Kelefrin platzte innerlich fast vor Wut, „ Wenn einer von euch noch einmal es wagt sie hier in diesen Raum zu schleifen aus welchen Gründen auch immer, dem Gnade Gott." Sie ist doch noch ein Kind, das sagt euch doch schon eure Logik die ihr, wie ich vergaß nicht habt, sie würde niemals jemanden umbringen!" „ Sie weiß nicht mal von dieser Welt, dies habt ihr wohl vergessen." „Kelefrin", wand Lilia ein, „ Woher willst du wissen das sie nicht schon mehr weiß? Wer gibt uns die Garantie? Wer kann für sie bürgen"! „Vor den Rat sollten wir sie bringen", knurrte Blake. „Ich bürge für Sie", Ene hob den Kopf die Stimme kannte sie doch! Im ersten Moment konnte sie durch den Schleier aus Tränen die Person nur ganz schlecht erkennen, doch dann, „Miria" ihre Stimme klang leise und gebrochen. Ihre Freundin würdigte sie keines Blickes, „ Ich habe Sie über die Jahre beobachtet so lautete meine Aufgabe, ebenso wie ich dasselbe tat als sie hier angekommen ist. Ich bürge ohne auch nur das geringste Gefühl von Unsicherheit in mir zu haben für ihre Unschuld." Stille, alle im Raum, waren verstummt. Kelefrin nickte knapp, „Damit wäre doch alles erledigt". Die langen Nägel an ihren Fingern krallten sich in Enes Schulter, brutal zogen sie sie aus dem Sitz hinaus in den Flur. Soviel Kraft hätte Ene den zierlichen Formen ihrer Tante gar nicht zugetraut. „Aua, hör auf du tust mir weh"! , quengelte sie. „ Das sollte jetzt wohl dein geringstes Problem sein", in ihrer Stimme verbarg sich etwas Mahnendes.
In der darauf folgenden Nacht konnte Enesimea kein Auge zudrücken, unruhig wälzte sie sich hin und her, seit dem Vorfall heute Morgen hatte man sie auf ihrem Zimmer eingesperrt. Was heißt eingesperrt sie durfte sich ohne Mirias Begleitung nicht mehr alleine im Gebäude bewegen, bis einige Formalitäten geklärt worden seien. So ein Schwachsinn, und keiner wollte ihr sagen was hier eigentlich los war! Im Dunkeln konnte sie die Konturen von ihrer Freundin erkennen. Doch war sie überhaupt ihre Freundin, vorhin hatte es anders geklungen, sie musste herausfinden was hier gespielt wird. Früher hätte sie sich wohl noch weinend verkrochen doch etwas hatte sich geändert. Sie konnte es noch nicht benennen, aber sie fühlte sich stärker und diese Stärke trieb sie an mehr erfahren zu wollen. Tja dachte sie, es ist Zeit aus dem Spiel auszusteigen! Leise stand sie auf, versuchte ihre Atmung so flach wie möglich zu halten, das Bett knarzte, sie hielt inne konnte kaum noch etwas hören so laut raste ihr Puls durch ihre Adern. Mucksmäuschenstill schlich sie sich zum Schrank und packte sich das erst Beste an Klamotten was sie sah, noch schnell ein paar Schuhe geschnappt und leise die Tür auf gemacht schon stand Sie auf dem Flur. Ihr Herz raste, wie das einer alten Dampflock, ein kleines lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, als sie schnell aus ihrem Pyjama in die Alltagsklamotten schlüpfte. Ihre Aufmerksamkeit war zum Reißen gespannt als sie durch die langen Flure der Schule schlich. Sie musste endlich die Wahrheit erfahren, leider hatte sie dafür nicht zu viele Möglichkeiten. Schnell ging sie im Kopf alle Möglichkeiten durch während ihre Beine, die schon längst den Entschluss gefasst hatten, sie weiter durch die Flure brachten. Mit Kelefrin reden wäre wohl nicht die beste Möglichkeit gewesen, außerdem wenn diese sie ohne Begleitungsehen würde. Nein, sie schüttelte den Kopf, keine gute Idee.
Gerade als sie sich zu einem Entschluss durchgerungen hatte ertönte hinter ihr eine Stimme. Es war eine tiefe Stimme, eine männliche Stimme die in ihr ein ganz neues Gefühl auslöste. Langsam drehte sie sich um, der Junge von letztens stand vor ihr und grinste. Mit diesem grinsen wiederholte er seine Frage nochmal, wahrscheinlich weil sie ihn immer noch wie ein Mondkalb anglotzte. „Wo willst du denn hin? Hast du nicht so etwas wie Arrest?„ Am liebsten hätte sie ihm dieses eingebildete arrogante Grinsen mit einer Handbewegung aus dem Gesicht gewischt." Was geht es dich, willst du mich etwa verpfeifen?", keifte sie. Verdutzt schaute er sie in, Hah, dachte sie, damit hatte er wohl nicht gerechnet. Wahrscheinlich hatte er sich noch eingebildet sie würde ihn anbetteln ja nichts zu sagen. Die Gelegenheit Nutzend setzte sie noch nach, „Mach halt wenn du ein paar Pluspünktchen nötig hast, ist mir doch egal." Mit einem zack drehte sie sich um, während ihre Locken lustig in alle Richtungen Hüpften, das war das einzige was sie an ihnen hasste, wie konnte man damit nur ernst genommen werden? Das kleine „ Löckchen". Erst als sie ein paar Schritte gegangen war und er keine weitere Reaktion gemacht hatte etwas zusagen, kam ihr der Gedanke das sie wohl doch etwas ungerecht gewesen war. Seufzend blieb sie stehen und drehte sich wieder um. „ Tut mir Leid ich wollte dich nicht so anblaffen, es ist nur" „Das dir grad alles etwas zu viel und du hast das Gefühl das jeder gegen dich ist und dich verarscht", unterbrach er sie," Kenn ich, glaub mir", das Lächeln was nun seine Lippen umspielte war ein anderes. Sie wollte schon was erwidern, doch er unterbrach sie mit einer Handbewegung und gab ihr das Zeichen im schnell zu folgen und leise zu sein. „ Was denk.." sie schwieg sofort wieder.
Stimmen halten über den Flur. Panisch schaute sie ihn an, er hatte sich schon umgedreht und war losgerannt, Shit, viele Möglichkeiten hatte sie nun wohl nicht. Entweder sie folgte ihm oder sie ließ sich erwischen. Alles andere konnte sie vergessen, dafür kannte sie sich hier zu schlecht aus. Also rannte sie ihm hinterher, typisch dachte Ene, im Gegensatz zu ihm kam ihr sogar ihr rennen unkoordiniert vor. Er bewegte sich geschmeidig wie eine Raubkatze, während sie mehr Plump und ungelenk mehr Laut wie Leise versuchte mit ihm mitzuhalten. Als sie um ein paar Ecken gehetzt, das heißt sie war gehetzt, bei ihm glich es ja mehr joggen, waren. Schlüpfte er schnell durch eine Tür hindurch, als sie ihm nicht gleich folgte Streckte er noch einmal den Kopf heraus und flüsterte, „ Du kannst natürlich auch hierbleiben" Danach verschwand er. Wie konnte einer nur so verdammt Gutaussehen und dennoch so ein Arschloch sein, schoss es ihr durch den Kopf. Nein, jetzt musste sie echt über sich selbst lachen, andere Sorgen hatte sie echt nicht. Danach schlüpfte auch sie durch die Tür in den Raum der ihr mehr als bekannt war. Was wurde hier nur gespielt, hatte er sie mit Absicht hier hin geführt und warum war er verschwunden?Ihr Blick viel wieder zur Wand, morgen würde sie ihn wohl zur Rede stellen müssen aber jetzt erstmal zählte der Moment.
Zuerst einmal musste sie ihre Aussage von vorhin korrigieren es war nicht derselbe Raum, aber dieser hier glich dem alten sehr. Bilder zierten seine Wände und Inschriften sprangen ihr nur so ins Auge, es sah aus wie ein Krieg. " Du musst es endlich wissen" ,die Stimme dröhnte von einer Seite der Wand zur anderen, " Schau die die Bilder an! Begreife, Enesimea du musst es begreifen um es ändern zu können"." Das wird sie niemals", eine zweite Stimme hatte sich dazwischen gedrängt sie glich einem hämischen krächzen', Niemand kann ändern was geschrieben ist niemand kann ändern was vorherbestimmt"! " Doch du kannst du musste es nur verstehen, verstehe es donnerte die erste Stimme"! Danach war es wieder Still, panisch drehte sie sich in alle Richtungen, eine Gänsehaut hatte sich auf ihren Armen breit gemacht sie zitterte. " Du musst es verstehen, diese Worte hallten in ihr wie eine Droge wieder". Ihre Finger glitten über die Gemälde, Bilder verschnörkelt in einander, eine andere Welt eine andere Sprache. Ein Wasser tropfen fiel von der Decke herab auf ihre Nasen spitze, der salzige Geruch des Meere breitete sich aus. Sie schloss unwillkürlich die Augen Atmete den Duft ein spürte die davor nicht dagewesene Feuchtigkeit in der Luft. Und war frei, ein zittern ging durch ihren Körper, eine angenehme Wärme durchfuhr ihre Glieder, alles Streckte sich in ihr. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl, welches ihre Angst vertrieb.
Fortsetzung folgt ! :))) Hoffe es gefällt euch bis dahin!
LG Darkspirit7
DU LIEST GERADE
Enesimea Weißt du wirklich wer du bist?
FantasiSie spürte den kalten nassen Stein unter ihren Füßen, als die über den Fels auf die Kante der Klippe zu rannte. Das fahle Licht des Mondes brach sich auf die Wellen in tausend bunte Lichter. Dann sprang sie, kein einziger Gedanke durchwaberte ihren...