Kapitel 3

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Sonnenstrahlen brachen durch ein marmoriertes Fenster hinein, sie verfingen sich in unterschiedlichen Gemälden die an eine Wand gezeichnet worden waren. Auf den Bildern gab es komische Menschen, manche sahen aus wie Krieger andere sahen eher zerbrechlich aus wie Puppen. Exotische Tiere befanden sich dort, mit bunten Gefiedern und langen Schwingen sie glichen Vögeln, aber irgendwie auch nicht.

Ene wachte auf, Sonnenstrahlen fielen auf ihr Gesicht, doch das war es nicht was sie geweckt hatten. Nein, es war das Rauschen des Meeres gewesen ganz leise, doch dennoch so laut, dass es sie gestört haben musste. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, was war passiert? Sie konnte sich nur noch an diese blauen Strudel in den Augen von Kelefrin erinnern, danach nichts  nur noch blau. Erst jetzt bemerkte Ene das sie am ganzen Körper zitterte. Beruhig dich; sagte sie zu sich selbst, doch es klang nicht überzeugend, eher wie ein Wildpferd, wenn es sich eingestehen muss das es nun gezähmt ist und sich noch ein letztes Mal dagegen aufbäumt!

 Sie schloss die Augen, zählte in Gedanken bis zehn und hoffte dass sich somit ihr Puls beruhigen würde. Gottseidank dachte sie, es half ein bisschen, zwar nicht viel aber immerhin so viel das Ene wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Erst jetzt fielen ihr die verschiedenen Gemälde an den Wänden auf, sie leuchteten in den unterschiedlichsten Farben wie Andenken an eine vergangene Zeit. Andenken die niemals vergessen werden wollten. Nach etwas längerer Betrachtung bemerkte Ene das es sich anscheinend um einen Krieg handelte. Es waren drei Bilder und ein viertes das aber noch nicht vollständig gemalt worden war, oder vielleicht auch übermalt wurde, denn hier und da meinte Ene bunte Farbe herausschimmern zu sehen oder war das nur eine Täuschung? Je länger sie das Gemälde anschaute desto mehr war, nein wurde zu erkennen. Es schien so als wöllte das Gemälde das sie sah was dort übermalt worden war.

Endlich konnte sie schon einen Schriftzug erkennen, sie las laut, vor obwohl keiner außer ihr noch in diesem Raum war „ vor 800 Jahren" sie zuckte zusammen. Mit einem Mal kam die Erinnerung an einen Traum zurück denn sie schon längst wieder vergessen hatte, falls es überhaupt ein Traum gewesen war, da war sie sich bis jetzt noch nicht sicher. Bei der Erinnerung an den blauen Schimmer und dem was er gesagt hatte. Nein! Wieder und wieder flüsterte Ene vor 800 Jahren so als würde ihr dieser Satz Klarheit verschaffen. Ich muss mehr erfahren das stand fest, dachte sie. Gerade als sie wieder auf das Bild schaute und es so schien als würden weitere Teile vom Schriftzug sich zu erkennen geben kam ihre Tante reingestürmt. Als sie sah, dass Ene's Blick die ganze Zeit anscheinend an dem Gemälde gehangen hatte machte sich ein besorgter Ausdruck in ihrem Gesicht breit. Enesimea alles in Ordnung? Im ersten Moment konnte Ene gar nicht antworten, war der Mensch der grade vor ihr stand wirklich die Mädchenhafte Tante die sie von den letzten 2 Tagen in Erinnerung hatte? Ihre Tante hatte die Haare zu einem strafen Zopf zusammen gebunden, ihr Gesicht hatte keinen einzigen Makel wie immer dachte Ene. Sie trug ein eng anliegendes Oberteil in dunklem Braun, es schien aus einer Art Leder gefertigt zu sein, an den Ärmeln wurde es immer weiter. Man sah kaum einen Unterschied zwischen Oberteil und Hose, beide waren im selben Farbton. Die Hose bestand auch aus Leder, war aber nicht wirklich besonders, wenn man davon ab sah wie eng sie wahr und das Ene sich kaum vorstellen konnte wie man es schaffte darin überhaupt noch zu atmen. Die Schuhe waren lange auch wieder eng anliegende Stiefel die bis oben hin geschnürt wurden. Und eins viel Ene noch auf an Kelefrins Arm baumelte ein Armband. Auch dunkelbraun mit verschiedenen bunten Runenartigen formen verziert.

Ene musste schlucken sie hatte gar nicht bemerkt das ihre Hand wie von selbst an ihre Kette gewandert war und wie automatisch das kleine Gras grüne Pferd nachfuhr. Es fühlte sich glatt und kalt an. Was mache ich da eigentlich führ einen Blödsinn, rasch lies Sie ihre Hand sinken. Erst jetzt wurde ihr klar das Kelefrin immer noch auf eine Antwort wartete. Was für eine nette und dumme Frage! Klar ist bei mir alles in Ordnung, warum denn auch nicht, bitteschön? Mal davon abgesehen das ich nicht die geringste Ahnung habe wo ich bin oder was ich hier tue oder was überhaupt passiert ist, ist alles paletti. Wie kommst du denn auch nur auf die Idee dass etwas nicht stimmen könnte? Die Stimme, mit der sie antwortete schäumte vor Hass und Wut. Kelefrin war leicht zusammen gezuckt. Nun liefen Tränen über Ene s Wangen sie verfingen sich in ihrem Mundwinkeln ein salziger Geschmack machte sich dort breit. Warum flüsterte Ene Warum? Kelefrin seufzte: Es tut mir leid. Wirklich, dass musst du mir glauben. Aber warum, warum Kelefrin warum? Das letzte Wort hatte Sie fast geschrien. Weil du was Besonderes bist! Du bist anders als andere Mädchen. Deine Ziehmutter wusste das, sie kennt unser Geheimnis. Und dennoch hat sie dich aufgezogen. Sie wusste, dass wir dich an deine 15 Geburtstage holen. Ich glaube dir nicht, ich will weg hier ich, der letzte Satz ging in einem schluchzen über. Ich will dir nicht glauben! Kelefrin seufzte, was hatte sie erwartet Verständnis? Freude? Begeisterung ? Aufregung? Keine Wut ? keine Verzweiflung? Wenn sie es sich recht überlegte hätte sie wahrscheinlich auch nicht anders reagiert.

Ene Hör zu sagte sie ich weiß das ist alles sehr schwer zu verstehen aber Versuche es wenigsten oder höre wenigsten zu, wenn ich dir jetzt eine Geschichte erzähle! Kelefrin setzte sich neben Ene aufs Bett. Wir sind hier auf Iriek einer kleinen Insel von Saria. Und nun ja das ist schwer zu erklären am besten beginne ich ganz von vorne. Deine Mutter meine Schwester wurde hier mit mir geboren auf Iriek, schon bald stellte sich allerdings heraus das wir nicht so waren wie andere Kinder, viele Erwachsene sagten wir wären unserer Zeit weit voraus andere Behaupteten wir würden einfach nicht hier rein passen konnten aber nicht sagen warum. Wir fragten uns was an uns anders war, was an uns verkehrt war? Alle Leute hakten auf uns rum deine Mutter weinte oft und ich mit ihr. Es sprach sich überall herum und eines Tages an unserem 15 Geburtstag wir waren nämlich Zwillinge erschienen 3 Fremde sie waren vollständig in Leder gekleidet große Schwerter hingen an ihren Gürteln, du musst wissen früher war es sehr selten das jemand bewaffnet war. Und dann auch noch mit so wertvollen Schwertern. Unsere Mutter aber schien sie zu kenne, sie schüttelten sich die Hände setzten sich mit ihr an den Tisch, lachten. Doch etwas schien falsch zu sein ,denn unsere Mutter rief uns nicht normaler weiße hatte sie uns immer alle Gäste vorgestellt doch sie schien so als wöllte sie nicht das wir sie kennenlernen. Doch schließlich rief sie doch:" Kelefrin ,Samanta kommt runter. In ihrer Stimme lag etwas tiefes trauriges, ich kann mich daran noch Erinnern als wäre es gestern gewesen. Und weiter sagte Ene, den die Geschichte hatte ihren Kummer vergessen lassen und hatte sie neugierig gemacht.

Kelefrin lächelte natürlich sind wir gleich die Treppen runter gerannt und haben uns gefreut die Fremden Männer kennenzulernen. Als wir uns an den Tisch setzten viel mir gleich unser erster Fehler auf, 2 von ihnen waren Männer das Stimmte doch die andere war eine Frau mit schönem hüftlangen schwarzen Haaren, damals kam ich mir ziemlich schäbig vor. Hallo sagte die schwarzhaarige ich bin Lilia das sind Lano und Perc. Sie deutete jeweils mit ihrem Finger auf die Männer neben ihr.. Und wie heißt ihr? Ich bin Kelefrin, deine Mutter brachte nur Samanta heraus. Plötzlich begann meine Mutter zu weinen, warum weinst du ? fragte Samanta. Doch unsere Mutter reagierte nicht sie schaute nur flehend zu Lilia die nickte leicht mit dem Kopf und wandte sich dann wieder an uns. Ihr habt doch sicher gemerkt, dass viele Leute über euch reden, meist allerdings nur schlechtes was glaubt ihr denn woran das liegt? Sie sagen wir wären anders sagte meine Schwester Sie sagten wir wären Falsch, aber das Stimmt nicht! Eine Träne lief ihr über die Wange. Ich sagte: Es scheint fast so als würden sie uns fürchten. Etwas blitzte in Lanos Augen auf während ich das sagte aber zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht wieso. Ja und Nein sagte nun Perc mit seiner tiefen Bassstimme. Drücken wir es mal so aus noch fürchten sie euch nicht. Was soll das heißen schrie ich. Weshalb seid ihr eigentlich gekommen doch nicht etwa um mit uns darüber zu reden?! Kelefrin sagte nun meine Mutter streng. Lass sie nur, lass sie nur sie wird mal gut werden. Lanos stieß Lilia an und deutete mit seiner Hand auf die Uhr an seinem Handgelenk. Lilia nickte: nun gut wir haben nicht mehr so viel Zeit. Kelefrin, Samanta ihr seid anders als andere Menschen das Stimmt den ihr besitzt eine ganz besondere Gabe deswegen müsst ihr mit uns kommen um Ausgebildet zu werden bevor ihr mit eurer Gabe jemanden verletzt! Und das wollt ich doch nicht oder : das letzte Wort hatte sie fast geknurrt. Aber das könnt ihr nicht machen Mama sag doch was Samanta :ich war ziemlich verzweifelt. Ich wollte mich nicht von meiner Familie Trennen von meinen Freunden. Samanta ging es ähnlich doch sie schob einen großen Hass gegen Lilia auf und alles was mit ihr zu tun hatte. Meine Schwester schaute nur Still ins Leere doch in ihren Augen braute sich etwas zusammen.

 Konnte sie mich deshalb nicht behalten, ist sie deshalb tot das letzte Wort hatte Enesimea geflüstert.

Ausweichend sagte Kelefrin mit leicht belegter Stimme: Möchtest du die Geschichte nicht weiter hören? Wartete aber gar nicht erst die Antwort ab sondern erzählte gleich weiter. Meine Mutter legte mir tröstend die Hand auf die Schulter: Wir sehen uns bestimmt wieder, dann küsste sie mich auf die Wange und flüsterte: Vergesse niemals wer du bist und lasse dich nicht manipulieren. Ich verstand damals nicht was sie meinte und auch ich schmetterte ihr einfach ins Gesicht: Ich will dich nie mehr sehen du hast mich belogen ich hasse dich. Glaub mir Ene wenn ich das was ich damals gesagt habe ändern könnte ich würde es sofort tun. Hast du sie bis dahin nicht mehr gesehen fragte Ene mit großen Augen. Nein. Und wie ging es weiter wie war es als du mit ihnen mitgegangen bist? Kelefrin schmunzelte: Das wirst du bald selber erfahren aber behalte in Erinnerung was meine Mutter damals zu mir gesagt hat: Vergesse niemals wer du bist und lasse dich nicht manipulieren.

Enesimea Weißt du wirklich wer du bist?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt