25. Falsch

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So lebst du, so lachst du übermütig, zufrieden, entlastet. Doch du begreifst es nicht, verstehst nicht. Nichts ist, wie es scheint. In deiner erbärmlichen Selbstsicherheit und der grässlichen Verzweiflung glaubst du mich zu kennen. Doch weder sahst du meinen finsteren Schatten, noch rochst du meinen bitteren Duft, noch hörtest du mein tiefes Flüstern.

Du wirst ihn auch nie sehen, nicht während ich dir folge, nicht während ich direkt vor dir bin, nicht wenn ich dich längstens erfasst habe.

Du wirst ihn nicht riechen, nicht wenn ich hinter dir stehe, nicht wenn meine Klauen sich um deinen Hals schlingen, nicht wenn dein Blut zu Boden tropft.

Du wirst es nicht hören, nicht wenn ich dir die Luft raube, nicht wenn ich dir deinen Verstand vergifte, nicht wenn ich dein Leben beende.

Die Wahrheit ist, es ist alles falsch. Du liegst falsch.

Er heulte den Mond anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt