3. Die erste Suche

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Am nächsten Morgen wachte ich etwas fitter auf und machte mir ein richtig leckeres Frühstück mir Rührei, das hatte es schon lange nicht mehr gegeben. Während ich genüsslich aß, checkte ich meine Mails und meine Nachrichten auf dem Handy. Ich stöhnte auf als ich die vielen Mail von der Uni sah, dass versprach haufenweise Papierkram, dabei wollte ich ja mein Vorhaben den Winter zu bekämpfen in die Tat umsetzen. Außerdem hatte ich noch eine Nachricht von John:

„Ann? Du hast gar nicht geantwortet. Was ist denn bei dir los? Ich mach mir wirklich Sorgen und vermisse unserer gemeinsame Zeit. Bitte melde dich bei mir. John."

Mein Herz machte einen Sprung bei seiner Nachricht doch als ich ihm antworten wollte schaffte ich es nicht, denn ich war wir gelähmt und auf einmal wieder sehr erschöpft. Ich ließ meinen Kopf in die Hände sinken und war den Tränen nahe. John bedeutete mir so viel und ich wollte ihn nicht verlieren, aber anscheinend war dies unmöglich zu verhindern. Mein ganzer Körper fing an zu zittern, mein Kopf wurde schwarz und ich nahm alles nur noch wie durch Nebel war.

Ich ballte die Fäuste und sagte zu mir selbst: „Reiß dich zusammen Ann. Du musst das schaffen dein Leben hängt davon ab. Denk endlich nach!"

Langsam richtete ich mich auf und versuchte meine Hände ruhig zu halten, indem ich alle Muskeln anspannte, was mich endlich etwas runter kommen ließ. In meinem Kopf ratterte es, denn es muss doch eine Lösung geben für mein Problem, damit ich mein Ziel erreichen kann. Zum ungefähr zehnten Mal öffnete ich mit meinem Laptop den Internetbrowser und gab „Sommermenschen" ein.

Als erstes Ergebnis gab es eine Definition des Phänomens: „ Sommermenschen sind Menschen deren Gene empfindlich auf das Wetter reagieren, was dazu führt, dass diese Personen im Sommer ein fast dauerhaftes Glück verspüren und einen Aufschwung erleben. Allerdings haben solche Menschen extreme Probleme mit dem Winter, sobald dieser anbricht, werden die meisten schlapp und zu eigentlich allem unfähig."

Na super! Soweit war ich auch schon, allerdings bringt mir das natürlich auch nichts. Ich klickte mich weiter durch die Ergebnisse, aber der größte Teil war einfach nur oberflächlicher Mist von Menschen, die keine Ahnung davon haben was eigentlich passiert. Ich wollte schon aufgeben, als ich einen interessanten Blogpost fand. Die Autorin hieß Summerdream 49 und schrieb:

„ An allen wahren Sommermenschen denen es um etwas anderes geht als Medienpräsenz und Aufmerksamkeit. Ich suche Gleichgesinnte, die gegen ihr Schicksal kämpfen wollen und sich nicht einfach diesem Schrecklichen Urteil unterzuordnen. Tief in meinem Herzen weiß ich, dass es eine gut Lösung für die Betroffenen gibt, allerdings hab ich diese noch nicht gefunden. Meine Idee ist: Bringt den Sommer auch im Winter zurück, doch wie man das umsetzt musst du dir wohl oder übel selber überlegen und ausprobieren. Eure Summerdream49"

Ich war total perplex, es gab also wirklich noch andere Menschen, die sich genau die gleichen Fragen stellen wie ich, also gibt es definitiv Hoffnung auf einen Ausweg. Es war wie ein kurzer Energieschub ich setzte mich auf und überlegte was nun zu tun sei, dabei kam ich zu dem Schluss es wäre das Beste die Person ausfindig zu machen und sich zu verbünden.

Als ich jedoch eine Nachricht schreiben wollte wurde ich enttäuscht: Die E-Mail-Adresse war veraltet und ich konnte mich nicht bei meiner Leidensgenossin melden. Augenblicklich war die Energie wieder verschwunden und ich war den Tränen nahe, da ich mich dem Ziel so nahe gefühlt hatte. Nun blieb mir nur noch eines übrig und zwar ihren Rat zu befolgen, aber wie bringt man nur den Sommer im Winter zurück.

Ich wurde durch das Klingeln meines Handys aus meinen Überlegungen gerissen. Es war schon wieder John doch diesmal rief er an, aber mein Schicksal lähmte mich und ich konnte nicht abheben also ließ ich es einfach klingeln. Mein schlechtes Gewissen plagte mich, weil er sich unglaubliche Sorgen machte und ich es nicht einmal schaffte zwei Minuten mit ihm zu reden oder seine Zuneigung zu erwidern. Aus diesem Grund wollte ich noch schneller zu einer Lösung kommen um John nicht unnötig weiter Schmerzen zu bereiten und ihn gesund und munter zu wissen.

Also wie schaffe ich ein bisschen Sommer im Winter? Dazu musste ich erst einmal überlegen was die Glücksgefühle im Sommer auslöst und wie man diese auch jetzt noch erzeugt. Spontan fielen mir zu dem Thema die Worte Wärme oder sogar Hitze, helle Farben und Sonne ein, wobei letzteres im Winter nicht einfach so machbar ist. Die andern Dinge waren zwar aufwändig aber besser man versucht es statt zu kneifen und hofft auf etwas Ordentliches.

In einem Zimmer kann man Wärme erschaffen und in allen geschlossenen Räumen aber draußen ist außer einem kleinen Feuer gegen die Kälte nichts auszurichten. Dann wären da ja noch helle und freundliche Farben, aber den Himmel und die Natur kann ich nicht einfärben und das fehlende Licht ist kaum zu kompensieren. Doch eine Möglichkeit gibt es sich wenigstens ein bisschen zu wehren gegen diese triste aussichtslose Welt, man kann sie mit bunten Kleidern und mit einer bunten Wohnung aufpeppen.

Mit diesem Fortschritt und einem kleinen Hoffnungsschimmer zog ich mich warm an und machte mich auf den Weg in die Vorlesung an der Uni.

Danke, dass du bis hierhin gelesen hast. Momentan kann ich relativ schnell updaten, aber dass dies so bleibt kann ich nicht versprechen. Ich geb mir große Mühe. :* Danke fürs vorbeischauen !!!!!

Elli

The Day After SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt