Kapitel 2

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An mir wurde sehr leicht gerüttelt bis ich dann meine Augen öffnete und in das Gesicht der Krankenschwester sah. Ich bemerkte das es immernoch dunkel war und es wahrscheinlich mitten in der Nacht sein muss. Ebenfalls bemerkte ich ein erdrückendes Gefühl in meiner Bauchgegend..vielleicht hätte ich das Brötchen nicht essen sollen.

'Die Besuchszeit ist doch schon längst um' flüsterte die Krankenschwester mit einem leichten französischen Akzent zu mir.

'Entschuldigung..aber ich bin eingeschlafen'

Die Krankenschwester nickte verständnissvoll und schaute sich kurz in dem Raum um.

'Wir stellen ihnen ein Bett hinein..dann müssen sie nicht auf diesem Stuhl schlafen'

'Oh Danke das ist nett'

Sie verschwand dann aus dem Zimmer und ging zurück zu ihrem Dienstzimmer wo auch die anderen Kollegen waren.
Ich schlich in das kleine Bad das in diesem Zimmer ist und nahm mir dort eins von Amber's Schminktüchern.

Dann fiel mir ein das ich noch meine Koffer an der Information zu stehen habe und somit rannte ich fast aus dem Zimmer die endlos langen Fluren lang und bremste dann vor der Information.

Die alte Dame von vorhin war zwar nicht mehr da, aber dafür eine junge Frau die ungefähr mein Alter sein müsste.
Auch sie schien nett zu sein.

'Wie kann ich helfen?'

'Eh..die zwei Koffer dort..die gehören mir und..'

'Sie sind Skylar Fontaine?' fragte sie und guckte auf einen angeklebten Zettel an meinem Koffer

'Ja genau'

Sie musterte mich kurz und übergab mir dann ein Blatt welches ich unterschreiben sollte. Dann überreichte sie mir meine beiden Koffer und meinen Rucksack dazu.

Mit dem Rucksack auf den Rücken und den beiden Koffern in jeweils einer Hand lief ich zurück zu der Station.
Im Zimmer angekommen stellte ich meine Koffer in die Ecke und aus meinen Rucksack holte ich meine Zigaretten raus.

Ich suchte den Raucherraum der Station und ließ mich dort nieder. Die Uhr an der Wand zeigte mir 2Uhr Nachts an und somit rauchte ich schnell auf und ging dann auch zügig in das Zimmer zurück.

Neben dem Bett von Amber, an der Fensterwand stand nun auch ein Bett für mich und somit war ich froh diese Nacht schonmal in einem Bett schlafen zu können.

Aus meinem Koffer kramte ich ein T- Shirt raus und zog dies über meine Unterwäsche. Kurzzeitig regte sich der Kleine, schlief aber genauso schnell wieder ein.

Ich kroch in das warme Bett und schloss meine Augen sofort.

(....)

'Hat die ihr Kind auch schon bekommen?'

'Keine Ahnung..sie wurde die Nacht anscheinend erst ins Zimmer verlegt'

Ich drehte mich von den Fenstern weg und schaute nun in die anderen Richtung, ließ meine Augen aber noch geschlossen. Das war das schlimme an Krankenhäusern das die einen schon viel zu früh wecken.

'Ich will noch keine Kinder' murmelte ich zurück und war wieder kurz vor dem einschlafen

'Skylar?'

Erneut wurde ich von einer Stimme aus dem Schlaf gerissen und konnte nun nicht mehr weiterschlafen. Die Helligkeit tat kurz in meinen Augen weh, aber sie gewöhnten sich schnell daran.

Ich richtete mich auf und strich mir kurz durch die Haare bevor ich in die Augen von James, Lars und Amber schaute.

Von den beiden Jungs kam ein erschrockener Blick während Amber mich herz erwärmend anlächelte.

Ich stieg schnell aus dem Bett und ging zu ihr rüber und nahm sie in eine feste Umarmung. Ich spürte ihren starken Griff um meinen Hals und auch ich wollte nicht mehr loslassen.

'Ich hab dich so vermisst'

'Ich dich auch'

Wir lösten uns dann und ich setzte mich auf den Bettrand und begutachtete den Kleinen. Amber strahlte mich fröhlich von der Seite an. Die anderen beiden ignorierte ich erstmal.

'Er ist so süß'

'Kommt ganz nach seinem Vater'

Amber und Ich lachten kurz und es war solch ein schönes Gefühl sie endlich wiederzuhaben.

'Warum bist du hier..oder besser gesagt warum hast du ein eigenes Bett?'

'Naja ich war gestern hier, aber du hast geschlafen und dann bin ich auf dem Tisch eingeschlafen...in der Nacht haben sie mir ein Bett gebracht' erzählte ich kurz und schaute einmal kurz zu James und Lars die ihren Blick nicht von mir lassen konnten.

Ich stand wieder auf und ging zurück in mein eigenes Bett und setzte mich dort drauf. Lars hatte sich auch kaum verändert nur die Haare waren um einiges länger geworden. Und dann James..James ist um einiges breiter um den Schultern geworden, hat Muskeln bekommen, ein anderer Haarschnitt ist vorhanden und er hat seinen Bart wachsen lassen ...und trotzdem sieht er immernoch gut aus.

'Gut seht ihr beide aus'

'Ehm..Danke..kann ich nur zurück geben' murmelte Lars und schaute dann wieder weg.

James beachtete mich erst garnicht. Er hatte diesen eiskalten Blick mir gegenüber und irgendwie verletzte mich das.
Aber was soll ich erwarten.. ich hatte sie wieder alle hinter mich gelassen und diesmal sogar länger..da kann ich nicht erwarten das alles wieder gut ist.

Wir schwiegen alle und nur ab und zu nahm ich kurzen Blickkontakt zu Lars auf.

Eine Krankenschwester kam hinein mit einer menge Papiere in ihren Händen. Sie musterte uns streng und besonders von mir konnte sie ihren Blick nicht lassen.

'Die Besuchszeit ist noch nicht..wenn sie bitte gehen würden' sagte sie genervt und wendete sich der frischen Mutter

'Skylar... Lars und James nehmen dich mit zu uns nach Hause ..du kannst dort wieder einziehen'

'Ach das geht schon..Ich ka-'

'Nein ich will nichts hören!' sagte sie und hielt sich die Ohren zu, was ich mit einem Lachen erwiederte und die Krankenschwester mit einem genervten Blick.

Ich zog mich im Bad um und räumte dann meine wenigen ausgepackten Sachen zurück in meinen Koffer.
Wir verabschiedeten uns von Amber und gingen dann nach draußen.

'Gib her' sagte Lars und nahm mir einen meiner Koffer ab

'Danke'

Wir liefen zu dem Auto und machten meine Koffer in den Kofferraum. Ich setzte mich nach hinten und die anderen beiden nach vorn, wobei Lars fuhr.

Die fahrt vom Krankenhaus zum Haus dauerte nur 10 Minuten und ich war froh diese Autofahrt überstanden zu haben, da Lars echt komisch fuhr, aber naja..

Lars nahm mir einen Koffer wieder ab, redete aber auch nicht sonderlich viel. James hielt sich ganz raus und schaute mich nichtmal an.

Er öffnete die Tür und wir traten in den Flur ein.



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