Kapitel 14

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William

Skeptisch beobachtete ich den Blickaustausch zwischen Pat und Zayn, während ich den anderen Jungs ansah, wie unruhig sie wurden.

„Alles in Ordnung“, fragte Daniel.

„Jaja, alles gut“, beschwichtigte uns Patrick schnell, zu schnell?

„Es ist nur so…“ begann Zayn zögernd und starrte demonstrativ an Pat vorbei.

„…Dass das mit Zayn hoffentlich nicht mehr so lange dauern wird, wir dich aber nicht verlieren wollen“, unterbrach mein Bruder ihn schnell.

„Patrick“, sagte Liam ruhig und sah ihn kopfschüttelnd an.

„Was gibt´s denn, Liam?“

„Warum?“

„Warum Was?“

„Du weißt genau was ich meine!“

„Nein, keine Ahnung.“

„Naja, klärt das unter euch“, rief Louis und verließ den Raum, Zayn folgte ihm schweigend. Zurück ließen sie nur Liam, der sich einen stummen Anstarr-Wettbewerb mit Pat leistete, Harry, Dan und ich.

„Mein Gott, William! Was ist los“, fragte ich genervt. Er schüttelte nur den Kopf, ohne die Augen von Liam zu lassen.

„Liam, sag du es uns“, versuchte Daniel es, doch auch er gab uns zu verstehen, dass er nichts sagen würde, „Harry“, fragte Dan hoffnungslos unsere „letzte Hoffnung“.

„Nein, sorry. Ich kann es euch nicht sagen. Erstens, verstehe ich gerade selbst nicht was hier so abgeht und Zweitens, naja, gibt es noch nicht einmal“, er legte den Kopf schief und beobachtete Niam, Piam, Latrick, was auch immer.

Es war dann eine Weile lang still, solange bis sich die Tür geräuschvoll und stürmisch öffnete und Maggie hereinkam, sie war sehr groß, ziemlich dürr und ihre einzige Rundung bestand aus ihrer Nase. Nein, besonders attraktiv war Maggie nicht, aber sie machte ihren Job, als persönliche Assistentin des Geschäftsführers, sehr gut und geflissentlich.

Aber wenn drei von drei Drillingshorans in einem Raum sind, wird selbst die talentierteste Assistentin zum Problem. Mit einem Hechtsprung hinter einen Schrank retteten Pat und ich uns, Daniel brachte sich in dem kleinen angrenzenden WC in Sicherheit. Was er ja eigentlich gar nicht mehr musste, aber er hatte wohl nicht darauf geachtet, dass Patrick und ich auch schon „unsichtbar“ waren.

„Liam”, rief sie laut und unterbrach damit das Anstarr-Spiel zwischen ihm und meinem Bruder.

„Ja?“

„Da ist ein Telefonat für dich.“

„Von wem?“

„Das ist nicht mein Aufgabenbereich. Also um mich richtig auszudrücken, es ist kein Telefonat für dich. Es war eins für mich, in der die betroffene  Person gesagt, dass sie dich gerne sprechen würde. Persönlich. In zwei Stunden und…“, sie machte eine Pause.

„Und“, hakte Liam nach.

„Ich habe für dich zugesagt, weil ihr den restlichen Tag wegen der Krankheit des Fotografen für euch sowieso frei wäre. Louis und Zayn sitzen bereits im Wagen und warten auf euch. Also beeilt euch lieber.  Ach apropos, wo ist eigentlich Niall?“

„Ist er nicht schon im Wagen“, fragte Harry scheinheilig, „zumindest wollte er zu Zayn und Louis gehen.“

„Nein, noch nicht. Komisch. Dann sind wir wohl aneinander vorbei gelaufen. Na dann, bis bald, Jungs“, sie lächelte breit und machte Anstalten zu gehen.

„Ach, Maggie“, rief Liam ihr noch hinterher.

„Ja? Mach bitte schnell, ich hab´s eilig.“

„Jaja, keine Sorge. Ich möchte nur wissen wer da für mich angerufen hat.“

„Ach, Liam. Ich hab dir doch schon gesagt dass das nicht mein…“, sie stockte mitten im Satz als sie sah wie Liam sie anschaute, sie war zwar gut acht Jahre älter als er, doch sein Blick ließ sie erweichen.

„Bitte“, sagte Liam und schaute sie schmachtend an. Sie begann zu grinsen und klopfte ihm mit einer Formularrolle spielerisch auf die Schulter.

„Du Idiot“, lachte sie und machte dass sie aus dem Zimmer verschwand. Liam blickte ihr enttäuscht hinterher.

„Es war Danielle“, rief sie immer noch lachend über ihre Schulter, bevor die Tür zufiel.

Und während wir drei uns aus unseren Verstecken herauswanden, sah ich wie Liams Gesichtsausdruck von Enttäuscht nach Unsicher wechselte.

„Alles gut, Mann“, fragte Harry ihn unsicher.

„Zayn muss kein Playback mehr singen“, sagte Liam leise, aber deutlich  als Antwort, stand vom Sofa auf und verschwand aus dem Raum.

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Die Stimmung war angeschlagen als wir drei wieder in unserer Wohnung waren, die ganze Zeit hatte niemand von uns gesprochen nur  Zayn, Louis und Harry hatten ab und zu etwas angefangen, was einer Konversation ganz ähnlich war.

„Warum hast du uns das nicht gesagt“, fragte Daniel leise als wir alle zusammen im Esszimmer standen.

Stille.

„Patrick“, fragte auch ich, bemüht ruhig.

Stille.

„Ich will nicht irgendwann alleine da stehen. Ihr seid doch meine Familie!“

Daniel und ich sahen uns an.

„Das wirst du auch nie, Pat. Erstens werden die anderen immer für dich da sein und zweitens, wenn es wirklich hart auf hart kommt, dann sind wir immer für dich da um einzuspringen! Aber überleg doch mal, es wäre super wenn wir endlich das machen könnten, was wir immer machen wollten.

Bei Daniel ist das Medizin studieren, bei mir ist das ohne Zwänge und Pflichten um die Welt zu ziehen und mir vielleicht auf einer Insel wie Timbuktu, -moment, ist das überhaupt ein eine Insel?- ein Leben aufzubauen. Genug Geld hab ich ja jetzt und vielleicht kann ich mir dort ein Hotel kaufen und mache damit ein Vermögen“, sagte ich und legte meinen Arm um die Schulter von Pat.

„Was Will eigentlich sagen wollte, bevor er abgedriftet ist, ist das du nicht alleine sein wirst. Mein Gott, Pat, wir werden dich selbstverständlich auch vermissen. Und einen Moment mal, Will. Willst du auch weg?“

„Ja.“

„Was“, fragte Pat mich und sah mich mit einer Mischung aus Zorn, Besorgnis und Stolz an.

„Also gerade als ich so von meinem Hotel auf, oder in, Timbuktu erzählt hab, ist mir klargeworden, dass ich genau das will“, ich grinste.

„Du bist verrückt“, sagte Patrick und auch er musste grinsen, „und ihr habt Recht. Ich  werde das schon schaukeln. Aber eine Frage habe ich noch: Euch kennt man doch dann als Niall Horan…, wie wollt ihr das machen?“

„Auf die Uni auf die ich gehen werde, kennen sich die Leute mit Boyband wahrscheinlich nicht so gut aus“, lächelte Dan und bekam vor Vorfreude ganz rote Bäckchen.

„Und auf, oder in, Timbuktu muss ich erst noch die Elektrizität einführen, da kennt man Niall noch nicht. Also, kein Problem.“

Patrick seufzte auf:“ Ich lasse euch zwar ungern gehen, aber ich merke schon das ich euch nicht halten kann“, er lachte laut auf, „Hunger, Will?“

„Oh, ja“, grinste ich und zog meine Brüder in die Küche.

„Achja, William“, sagte Dan etwas lauter.

„Ja?“

„Ich wollte dir nur nocheinmal schnell sagen das Timbuktu eine Oasenstadt in Mali ist. Das ist in Westafrika, ein Ort mit circa…“, weiter kam er nicht den mit einem stummen Blick-Kommando schafften Patrick und ich es unserem Bruder ein halbes Brötchen in den Mund zu stopfen.

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