Ich lief mehrere Tage durch den Wald, bis ich schließlich die andere Seite erreichte. Vor mir erstreckten sich traumhaft schöne Blumenwiesen und riesige Felder mit Mais der in der Sonne golden schimmerte. Mitten durch diese Wiesen, zog sich ein glasklarer Fluss, an dessen Rand ein kleines Dorf lag. Als ich die Wiesen durchquerte, hörte ich das leise, friedliche Summen der Bienen und je näher ich dem Fluss kam, umso lauter vernahm ich das beruhigende Rauschen, welches von ihm ausging. Im Dorf waren auch überall Blumen zu sehen und ihr Duft begleitete mich bei jedem Schritt den ich tat.
Doch in diesem Dorf wollte kein Mensch etwas mit mir zu tun haben, jeder den ich nach Essen, Unterkunft oder Arbeit fragte wies mich ab. Für die Dorfbewohner war ich ein Fremdkörper, Abschaum der keine Aufmerksamkeit verdient hatte. Also suchte ich mir eine halb eingefallene, verlassene Hütte, für den Anfang musste sie reichen. Ich hatte Glück, denn in meiner Hütte lag noch eine alte Strohmatte, in einem relativ guten Zustand.
Die nächsten Tage verbrachte ich damit die Leute anzubetteln und Gemüse von den Feldern zu stehlen. Kein Bauer bemerkte, dass hier und da mal ein paar Maiskolben wegkamen.
Doch dann kam der Winter und vom Betteln allein, bekam ich nicht genug zusammen, nun musste ich die Stände auf dem Markt bestehlen, was um einiges schwerer war. Die ersten Wochen, hatte ich kein Glück, doch mit der Zeit lernte ich aus meinen Fehlern. Ich schaffte es mir fast täglich unbemerkt etwas Essbares zu holen. Doch als die Händler gerade ihre Stände schlossen, wollte ich mir noch einen Mantel besorgen, da die Temperatur mit jedem Tag der verging sank. Ich beschloss es auf die schnellst mögliche Art zu tun, als der Händler, ein alter Mann mit einem langen, grauen Bart, mir den Rücken zuwandte, schnappte ich mir einen dicken Filzmantel, zog ihn mir über und rannte weg. Als er es bemerkte wollte er mir hinterher, aber sein gebrechlicher Körper machte das nicht mit. „Stopp, bleib stehen! Komm zurück du kleiner ...", mehr hörte ich nicht mehr, ich war schon zu weit weg.
Der Winter war nun sehr viel gemütlicher geworden, jetzt wo die Nächte nicht mehr so kalt waren. So konnte ich es schaffen, ein paar Jahre zu überleben.

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Black Being
FanfictionLalisa lebt ein normales Leben, bis eines Tages ein großes Unglück über sie und ihr Dorf kommt. Ein Unglück, welches ihr alles nimmt was sie hat. Ohne Ausnahme.