Nightmares

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  Zitternd liege ich in dem viel zu großen Bett. Es ist nicht kalt, um genau zu sein ist es hier ein wenig zu warm, dennoch zittere ich. Ich habe Angst. Angst zu schlafen, denn mit dem Schlaf kommen die Albträume. Jede Nacht ist er da, der Albtraum, welcher mich jedes Mal zum Schreien bringt. Ich töte diesen unschuldigen Mann. Die Bettdecke ziehe ich fester um mich und lege meinen Kopf auf dem Kissen unter mir ab. Müde schließe ich meine Augen, denn ich will eigentlich nur noch schlafen. Doch dann sehe ich wieder diese Bilder vor mir, wie ich ihn töte und reiße meine Augen weit auf. Ein ungutes Gefühl macht sich in meinem Bauch breit. Ich brauche meinen geliebten Freund bei mir, der mich beruhigt. Wo ist Steve, wenn man ihn mal braucht? Wahrscheinlich besucht er wieder einmal Bucky oder diskutierte mit Sam und T'Challa darüber, ob sie Kontakt mit Tony Strak aufnehmen sollen. Er ist so wenig bei mir, dabei brauche ich ihn im Moment so sehr. Mein Blick richtet sich auf die Uhr neben dem Bett und sie zeigt mir 5 Uhr an. Die Schlafzimmertür wird geöffnet und jemand betritt den Raum. Steve? Das Zittern wird immer schlimmer. Einen Moment später hebt jemand die Bettdecke kurz hoch, um sich neben mich zu legen. Ein bekannter Duft steigt mir in die Nase. Steve. Er bemerkt, dass ich zittere, denn er legt seine Arme schützend um mich und ich spüre seine nackte Brust an meinem Rücken. Ich spüre seinen warmen Atem gegen meinen Nacken. Nur durch seine Anwesenheit ist mein Atem regelmäßiger geworden, trotzdem zittere ich. Steve drückt mich fester an sich. Er denkt tatsächlich, dass mir kalt ist.

,,Steve?", frage ich mit zitternder Stimme und er brummt nur kurz auf. ,,Mir ist nicht kalt.", hauche ich und Steve will seine Arme von mir nehmen, da fasse ich schon nach seinen Händen und drücke diese sanft.

,,Was ist los, (Y/n)?", fragt Steve vorsichtig und gibt mir einen Kuss auf meine rechte Wange. Als ich tief durchatme, spüre ich, wie er seine Arme nur stärker um mich schlingt.

,,Die Albträume sind wieder da.", hauche ich mit Angst in der Stimme und spüre wie sich Tränen in meinen Augen bilden. Nun lässt mich nicht nur die Angst vor den Albträumen zittern, sondern auch die Angst davor Steve mit dem Thema zu nerven.

,,Erzählst du mir davon?", fragt Steve liebevoll und streicht meine Haare auf eine Seite, sodass er meinen Hals entlang küssen kann. Er versteht nicht, wie sehr ich unter diesen Albträumen leide.

,,Es ist immer wieder gleiche. Die ersten Wochen in Freiheit hatte ich den Traum auch, nur nicht so intensiv. Eigentlich nehme ich nur eines wahr und das ist meine Zielperson. Ich kann dir nicht mehr sagen, wo genau ich auf Mission wahr, aber ich kann mich an seine schmerzerfüllte Mine erinnern. Ich sehe ihn unkontrolliert auf den Boden fallen und Sam wie er neben ihm kniet und Tränen in den Augen hat. Ein zufriedenes Lächeln war auf meinen Lippen, Steve. Ich habe mich darüber gefreut, dass ich jemanden getötet habe.", erzähle ich, drehe mich in Steves Armen um und schaue ihm tief in die blauen Augen. Das Zittern ist verschwunden, doch nun rinnen Tränen über meine Wangen.

,,Du weißt, dass ich es nicht mag, wenn du weinst, (Y/n).", flüstert Steve und wischt mir die ersten Tränen aus dem Gesicht, doch ich kann schon längst nicht mehr kontrollieren, ob ich nun weine oder nicht.

,,Dann mach bitte etwas dagegen.", schluchze ich und immer mehr Tränen finden ihren Weg über mein Gesicht bis zu dem Kissen unter mir. Meine Hände verkrampfen sich in dem Bettlaken unter uns.

,,Du weißt, dass du an Rileys Tod keine Schuld trägst. Hydra hat dich kontrolliert, verstehst du? Du bist an all dem nicht schuld!", brummt Steve, zieht mich zu sich, umarmt mich fester und vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren.

,,Ich habe die Waffe benutzt. Er ist durch meine Hand gestorben.", hauche ich und lege meinen Kopf auf Steves Schulter ab. Stille. Er weiß nicht was er erwidern soll. Nicht einmal der beste Psychiater hätte jetzt etwas sagen können.

,,Ihr hättet mich wie Bucky einfrieren sollen.", schluchze ich und Steve nimmt seine Arme von mir, um mich von sich zu drücken. Er schaut mir geschockt in die Augen. Sein Kiefer spannt sich an und er presst seine Lippen fest aufeinander.

,,Sag so etwas nie wieder.", knurrt er, nimmt mein Gesicht in seine großen und warmen Hände und lehnt seine Stirn gegen die Meine. ,,Ich kann nicht ohne dich leben, Süße.", haucht er und mit einem Mal fließen Tausende Tränen über mein Gesicht. Er ist so süß. ,,Hab ich etwas Falsches gesagt? (Y/n), hör bitte auf zu weinen, sonst muss ich auch noch..." stammelt er und ich unterbreche ihn mit einem Kuss. Unsere Lippen bewegen sich miteinander. Aufgrund meiner Tränen schmeckt der Kuss salzig.

,,Ich habe dich vermisst, Captain.", hauche ich liebevoll und Steve platziert eine Hand hinter meinem Hals und die andere Hand, welche meine Linke umfasst, legt er auf meine Hüfte.

,,Ich dich auch.", sagt Steve als wir uns wieder voneinander trennen. Ein Lächeln ziert seine Lippen.

,,Wie geht es Sam?", frage ich, nachdem wir uns eine Weile nur in die Augen gestarrt haben.

,,Gut. Er...", fängt Steve an, doch ich unterbreche ihn mit einem Seufzen.

,,Er hasst mich.", brumme ich und Steve lacht auf, sodass ich ihn nur verwirrt anschaue.

,,Ich verstehe nicht, wie man so etwas Wundervolles wie dich jemals hassen könnte.", brummt er und küsst meine Stirn.

,,Indem ich deinen besten Freund getötet habe.", murmle ich traurig und Steve streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Seine Hand verweilt auf meiner rechten Wange.

,,Glücklicherweise hast du nur mit Bucky gearbeitet.", grinst er und ich lache kurz auf, doch werde sofort wieder ernst.

,,Denkst du er wird mir jemals verzeihen?", frage ich traurig, Steve lächelt mir zu und streicht mit seinem Daumen über meine Wange.

,,Was hältst du davon, wenn ich ihn fragen gehe?" fragt Steve und will aufstehen, doch ich halte ihn zurück, indem ich seine Hand nicht loslasse.

,,Steve? Bleibst du bitte hier?" frage ich müde und er dreht sich zu mir um und nickt. Eigentlich will er sich zu mir legen, doch ich lasse meine Beine über die Bettkante hängen und stelle mich vor ihn. ,,Nicht schlafen.", hauche ich und Steve legt seine freie Hand an meine Hüfte. Grinsend stelle ich mich auf seine Füße und verschränke meine Hände hinter seinem Nacken. Währenddessen ich meinen Kopf an seine nackte Brust lehne, summe ich irgendeines von Steves Lieblingsliedern. Ich vernehme seinen Herzschlag, sodass ich bald durch das gleichmäßige Geräusch müde werde. Meine Augen fallen zu und ich schlafe schlussendlich ein. Diese Nacht wird mich kein Albtraum plagen, denn mein Geliebter ist bei mir.  

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