Step 3 ~ Mercyless cycle

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Guideon Gleeful hatte für sein Alter schon viel gesehen und durchgemacht. Vielleicht zu viel. Er hatte einen Dämon heraufbeschworen, er war im Gefängnis gewesen, obwohl er noch ein Kind ist, er hatte wegen einfachem Liebeskummer fast jemanden umgebracht und jetzt hatte er sogar dabei mitgeholfen die Apokalypse heraufzubeschwören. Doch inmitten dieser ganzen Schandtaten, für die er sich jetzt schämte wie noch nie, gab es einen Lichtblick. Eine Tat, die er nicht aus reinem Egoismus getan hatte. Und genau für diese Tat saß er jetzt hier.
Nein, diese Tat war nicht der Grund. Nein, Dipper zu helfen war das beste was er je getan hatte, es war das einzig Gute was er je für Mabel getan hatte. Das einzige Mal, dass er wirklich jemandem richtig helfen konnte. Er saß hier, weil das Karma ihn eingeholt hatte. Er war an all dem hier Schuld, und jetzt zahlte er die Konsequenzen für seine Taten.
3 Stunden saß er jetzt schon in diesem Käfig und wünschte sich so innig und selig die Zeit zurückdrehen zu können, niemals den Dämon heraufbeschworen zu haben. Dann wäre das alles hier niemals passiert...
Diese Hölle, die er zuerst mit Staunen und Freude miterlebt hatte, bevor er sie mit Schrecken und Entsetzen wahrnehmen konnte.
Er wünschte so innig, dass irgendjemand alldem ein Ende setzen könnte, Für ihn, für Mabel, für Dipper, für alle. Aber vor allem wünschte er es sich gerade jetzt für die Arme Seele, dessen Schreie, seit er hier gefangen war, durch die Hallen schallten. Guideon hatte bereits versucht sich die Ohren zuzuhalten, aber die Markerschütternden Schreie waren in Kombination mit den stetig lauter werdenden Stromstößen zu laut, als dass er sie ignorieren konnte.

Guideon konnte nicht viel sehen, da das ganze Schreckensszenario sich 20 Meter von ihm weg abspielte, aber wenn er ehrlich war, sah er für seinen Geschmack bereits genug. Eine Person die mit dem Rücken zu ihm an blauen Ketten an der Decke baumelte und dabei von Bill mit Stromschlägen gefoltert wurde. Der alleinige Anblick tat ja schon weh, aber Guideon konnte anhand der Schreie, nur erahnen was dieser arme Mann gerade durchmachte.
Er konnte einfach nicht nachvollziehen wie man so grausam sein konnte, selbst wenn Bill ein Dämon war. Vielleicht trug sein Sinneswandel auch zu dieser Sichtweise bei, wenn er an sein früheres Leben dabei dachte. Wäre er früher dazu fähig gewesen der Pines Familie sowas anzutun?
'...'
Selbst in seinen Gedanken konnte er es nicht laut aussprechen, er schämte sich zu sehr.

Die Schreie verstummten und ließen Guideon wieder aufsehen. Bill hatte mit den Stromschlägen aufgehört und sah ziemlich entnervt aus. "Ich verliere langsam meine Geduld. Also?"
Auch wenn er von der Szenerie sehr weit entfernt war, so sah er dennoch wie der Mann langsam und schwach den Kopf schüttelte und dafür einen weiteren Stromschlag kassierte. "Also gut, dann halt nochmal 700 Volt."
Und der Dämon fuhr mit der Tortur fort, begleitet mit den erstickenden Schreien seines Opfers.
'700 Volt.'
Wiederholte Guideon in seinem Kopf, sicher gehend dass er sich auch sicher nicht verhört hatte.
'700Volt700Volt700Volt700Volt
Schoss Bill schon die ganze Zeit mit dieser Spannung auf ihn? Wie zur Hölle konnte dieser Mensch überhaupt noch am Leben sein?'
Wie lange machte das dieser Kerl überhaupt schon durch? Und viel wichtiger: Wie lange könnte er das noch weiter machen?
700 Volt waren nicht ohne, lange würde er das sich nicht mehr mitmachen, soviel stand fest.

Und erst als er das realisierte, begann Gideon zu merken wie die einst so kraftvollen Schreie immer weiter von Kraftlosigkeit erstickt wurden. Eine Heiserkeit schlich sich in seinem Unterton, was nur eins bedeuten konnte.
'Sein Körper gibt nach!' Sein Blick fixierte die angekettete Gestalt, dessen Schultern sich immer langsamer hoben und sanken. Das dürfte nicht wahr sein! Weirdmaggedon durfte nicht noch ein Opfer fordern, vor allem
Nicht wenn er dabei zusehen musste!
'Hör auf! Du bringst ihn noch um!'
Wollte er schreien, doch er wurde bereits von der nächsten Welle an Stromschlägen unterbrochen.
Er konnte merken wie eine große Paralyse seinen gesamten Körper durchzog, als er merkte, dass die ohnehin schon schwache, Gegenwehr nun endgültig erlosch.
'Er ist sicher nur ohnmächtig. Er muss Ohnmächtig sein! Er kann nicht...."

6 Steps of HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt