ihn nun am Ärmel in Richtung Auto zog. Mum und ich hatten ihn vom Flughafen abgeholt, der Rest der Familie würde zu Hause auf uns warten. Wir hatten uns vorgenommen mit der ganzen Familie zusammen Weihnachten zu feiern.

„Du bist ja braun geworden, mein Schatz“, plapperte Mum drauf los,  während ich kopfschüttelnd Wills Koffer nahm und hinter den Beiden herschleppte.

„Mum, ich war in Thailand. Da ist es warm.“

„Ich weiß, ich weiß. Du hast mir auch immer noch nicht erzählt wo du jetzt wohnst. Das Auto steht rechts vom Eingang. GREG?“

„Ja, Mum?“

„Du hast das Auto doch rechts vom Eingang geparkt, oder?“

„Ja, hab ich“, erwiderte ich genervt, was ihr aber gar nicht auffiel.

„Okay, gut. Also erzähl, William.“

„Ich wohne gerade bei einem Freund“, erzählte Will langsam und zögerlich.

„Ist dein Freund weiblich, eine Stewardess und hat dich ausgeraubt“, fragte ich grinsend. Nebenbei stellte ich den Koffer ins Auto und hielt Mum die Hintertür auf, damit sie einsteigen konnte.

„Nein. Er ist Australier und spricht englisch, was echt gut ist. Außerdem denkt er ich bin pleite und hat deswegen wahrscheinlich auch kein besonderes Interesse daran mich auszurauben. Woher weißt du das Überhaupt? Und Mum, lass mal ich sitz schon hinten.“

„Denkst du echt deine Brüder verschweigen uns so Wichtige Dinge“, ich lachte, „und Mum will hinten sitzen. Wir hatten auf dem Hinweg schon eine ausgeklügelte Diskussion darüber!“

„Na dann“, Will zog die Schultern hoch und setzte sich auf den Beifahrersitz, „ich will jetzt sowieso nach Hause um etwas zu essen und Theo zu sehen.“

„Dann sollten wir uns besser beeilen. Es ist schon vier Uhr. Vielleicht schläft er schon wenn wir da sind.“

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„Hallo Will, ich bin Beth. Aber du kennst mich ja schon ein bisschen“, Beth strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und umarmte meinen Bruder kurzerhand.

„Und ich bin Ewa“, Pats neue Freundin strahlte und gab Will auch eine kurze Umarmung. Beth und Ewa waren sehr nett und meine Brüder haben echt Glück bei den Beiden.

Nachdem sich alle begrüßt hatten, ging Will mit Denise in mein altes Kinderzimmer in dem ein Kinderbett für Theo stand. William kam total verzückt wieder und ich fand bei meinem Sohn hatte er auch allen Grund dazu!

„Hast du Hunger, Will, wir wollten gerade mit dem Essen anfangen“, fragte mein Vater ihn und ging dann in die Küche. Wir alle folgten ihm  und setzten uns im Esszimmer an den Tisch.

Ewa und Beth saßen nebeneinander, umrahmt von Patrick und Daniel. Mum setzte sich neben Patrick, Will neben Mum und Dad, Denise und ich nehmen einfach auf den noch freien Plätzen Platz.

Obwohl es noch nicht Weihnachten war, hatten Mum und Dad ein wahres Kunstwerk gezaubert. Es gab von allem viel und es schmeckte alles himmlisch.

Nach dem Essen gingen wir weiter ins Wohnzimmer, naja. Alle bis William. Dieser litt unter Jetlag und wollte jetzt lieber eine Runde schlafen.  Wenig später verließ uns auch, Denise. Theo hatte gestern eine Schreinacht uns sie war mit der „Nachtwache“ dran, weswegen ich ihre Müdigkeit gut verstehen konnte.

Wie läuft es an der Uni, Dan“, fragte Dad ihn, während sich eine bequemere Sitzposition suchte.

„Gut, wie immer“, antwortete dieser und schaute ins Kaminfeuer, welches ich gerade angemacht hatte.

„Das ist untertrieben“, befand Beth, „Daniel ist der beste Student in seinem Semester. Er hat alle Klausuren mit 1,0 bestanden. Naja, bis auf eine, die war eine Zwei.“

„Sag ich doch. Gut, wie immer“, Daniel grinste und gab Beth einen Kuss auf die Haare. Sie lächelte uns kuschelte sich in seine Armbeuge.

„Und bei dir, Greg“, fragte Mum. Ich war überrascht. Seit ich fest angestellt war, kam diese Frage immer seltener über die Lippen meiner Eltern.

„Auch alles gut“, ich lächelte. Ich mochte die Abende wenn wir alle zusammen saßen und uns einfach normal unterhielten. Nur leider passierte dies viel zu selten.

„Dein Jahr war sehr anstrengend, oder Patrick“, fragte Mum unseren kleinen Superstar besorgt.

„Da ich die Tour alleine“, er betonte dieses Wort extra und schaute Daniel grinsend an, „durchstehen musste, ja. Aber es war echt spaßig!“ Ewa schaute ihn zufrieden an und lächelte leicht. Er sah verliebt zurück.

Ich schaute zu Mum und Dad, sie blickten uns stolz an und Dad hatte eine Hand auf Mums Schulter gelegt. Als ich die ganzen frohen und verliebten Paare sah, wollte ich unbedingt zu Denise und Theo. Ich wünschte allen eine gute Nacht und ging in mein altes Kinderzimmer.

Ich sah Denise in meinem alten Bett sitzen, auf dem Schoß hatte sie Theo. Der Kleine lachte und obwohl sie müde aussah, lächelte auch sie.

„Guck mal, da ist der Papa“, sie zeigte mit dem Finger auf mich und Theo gackerte wieder. Ich ging auf die Beiden zu und setzte mich hinter sie.

„Maba“, statt Mama und Papa einzeln zu lernen, hatte er ein Zwischenwort entwickelt. Maba hieß aber nicht nur Mama und Papa, sondern zeitweilig auch Oma, Opa, Honig, Teddy oder was ihm gerade so einfiel.

„Guck mal, er ist eingeschlafen“, sagte Denise auf einmal leise und ich schaute ihn über ihre Schulter an.

„Er sieht ganz friedlich aus. Nicht so, als ob er auch das ganze Haus zusammen schreien könnte. Denise lachte und stand auf um ihn in sein Reisebett zu bringen.

Ich zog mich kurz um und  legte mich dann neben ihr in mein altes Bett. Sie gab mir einen Kuss, dann löschte sie das Licht und kuschelte sie sich an mich.

„Gute Nacht, Greg.“

„Gute Nacht, Denise.“

Nach circa fünf Minuten drehte sie sich nocheinmal zu mir um.

„Greg?“

„Ja?“

„Ist dir aufgefallen wie gut deine Brüder  mit Theo umgehen“, es war zwar dunkel, doch an ihrer Stimme erkannte ich dass sie lächelte.

„Ja. Bis auf  Patrick, der lässt seinen Kopf immer halb fallen“, ich grinste.

„Ja, das stimmt.“

„Sie sind ziemlich erwachsen geworden, oder?“

„Ja, ja das sind sie“, und zu meiner Überraschung erkannte ich das es wirklich stimmte. Sie waren viel erwachsener geworden, seit wir sie zuletzt gesehen hatten.  Zumindest Patrick und William, Daniel war nie so aufgedreht wie sie.

William schaukelte sein Leben in Thailand, Daniel studierte Medizin und Patrick schaffte es alleine Niall zu sein. Das hätte ich nie erwartet.

Aus den drei Jungs aus Mullingar, waren junge Männer geworden, die es schafften ihre Träume zu leben.  Und dies ziemlich erfolgreich!

„Du hast Recht, das sind sie wirklich“, gab ich meinen Worten von gerade Nachdruck. Sie nickte, was ich nicht sah, aber fühlte.

 Ich war noch kurz in Erinnerung an den Anfang von Niall,  den Beginn vom Projekt Three, denken und schlief dann, mit einem Lächeln auf den Lippen,  ein

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Es fogt der Epilog :)

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