Kindheit Kapitel 9

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„Fie, kommst du bitte einmal?", hörte ich meine Oma mich rufen.


Ich hatte eben das Telefon gehört, aber ich wusste nicht mit wem sie geredet hat. Nun flitze ich also die Treppen runter, gespannt was Oma mir zu berichtet hat. Im Wohnzimmer angekommen, setzte ich mich auf das kuschelige Sofa neben meiner Oma.


„Was gibt es ?", gespannt schaute ich sie an.


„Deine Mutter liegt in einer Klinik.", ich wollte gerade mein Mund öffnen, um zusprechen, da gab Oma mir ein Zeichen abzuwarten. „Bevor du was sagst, es geht ihr gut, es ist nichts schlimmes passiert.".


Gott sei Dank!


Ich ließ die Luft über meine Lippen gleiten, ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte.


„Können wir sie besuchen?", fragte ich ein wenig zögerlich.


Ich weiß, dass meine Mutter und meine Oma nicht das beste Verhältnis haben. Warum weiß ich leider auch nicht genau und ich habe mich nie getraut zu fragen.


Hoffentlich sagt sie jetzt nicht nein.


„Klar, dann lass uns doch direkt los.", während sie den Satz sagte, stand sie schon vom Sofa auf und ich tat es ihr gleich.


In der Klinik angekommen war ich ein wenig überrascht. Meine Mutter lag nicht im Bett und sie sah aus wie immer.


Warum ist sie hier?


Aber auch diese Frage blieb in meinem Kopf. Ich traute mich nicht sie auszusprechen.


Wir spielten Karten, redeten über belanglose Sachen und gingen schließlich wieder.


Die nächsten Wochen besuchten wir sie fast täglich und die Besuche liefen fast alle gleich ab. Manchmal sind wir auch raus gegangen, um spazieren zu gehen. In der Nähe gab es einen ganz tollen Park, durch ihn führte ein Weg, der umzingelt war von Bäumen und kleinen Wiesen, die zum Picknick einluden. Es war wirklich schön dort.


Ein wenig überrascht war ich, als meine Oma mir erzählte, dass meine Mutter entlassen wird und sie bei uns einziehen würde. Ich freute mich natürlich tierisch.


ENDLICH hatte ich meine Mutter bei mir!


Die Enttäuschung folgte aber prompt.


Ich habe noch nicht einmal gesehen, als sie gekommen ist. Würde ich die Kartons nicht in Chris sein Wohnzimmer sehen, würde ich es nicht glauben. Von meiner Mutter fehlte jede Spur.

Chris war für die Zeit bei einen Freund untergekommen. Da die Tür jedoch zu seinem Schlafzimmer verschlossen war, ging ich davon aus, dass meine Mutter sich dort aufhalten würde. Ich traute mich aber nicht zu klopfen und rein zu gehen.

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