5. ''Du bist dieses Jahr mein einziges Weihnachtsgeschenk weißt du das?''

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Harry.

Ich musste lächeln, da ich nun endlich seinen Namen wusste.

Sein Grinsen machte mir plötzlich wieder Mut.

Mut auf einen Neubeginn oder so.

Er drehte sich wieder um und ging auf Susi zu die mich ansah. Ich folgte ihm und ging genau wie er vor ihr in die Hocke.

,Sie muss in einen Dornenbusch gelaufen sein! Ich hätte sie nicht frei laufen lassen sollen…‘ murmelte ich, während Harry schnell den Dorn aus ihrer Pfote zog.

Er schüttelte sachte den Kopf und lächelte mich an.

,Dafür kannst du nichts Kate!‘ sagte er beruhigend.

Ich lächelte ihn dankbar an und machte Susi an die Leine, die ich noch in der Hand hatte. Ich stand wieder auf genau wie er. Ich hatte das Gefühl, dass diese Begegnung anders wird. Nicht nur das Gefühl sie musste einfach anders werden!

Harry setzte gerade an weg zu laufen als ich seinen Arm festhielt und er sich überrascht umdreht.

,Wo willst du hin?‘ fragte ich ihn.

,Nach Hause! Es ist besser wenn du auch gehst Kate, es ist gefährlich um diese Uhrzeit hier!‘ hauchte er und wollte wieder gehen, aber ich ließ ihn einfach nicht los.

Sein Blick ruhte nun wieder auf mir.

,Bitte geh nicht!‘ sagte ich und spürte wie mir Tränen in die Augen schossen.

,Ich weiß ich kenn dich kaum, aber wenn du jetzt gehst weiß ich nicht mehr was ich mit meinem Leben anfangen soll!‘ schluchzte ich, während die ersten Tränen den Weg meiner Wange hinunter fanden.

Ich sah auf den Boden.

Ich war mir sicher das ich ihn jetzt total verschreckt hatte. Er musste denken, dass ich verrückt bin.

Ich meine er kannte mich nicht einmal und ich bitte ihn hier bei mir an Weihnachten in einer Hintergasse von London, während es schneit mit meinem Hund und mir zu bleiben.

Ich spürte wie Finger unter meinem Kinn platziert wurden und mein Kopf angehoben wurde.

Ich sah nun wieder in seine wunderschönen grünen Augen, die mich voller Besorgnis ansahen.

Er stellte keine Fragen, als er die Tränen in meinen Augen sah.

Er stellte auch keine Fragen, warum ausgerechnet er bei mir hier bleiben sollte.

Das einzige was er tat war mich in eine warme Umarmung zu ziehen.

Diese Umarmung erwärmte nicht nur meinen Körper, sondern auch meine Seele.

Nach all dem was passiert ist fühlte ich mich endlich besser.

Und das wegen ihm.

Viel zu schnell hatte er sich allerdings wieder aus der Umarmung gelöst und lächelte mich an.

Er wischte mit seinem Daumen die Tränen aus meinem Gesicht und ließ seine Hand, danach noch etwas auf meiner Wange verweilen.

Er lehnte sich langsam nach vorne und ich war wie eingefroren.

Was hatte er vor?

Er bewegte seinen Kopf etwas zur Seite und ich sah wie er seine Augen schloss. Ich wusste nicht worauf, das hinaus lief, doch ich schloss meine Augen auch, nur um wenige Sekunden später warme Lippen auf meiner anderen Wange zu spüren.

Diese Geste machte mich in diesem Moment zu einem glücklichen Menschen, von dem ich nicht gedacht hätte heute noch einer zu sein.

Ich ließ meine Augen immer noch geschlossen, als ich seine Lippen nicht mehr auf meiner Wange spürte und genoss einfach nur das Gefühl, das immer noch in meinem Inneren herrschte.

Last ChristmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt