Step 1 ~ Torment

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"Ich bringe dich schon zum Reden, es ist nur eine Frage der Zeit. "

Als er diesen Satz hörte, wusste Stanford Pines bereits, dass ihm keine einfache Zeit bevorstand. Er hatte es irgendwie die ganze Zeit schon geahnt, seit sich im Himmel diese Kluft gebildet und die Hölle auf die Stadt losgelassen hatte. Er konnte sich nur, anhand des bereits miterlebten Chaos, ausmalen was gerade in jedem Bewohner vor sich gehen musste. Mit dem alleinigem Unterschied, dass er dabei von Schuldgefühlen erstickt wurde. Davon und von etwas, was ihm noch viel mehr innerlich zittern ließ. Der eigene Kampfgeist kann einem den schlimmsten Horror zeigen, wenn sich die Auswirkungen der Zukunft nur erahnen lassen. Und Stanford wusste, sein Kampfgeist würde ihn nicht im Stich lassen, doch genau davor hatte er Angst. Er wusste er durfte nicht aufgeben, er musste kämpfen, er durfte ihn nicht gewinnen lassen... Und erst ab da begriff der Author, was wahrhaftig vor ihm lag.

Mit frischem Mut ließ er seine sechsfingrigen Hände am blauen Metall rütteln, was ohne Zweifel nicht aus dieser Welt war. Dafür fühlte es sich bei der Berührung viel zu sonderbar an. Weder Heiß noch Kalt, oder zumindest konnte er nicht definieren. Es versetzte seine Haut in eine Art Starre, als hätte er eine kochende Herdplatte und puren flüßigen Stickstoff gleichzeitig angefasst. 'Unheimlich' dachte er sich, während er dieses ekelhafte Gefühl über seine Hände ergehen ließ, denn wenn er dieses Gefühl an auch nur einer Stelle als an seinen Händen spürte, dann war das sein Hals. Ein Schrei wollte ihm entfliehen, doch dieses seltsame Gefühl schien seine ganze Kehle einzufrieren. Er konnte sich kaum helfen, im Moment schrie einfach alles in ihm, aber niemand würde es hören können. Das reichte schon um sein Herz rasen zu lassen. 'Jetzt ganz ruhig bleiben Ford. Das letzte was du jetzt gebrauchen kannst ist ein Schock' Versuchend, die unregelmäßigen Schläge seines Herzens wieder in einen gesunden Takt zu bringen, ließ er das blaue Metall, welches seinem Hals noch fest umklammerte, los. Versuchte sich zu beruhigen und zu seinem Verwundern erlosch mit seiner Gegenwehr nicht nur der Schock, sondern auch dieses seltsame Gefühl in seiner Kehle und normales Atmen schien wieder als möglich.

"Ach Fordsy, warum machst du es denn immer so schwer? Wenn du dich nicht wehrst, tut es auch nicht weh."

So war das also, nun beraubte er ihn nicht nur noch seiner Freiheit & seiner Vergangenheit, sondern auch seinem Recht sich zu wehren. 'Also gut...' Dachte sich der alte Forscher eher er ein leichtes Lächeln aufsetzte. 'Du kannst mir die Möglichkeit nehmen mich zu wehren. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich nicht kämpfen werde.' Er hatte Bill bereits auf die Stadt und so unzählige Unschuldige gelassen, wie könnte er es mit seinem Gewissen vereinbaren, wenn er jetzt klein bei gäbe. Diesen Irren auf das komplette Universum losließe? Ob es Dipper wohl geschafft hatte zu...

"Hey, was gibt's da zu Grinsen?"

...fliehen? Was für eine Frage. Der Junge war clever und flink. Natürlich hatte er es geschafft. Zu hoffen blieb nur noch, dass er, Stan und Mabel die Stadt verlassen hatten. Oder es zumindest bis in die Shack geschafft hatten, hoffentlich hielt der Einhornzauber.

"Hey, ich rede mit dir!"

'Alles ist gut Ford, die drei sind in Sicherheit. ' Hoffentlich. Jetzt hieß es nur noch durchzuhalten. Sie würden kommen um ihn zu retten,...

Der Druck um seinen Hals verengte sich, bevor sein Körper von einer Druckwelle quer durch den ganzen Raum geschleudert wurde.

'Hoffentlich'

Ford versuchte sich aufzustellen, doch bevor er überhaupt in der Lage war seine Beine unter Kontrolle zu bringen, trennte sich sein Körper bereits vom Boden, allerdings nicht auf die Art die er sich erhofft hatte.
So fühlte es sich also an, wenn man erhängt wurde.
Durchaus schmerzloser, als er sich das vorgestellt hatte. Es war mehr dieses Gefühl, nur noch ausatmen zu können auch wenn man es noch so sehr versuchte einzuatmen. Das erstickende röcheln seitens Ford, ließ das schwebende Dreieck kurz aufkichern, eher er seinen alten Freund erlöste und ihn absetzte. Er ließ ihm kurz Zeit um zu Atem zu kommen, eher er bereit war die nächste Foltermethode an dem Forscher auszuprobieren.

6 Steps of HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt