2. Kapitel

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Radley's P.o.V

Den Ort an dem ich mich früher versteckte, wenn Mum und Dad sich mal wieder gestritten hatten, hatte noch keiner gefunden.

Wenn man die hintere Schrankwand eindrückte, dann gelang man in einen Verschlag in dem ich heute, gerade so stehen konnte.

Ich wusste deshalb das außer mir noch keiner hier drinnen war, weil der Staub sich hier drinnen Zentimeter dick schlichtete.

Etwa eine Stunde saß ich mit meinem Laptop in dem Versteck. Bis ich irgendwann hunger bekam und runter in die  Küche ging.

Dad saß dort am Tisch und sortierte ein paar Tabletten in eine Schachtel mit sieben Unterteilungen ein. Ich wunderte mich darüber wie viele Medikamente er benötigte.

Bemüht um einen gleichgültigen Ton, bewegte ich mich zum Kühlschrank und fragte dann: "Was sind das für Tabletten?"

Sein Blick schweifte zu mir, anscheinend hatte er mich nicht bemerkt.

"Ach ... Protein und Vitamin Tabletten. Nichts besonderes", warf er schnell ein.

Na klar, was denn sonst. Anscheinend hatte er immernoch nichts anderes als seine Muskeln im Kopf.

Schnaupend prüfte ich den Inhalt des Kühlschranks, musste aber bald einsehen das außer Eiweißshakes und Rohkost nicht viel drin war.

"Hast du den gar nichts zu Essen?", fragte ich und schlug die Türe wieder zu.

Er schloss seine Pillendose und sah dann zu mir hoch. "Ich hab leider nicht viel da. Aber wir können runter zu Millys Diner, bevor ich zur Arbeit muss", schlug er vor.

Seufzend warf ich mich auf den freien Stuhl der gegenüber von Dads stand.

"Okay, bevor ich deine Eiweißkotze da im Kühlschrank trink geh ich lieber mit dir ins Diner", sagte ich abfällig.

Dad reagierte wieder mal nicht auf meine Art. Wahrscheinlich hatte er damit gerechnet das ich mich so benehmen würde.

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Milly's Diner erreichten wir erst als es dunkel war. Dad hatte seine Tablettendosen noch weggesperrt bevor wir losgefahren waren. Früher hatte er seine Proteine nie eingeschlossen. Warum tat er es also jetzt?

Diese Frage beschäftigte mich die gesamte Autofahrt und verflog erst nachdem jemand an unsrem Tisch auftauchte.

"Radley?", fragte eine weibliche Stimme ungläubig.

Ich hob meinen Blick von der Speisekarte und sah dann in zwei braune, vertraute Augen.

"Oh ja du bist es!", rief Milly und fiel mir um den Hals.

Etwas zögerlich legte ich meine Arme um sie, solange bis sie sich wieder von mir löste.

Sie nahm eine meiner braunen Haarsträhnen zwischen ihre Finger.

"Du bist so verdammt erwachsen und hübsch. Hach, mir kommt es vor als wäre Ewigkeiten her seit ich dich das letzte mal gesehen habe", schwelgte sie.

Nachdem sie ihre Plapperei beendet hatte bekam ich auch die Chance sie zu betrachten. Komischerweise fiel mir zuerst auf, das sie jetzt blond war und dann entdeckte ich ihren deutlich hervortretenden Babybauch.

"Oh mein Gott du bist schwanger!", fiepte ich aufgeregt und sprang von der Sitzbank auf.

Milly sah lächelnd zur Seite.

"In welchem Monat bist du?", fragte ich und legte eine Hand auf ihren runden Bauch.

Sie kicherte und platzierte ihre Finger auch dort wo meine lagen. "Im sechsten", gab sie mir zu wissen.

Fighter h.s. || AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt