Komm, flieh' mit mir! *abgebrochen*

5-Erinnern

In den Geschichten, die ich früher gelesen habe stand immer, dass der Tod friedlich ist.

Nicht schmerzhaft, man sinkt leise in den Tod, man schläft ein und wacht nicht mehr auf.

Aber es gab auch schmerzhafte. Wie sich ein Sperr in die Brust gebohrt hat, die Schüsse auf dem Feld, die Schreie der Verwundeten.

Bei mir ist es so ähnlich.

Ich schreie, zapple rum, will mich retten, doch Peter hält mich davon ab.

Ich will nicht loslassen! Ich bin eine Kämpferin! Ich- war schon mal in einer ähnlichen Situation!

Ich erinnere mich!

Ich bin zusammen mit Hook vom  Schiff gefallen, ich wollte ihn umbringen, zu Unrecht!
Die Lostboys, sie wurden ermordet.

Von Peter.
Ich erinnere mich!
Peter hat Avel umgebracht hat Wendy, John und Klaus in den Tod gestürzt.

Er hat Blake gefoltert.

Nicht Hook ist der Böse, es ist der Todesengel, Peter!

Der Junge, den ich liebe ist ein Mörder, ein Tyrann ein Monster und ich bin blind.

Er hat mir meine Augen ausgestochen.
Mich manipuliert.

Ich liebe ihn nicht.

Meine Gefühle für ihn sind überschaubar.

Wut, Trauer, abgrundtiefer Hass.

Er muss büßen und das wird er auch, doch erstmal muss ich hier raus.

Ich schließe meine Augen und entspanne mich, lasse meinen Körper aufsteigen und bleibe reglos auf der Wasseroberfläche.

Ich werde hochgehoben und unsanft über die nasse Schulter von Peter geworfen.

Er trägt mich zu einer Klippe und legt mich auf den Boden.

Er streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht.

Am liebsten würde ich meine Augen öffnen und ihm ins Gesicht spucken, doch ich rege mich nicht.

Peter drückt mir einen Kuss auf die Lippen und flüstert:"Wir hätten bis ans Ende der Welt fliegen können, doch du musstest schnüffeln.
Schon immer.
Als du drei warst, ich war Ben.
Dein bester Freund.
Ich habe diesen Knirps umgebracht und bin in seinen Körper, nur um dir Nahe zu sein!
Du hast es einfach nicht geschätzt!
Ich habe für dich gesorgt wie kein Anderer!
Ich musste sogar deine Familie verzaubern, sodass sie nichts mehr für dich fühlen!
Deine Mutter hat sich gewehrt.
Sie wollte mich umbringen diese Schlampe!
Aber dann bist du rein gekommen! Du hast mir das Leben gerettet und jetzt beende ich deins.
Wie ironisch!
Wir sehen uns im Himmel meine kleine Blüte"

Damit hebt er mich wieder hoch und fliegt zu einer Klippe.

"Bis bald meine Blüte!", sagt er sanft und wirft mich über die Klippe.

Ein spitzer Schrei entkommt meinem Mund.

Mein Körper dreht sich, ich sehe auf den Boden. Er kommt mir immer näher, ich bin kurz davor aufzuprallen, doch ich lande wie auf einer Matratze.

"Komm, du musst dich beeilen! Wir müssen dich verstecken!", flüstert Mason und zieht mich in einen tiefen Wald, zu einem verlassenen Baumhaus.

Stolpernd folge ich ihm und huste mir die Seele aus dem Leib.

"Scheiße man was hat er mit dir gemacht?!", fragt Mason außer Atem, als wir in dem baumhaus sind.

"Dieses miese Schwein hat versucht mich zu ertränken! Wie konnte ich nur in ihn verliebt sein?!", sage ich wütend.

"Er hat dich verzaubert! Ich hab mich schon gewundert, warum du ihn noch magst!", überlegt Mason laut.

"Ich will Peter töten! Mason hilf mir! Ich will nicht hier bleiben! Ich will wieder nach Chicago! Ich hasse es hier!", weine ich.

Unbeholfen steht der Junge kurz vor mir, nimmt mich dann aber in den Arm.

"Ich werde dir helfen! Aber du musst wissen, wenn du zurückgehst wirst du unsterblich sein! Du wirst für immer so aussehen, als ob du 16 wärst! Nur mit dem Unterschied, dass du nach der Zeitrechnung der Erde schon 97 Jahre alt bist.", erklärt Mason mir.

"Was zur Hölle?! Ich dachte ich wäre zwei Monate hier gewesen und nicht 71 Jahre!", sage ich geschockt.

"Eine Stunde in Neverland ist eine Woche auf der Erde!", sagt Mason sanft.

"Kommst du dann mit mir?", frage ich hoffnungsvoll.

"Na klar! Ich bleibe bei dir! Für immer!", lächelt der Junge vor mir mich an.

"Danke!", weine ich in seine Schulter.

"Ruh dich aus und dann gehen wir zu Hook, Peter muss sterben!", sagt Mason und steht auf.

Ich tue es ihm gleich und lege mich zu ihm ins Bett.

Mason nimmt mich in den Arm und streichelt meine Kopf.

"Mason?"

"Mhh?"

"Wir müssen noch das Modell holen! Damit sind wir klar im Fortschritt!", sage ich verschlafen und kuschel mich in Masons trainierte Brust und falle in einen friedlichen Schlaf.