Step 5 - Accepance

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Obwohl es nahe gelegen hätte, erreichte ihn nicht die hysterisch, verzerrte Stimme eines gewissen Dämons in der wabernden Schwärze seiner Ohnmacht, sondern eine höhere, weiblichere. Eine Inder man Schock und Angst vernahm, zwei Eigenschaften die er  sich bei der Besitzerin dieser Stimme, niemals erhofft hatte zu hören.

"Mabel?", kaum hatte ihn die Erkenntnis getroffen, dass da gerade seine groß-Nichte nach ihm rief, wurde er auch schon aus seiner Bewusstlosigkeit gerissen. Mit einem leichten Stöhnen schaffte er es seine Augen zu öffnen, sah in die besorgten und den Tränen nahen Gesichter von Stan, Mabel und Dipper.
"Groß Onkel Ford! Gott sei dank du lebst noch." Rief der Brünette, die Augen immer noch rot von den Tränen.
'Sie... Sind gekommen'
"Du hast mir einen verdammten Schrecken eingejagt, Pointdexter."
Entging es seinem Bruder mit einem erleichterndem Aufatmen.
Zu seiner Verwunderung musste er zudem feststellen, dass sie nicht nur zu seiner Rettung gekommen waren, sondern ihn ebenfalls von seinen Fesseln befreit hatten. Aber wo war...
"B-Bill?" Mabel setzte ein, wenn auch erzwungenes, Lächeln auf um ihren Gronkel ein sicheres Gefühl zu geben. "Keine Sorge Gronkel Ford, die anderen lenke ihn gerade ab. Aber wir sollten schnell von hier verschwinden!" Der alte Forscher konnte sein Glück immer noch nicht fassen, sie waren tatsächlich für ihn gekommen. Sein Leidensweg hatte ein Ende.

"J-Ja natürlich." Gab er keuchend hervor, versuchte seine Beine unter Kontrolle zu bringen, die machtlos sich wie zwei schwere Bretter  nicht rühren wollten. Es schien für ihn fast schon unmöglich einen seiner Füße zu bewegen, wie sollte er es so nur hier raus schaffen? Gerade als er es aufgeben wollte, spürte er wie ihn zwei starke Arme aufrichteten. Kaum war er einmal auf ihnen kam auch schon das Gefühl in seine Beine zurück und er schaffte es halbwegs stabil zu stehen. "Oh man... Was hat dieser Kerl dir nur angetan."
Der besorgte Klang der Stimme seines Bruders brachte Ford dazu müde zu lächeln. "Keine Sorge Stanley, es gibt schlimmeres." Ford sah herab auf seinen Nichte und seinen Neffen, die ihn besorgt ansahen. Gott sei dank, sie schienen sich nicht mehr als ein paar blaue Flecke und Schürfwunden eingegangen zu haben. "Habt ihr starke Verletzungen?" Sie schüttelten den Kopf. Mabel setzte ein kleines Lächeln auf um ihm zu zeigen, dass alles okay war. "Keine Sorge Gronkel Ford. Wir und Stan sind okay" Stanford musste Lächeln, auch wenn die Situation noch so düster scheint, verliert sein Sonnenschein noch immer nicht ihr Lächeln.
"Wie seid ihr überhaupt hier rein gekommen?" "Unsere Freunde lenken Bill gerade ab." "Und die Sachen in deinem Rucksack waren auch nicht gerade unpraktisch." Meinte Dipper mit einem stolzen Lächeln, während er ihm den besagten Rucksack strahlend zeigte. "Es funktioniert alles noch."
Ein leichtes lachen entkam Ford's rauer Kehle, zu sprechen tat weh, trotzdem murmelte er "kluger Junge" während er Dipper auf die Schulter klopfte. Er sah zu seinem Bruder, dessen Blick in Sorge getränkt war. Der gerade zu nach diesem Dreieck schrie um ihm eine verpassen zu können.
Etwas verlegen richtete er den Kragen seines Rollkragen Pullovers, damit sein Bruder sie verbrannte Haut nicht weiter ansehen musste.

"Geht es dir gut, Stanley?" Bei der Frage ob es gerade ihm gut ginge, rollte der jüngere der Zwillinge die Augen. "Auf jeden Fall besser als die. Komm schon, schaffen wir dich hier raus." Mit einem leichten Lächeln ließ es Stanford zu, dass der jüngere seinen Arm um sich legte um ihm das Laufen einfacher zu gestalten. Auch Ford könnte sich das Lächeln nicht verkneifen. Zu groß war die Freude, endlich diesen Ort verlassen zu dürfen und das in einem Stück. Er sah an sich herunter. Während er lief wurde seine linke Hand von Mabel gehalten, die ihren sorgenverfallenden Blick nicht von ihm nehmen konnte. Ebenso wie ihr Bruder, der die Henkel des Rucksackes fest umklammerte.

Der alte Forscher konnte sein Glück noch immer nicht fassen. Nach all diesen Tagen voller Schmerz, all dieser Angst und Pein, nach all diesen Zweifeln war seine Familie tatsächlich für ihn gekommen. Die Hoffnung, die er schon kurz davor gewesen war aufzugeben, breitete sich zusammen mit seiner puren Euphorie in seinem ganzen Körper aus. Sie füllte jede Zelle, jeden gebrochenen Knochen, jedes aufgeschnittene Blutgefäß und jede kaputte Ecke seines Verstandes. All diese Hoffnung ließ ihn weiter gehen ohne auch nur einen Funken von Schmerz zu spüren. Es war ihm egal wie instabil und kraftlos sein Körper war, der Gedanke mit seiner Familie endlich diese Hölle verlassen zu dürfen ließ ihn alles vergessen.
Doch so friedlich und aufbruchsfreudig dieser Moment schien, so schnell wurde er sich schon wieder von einem schallendem Lachen beendet und die Köpfe der Pines Familie reckten sich in die Höhe, hinauf zu dem gelben Dreieck welches Triumphierend hinab sah.

6 Steps of HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt