4. Kapitel

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Radley's P.o.V

Diese betrunkene Tussi schien ja gar nicht mehr aufzuwachen.

Seit zwei Stunden hockte ich nun schon hier auf dem Waldboden und wartete. Aber außer einem uneleganten Schnarchen hatte sie noch kein Lebenszeichen von sich gegeben.

Langsam spielte ich mit dem Gedanken nach Hause zu joggen und den Krankenwagen zu holen.

Aber zum Glück, wachte sie dann doch auf. Irgendwann -ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war- hob sie müde ihren Kopf.

Sie wirkte sichtlich verwirrt als sie bemerkte das Harry weg war.

Sprachlos fiel ihr Blick dann auf mich. "Wer bist du denn?", fragte sie schroff und griff nach dem Kleid das auf dem Boden lag und höchstwahrscheinlich ihr gehörte.

"Ähm ... hi", stammelte ich nervös. Erst jetzt wurde mir bewusst wie peinlich diese Situation doch war. "Ich bin Radley", setzte ich nach einer Weile hinzu.

Die Blonde musterte mich, mit einem wütenden Ausdruck, während sie in ihr Kleid schlüpfte und den Rest ihrer Anziehsachen in der kleinen Tasche verstaute die halb im Busch lag.

"Was sitzt du hier und starrst mich an? Hälst dich wohl für was besseres", fauchte das Mädchen vor mir.

Ich musste zugeben, das sie schon hübsch war. Aber besonders freundlich war sie ja nicht.

Irgendwie wusste ich nicht, was ich darauf antworten sollte und ob sie überhaupt eine Antwort erwartete. Kontern war noch nie mein Ding gewesen. Ich war in Streitsituationen absolut Nutzlos. Meistens reagierte ich kindisch auf sowas, indem ich mir die Finger in die Ohren steckte und laut lalala rief.

Aber diesen Impuls unterdrückte ich schnell, sonst würde sie mich ja für noch irrer halten.

Gerade wollte ich ihr erklären was hier los war, als sie sich weg drehte und davon lief.

Eigentlich verlief meine Joggingrunde in die Selbe Richtung in die das Mädchen abgehauen war, aber ich beschloss einfach wieder umzudrehen. Denn den Vormittag hatte ich damit schon mal Totgeschlagen.

Also joggte ich zurück.

Das Haus fand ich leer vor. Dad hatte mir einen Zettel hinterlassen, auf dem stand das er ein paar Sachen fürs Abendessen kaufen gehen würde.

Nach dem Disaster mit dem Frühstück fragte ich mich, wie er gedachte ein Abendessen zu kochen. Wenigstens hatten wir jetzt keinen Rauchmelder mehr, der irgendwie Lärm machen konnte.

Ziellos lief ich durchs Haus. Ich wusste irgendwie nicht so recht, was ich mit dem Rest des Tages anfangen sollte.

Es war gerade mal 13:00 Uhr und zu tun hatte ich nichts.

Seufzend entschied ich mich zu duschen und das heute mal extra langsam. Geföhnt un angezogen, musste ich feststellen das ich nur eine Stunde gebraucht hatte.

Aus Langeweile holte ich den Mob aus der Besenkammer und wischte den Flur. Beim Wohnzimmer wollte ich damit fortfahren, aber dort fiel mir dann ein das wir Teppichboden hatten.

Also wischte ich in der Küche weiter, holte dann den Staubsauger und machte damit alle Räume sauber in denen es Teppich gab.

Anschließend wusch ich die Wäsche die sich oben häufte und staubte alles ab was ich finden konnte.

Weitere zwei Stunden waren so vergangen.

Dad war immernoch nicht zu Hause.

Irgendwann entschloss ich mich dann einfach ein bisschen raus zu gehen. Aber dieser Plan war schnell vergessen, denn draußen hatte es angefangen zu regnen. Also setzte ich mich am Ende vor den Fernseher und zappte wahllos durch die Sender.

Fighter h.s. || AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt