//12|| Das Ende vom Anfang

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Ein Ruf von draußen ließ uns alle aufschrecken. Mir wurde eiskalt.
>>HARRY POTTER IST TOT<<, schrie Voldemorts Stimme draußen auf dem Hof, gefolgt vom Lachen seiner Anhänger.
Wir Überlebenden stürmten hinaus auf die Trümmern des verlorenen Krieges und sahen zu wie sich die dunkle Seite darüber wegschrie.
Der Riese, Hagrid, hielt etwas in seinen Armen. Es war der Junge.
Voldemort trat ein paar Schritte nach vorne und gab uns eine letzte Chance zu seiner Seite zu wechseln.
Sie hatten unser Zuhause zerstörrt, den Ort, an dem ich mich am wohlsten gefühlt hatte. Sie hatten unsere Lieben umgebracht. Und nun lachten sie spöttisch und wollten, dass wir genauso wurden.
Narzissa Malfoy rief ihren Sohn.
Sie stand neben Lucius Malfoy und wartete mit einem verwirrten Blick.
Erst jetzt sah ich ihn.
Er stand in der Nähe von Weasley und Granger, erstarrt und ängstlich.
Sein Blick wanderte zu mir.
Unsere Blicke trafen uns. Seine Lippen formten einen Satz.
Ich war nicht sehr gut in Lippenlesen, aber das verstand ich.
Er sagte mir, dass er mich liebte.
Aufgewühlt lief er dem dunklen Lord entgegen, der ihn umarmte und zu seinen Eltern schickte.
Ich sah zu und schwieg. In mir brannte ein Feuer. Es war nicht mehr auszuhalten. Dieses Schauspiel brachte mich noch um den Verstand.
Neville humpelte über ein paar große Steine hinweg. Er war wie die meisten mit Kratzern nur so übersäht und sein Blick war auf Voldemorts Armee geheftet.
Sie lachten, und machten sich über ihn lustig.
Doch er blieb stark und sprach etwas über Harry. Erst da fiel mir der Hut auf, den Neville in der Hand hielt.

Es geschah wie aus dem Nichts. Neville zog ein Schwert aus dem Sprechenden Hut und Potter, den man für tot erklärt hatte, sprang auf und rannte vor den Flüchen Voldemorts weg, um sich dann zu verteidigen.
Ich trat nach vorne.
Harry duellierte mit ihm und sah mich nicht.
Wütend richtete ich meinen Stab auf Voldemort.
Ich brauchte die Worte des unverzeihlichen Todesfluches nicht auszusprechen. Ein großer grüner Funken traf den sich duellierenden Magier und er fiel.
Zitternd schaute ich Potter an. Dieser ließ seinen Stab sinken und fragte mich wer ich sei.
Ich schaute ihn beleidigt an.
>>Radylia Heever<<, keifte ich ihn an, >>Deine Exfreundin<<
Er lachte auf und rannte zu mir hin, um mich zu umarmen.
Perplex schaute ich Potter an. Er lachte.
>>Du Verrückte<<, meinte er, >>Genau deswegen waren wir nur drei Wochen ein Paar<< Ja, das war damals gewesen. In der zweiten Klasse. Bis dahin hatte er mich dann auch schon aus seinem Gedächtnis gelöscht, wie ich jetzt bemerkte.
Voldemort löste sich auf. Er wurde zur Asche.
>>Du hast meinen Kampf ruiniert<<, sagte Potter.
>>Du hättest verloren<<, erwiderte ich.
>>Hätte ich nicht<<, sagte er.
Draco sprintete zu mir über den Hof und es war, als würde er mich nie wieder loslassen.
>>Es hätte etwas schief gehen können<<, sagte er.
>>Ich weiß<<,flüsterte ich in seinen schwarzen Anzug.
Wir küssten uns und hielten uns gegenseitig fest.

Die Trauer war vielen ins Gesicht geschrieben. Der Krieg war nun entgültig vorbei, doch die Toten würden nicht mehr zurück kommen.
Flinn wurde nach Irland verfrachtet, wo seine Familie ihn beerdigen würde. Ich war höflicherweise eingeladen worden.
Familien und Freunde weinten um ihre Liebsten.
Das Schloss war ein einziger Haufen von Trümmern.
>>Es hätte viel schlimmer kommen können<<, sagte Draco, >>Du hättest sterben können. Das hätte auch meinen Tod bedeutet<<
Wir saßen auf einer der gezauberten Bänke in der großen Halle und hielten uns an den Händen.
Ginny Weasley fiel Potter um den Hals, als dieser die Halle betrat.
Sie küssten sich leidenschaftlich.
Harry Potter war nur ein winziger Teil meiner Lebensgeschichte. Draco Malfoy, sein viel zu langer Erzfeind, dagegen war ein großer Teil.
Harry zwinkerte mir zu, ich nickte lächelnd, dann ging er mit Ginny zu ihrer trauernden Familie, die einen Sohn verloren hatte.
Draco drückte meine Hand.
Er küsste meine Stirn und ich legte müde meinen Kopf auf seine Schulter.

Die Erbin Slytherins (FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt