Stein in der Brandung

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Lässt mich im Regen stehen,
Was hat die Zeit nur mit uns gemacht?
Wir waren unzertrennlich,
Du warst der Stein in der Brandung,
Mein fester Halt im Sturm.
Doch der Sturm kam auf
Und auch den letzten Halt verlor ich.
Wer hat uns so verändert?
Warum konnte die Zeit nicht stehenbleiben?
Ich vermisse den, den der Sturm verändert hat.
Du bist nicht mehr mein fester Halt,
Mein Stein hat sich aufgelöst in kleine Teile.
Ich finde öfter eines davon,
Hebe es auf, sammle sie.
Vielleicht habe ich eines Tages
Alle Teile von dem alten Stein,
Damit ich dich wiederhabe,
Meinen Stein in der doch so bekannten Brandung.
Doch jetzt stehe ich da allein,
Mit kleinen Teilen dessen,
Was mich jahrelang gehalten hat,
In Stürmen, Ebbe und Flut.
Die Fluten spülten die Teile deines alten Selbst weg,
Ich war nicht schnell genug,
Sie mir zurückzuholen.
Jetzt liegen sie verstreut im weiten Meer,
Jedes allein, ohne ein Ganzes zu sein.
Sie sind allein,

So wie ich.

Meine Gedanken - Texte, die irgendwann aus meiner Feder kamen ♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt