Nachtmahr - Kapitel 1

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Kein Lärm nichts was die Geräusche des Waldes hätte überdecken können. Das Laub unter mir knirschte beruhigend und die Sonnenstrahlen wärmten meinen Körper. Ich schloss meine Augen und döste ein. Als ich erwachte ging die Sonne bereits unter. Doch das war mir egal, nichts und niemand verlangten nach meiner Rückkehr. In unserer Gegend interessiert die Zeit niemanden, wir leben unsere Zeit, dann sterben wir, wieso sollten wir dann die Zeit die uns noch bleibt bis es soweit ist messen, anstatt sie zu genießen?

Irgendwann stand ich doch auf und klopfte mir das Laub von der Kleidung. Die Sonne war bereits untergegangen und die Bäume um mich herum verschmolzen mit den Schatten welche sich ausgebreitet hatten. Ich war jeden Tag im Wald, doch nie zuvor hatte ich Angst, im Gegenteil, ich fühlte mich sicher. Doch etwas war heute anders. Ich blickte nervös zu allen Seiten, nichts, aber dennoch, ich bekam das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Ich wagte nicht zu sprechen, oder sonst einen laut von mir zu geben. Jetzt erst viel mir auch auf, das die Tiere auch still waren. Eigentlich ist die Nacht von den Schreien der Eulen, dem Zirpen der Grillen und dem flattern der Falter erfüllt, doch heute war kein Laut zu hören. Den Tieren musste es ähnlich ergehen wie mir, ängstlich, unfähig auch nur das leiseste Geräusch von sich zu geben.

Ich hörte Flügelschläge, ich spürte einen Luftzug und sah einen Schatten der so finster war, dass man ihn selbst in völliger Dunkelheit ausmachen konnte. Ich wollte rennen, ich wollte mich in Sicherheit bringen, aber ich war wie gelähmt. Was immer dieses Ding war, das da über mir hinwegschwebte, es hätte nicht das geringste Problem damit mich einzuholen. Doch gegen all meine Erwartungen, war es plötzlich weg und die Geräusche des Waldes setzten wieder ein. Langsam beruhigte sich mein Herz wieder, aber ein ungutes Gefühl blieb.

Ich konnte zwar nichts sehen, aber den Weg nach Hause fand ich auch so, da ich ihn schon oft gelaufen war, ich musste nur darauf achten, dass ich über nichts stolperte.

Ich war erleichtert, als ich heil zu Hause ankam. Ich ging die Treppe hoch in mein Zimmer, zog mich um und legte mich in mein Bett. In dieser Nacht wurde ich von finsteren Träumen heimgesucht, doch ich konnte kaum etwas erkennen, es war als würde etwas fehlen, etwas sehr wichtiges, aber was? Eine Information? Eine Art Schlüssel? Eine Erinnerung? Oder irgendetwas anderes? Als ich aufwachte ging gerade die Sonne auf. Ich blieb noch einen Moment liegen und sortierte meine Gedanken. Was hatte es mit diesem Traum auf sich, hatte er vielleicht sogar etwas mit dem Ereignis im Wald zu tun?

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