4. Der Unbekannte hat einen Namen

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,Kate bitte wo willst du denn hin?‘ fragte mich meine ,Mutter‘.

Ich ignorierte sie und begann alles in den Koffer wahllos hinein zu werfen.

Mein ,Vater‘ betrat den Raum nun auch und hielt mich am Handgelenk fest als ich gerade im Bad meine Sachen holen wollte.

,Kate…‘ sagte er in einem warnenden Ton.

Ich entriss ihm mein Handgelenk und betrat das Bad. Ich packte alles schnell in eine Plastiktüte, die hier herum lag und verließ das Bad wieder.

Ich schmiss die Tüte in den Koffer und machte ihn zu.

Ich hörte Geschluchzte von meiner ,Mutter‘ doch das war mir egal.

Sie waren es doch die mich immer angelogen hatten nicht ich.

Ich war hier das Opfer!

Sie hatte kein Recht zu weinen.

Nur ich!

Ich sah kurz zu Susi die mich verwirrt mit ihren Glubschaugen ansah.

Ich musste sie mitnehmen!

Sie war das einzige was ich noch hatte!

Ich nahm ein paar Snacks und etwas Wasser füllte es in einen Behälter und steckte es in einen Rucksack. Ich nahm mir eine Decke für sie mit die ich zusammen rollte und auch in den Rucksack hinein stopfte.

,Kate hör auf mit dem Mist und räum deine Sachen zurück!‘ schrie mich nun mein ,Vater‘ an und nun erkannte ich auch bei ihm Tränen in den Augen.

,Ihr könnt mich mal!‘ schrie ich während ich die Leine von Susi schnappte und meinen Rucksack und meinen Koffer nach unten schleppte.

Ich stellte kurz alles ab und zog mir meinen Mantel an.

Meine richtigen Eltern standen nun im Türrahmen vom Wohnzimmer und sahen mich emotionslos an.

Meine angeblichen Eltern kamen nun die Treppen nach unten und bei ihnen sah man nur noch Tränen.

,Kate bitte bleib hier sei vernünftig! Es ist Weihnachten!‘ flehte meine angebliche Mutter mit zitternder Stimme mich an.

Ich lachte erbitterlich auf.

,Ja frohe Weihnachten euch und schönes Leben!‘ sagte ich und öffnete die Tür.

In der einen Hand die Leine.

In der anderen der Koffer.

Auf dem Rücken mein Rucksack.

Meine Handtasche um meinen Arm.

Vollbepackt stand ich dort und setzte einen Fuß aus der Wohnung als mich ein Arm zurück zog.

Ich sah in die roten Augen meines angeblichen Vaters.

,Kate denk an die Zeit zurück die wir gemeinsam hatten! Du bist immer schon wie unser echtes Kind gewesen! Wir haben dich auch immer so geliebt! Bleib hier bei deiner Mutter…‘

Verzweiflung, Trauer und Wut spiegelte sich in seinen Augen.

Unberechtigte Wut.

Ich erkannte das die Wut die er auf sich selbst hätte haben sollen auf mich gerichtet war und das gefiel mir nicht.

Mir gefiel generell gar nichts mehr.

Ich wollte einfach nur weg.

Weg von all den Lügen.

Und all den Dingen die mir in den letzten Stunden passiert waren.

,Ihr habt gelernt mich zu lieben, dann lernt jetzt wie man mich entliebt.‘ sagte ich emotionslos.

Last ChristmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt