Ich ging langsam auf sie zu, sie starrte mich an, mit ihren milchig weißen Augen. Es schien sie nicht sonderlich zu stören, offenbar sah sie in mir keine Bedrohung. Doch mit jedem Schritt den ich auf sie zuging, wurde sie sichtlich nervöser. Als ich nur noch wenige Schritte von ihr entfernt war, brüllte sie mich an, mit demselben verzerrten Schrei wie damals.
Doch entgegen meiner Befürchtungen griff es nicht an. Es wollte mit mir kommunizieren. In meinen Gedanken hörte ich immer wieder jemanden ein und dasselbe Wort sagen: Mersantyer. Was bedeutet das? Redet es mit mir? Über eine Art Gedankenübertragung? Aber wieso mit mir und wieso sagte es mir was es ist? Wie als könnte es auch meine Gedanken hören, was höchstwahrscheinlich auch der Fall war, sandte es mir Bilder, welche ich vor meinem inneren Auge sah. Bilder, aber wovon genau? Ich glaubte zu erkennen, dass es mir seinen eigenen Tod zeigte. Aber wie war das möglich? Konnte es seinen Tod voraussehen? Oder hatte es Angst und wollte mich um etwas bitten. Dieser Gedanke war ja nun mehr als lächerlich. Wieso sollte mich ein Wesen um Hilfe bitten, welches allein ein ganzes Dorf zerstört und hunderte Menschen ermordet hat?
Doch eigentlich war es mir egal was es wollte. Naja, es interessierte mich schon ein wenig, aber meine Rache war wichtiger und wenn sie mich ins Grab bringt. Bei meiner genialen Idee, ein übernatürliches Wesen mit Flügeln und scharfen Klauen, anzugreifen war mir eine Kleinigkeit entgangen. Wie denn ohne irgendeine Art von Waffe?
Dieses Wesen las meine Gedanken und wusste deshalb was ich vorhatte, das machte es nicht unbedingt einfacher. Doch ich würde es schaffen. Ich musste. Denn selbst wenn es nicht um meine Rache ginge, dieses Wesen könnte jederzeit ein anderes Dorf zerstören oder das Leben vieler Menschen auslöschen. Doch wie trat ich unbewaffnet gegen ein derartiges "Ding" an. Bei diesem Wort wurde es wütend und griff mich an. Es kam auf mich zu, packte mich an den Haaren und zog mich daran nach oben bis ich zu ihm hoch sehen konnte. Meine Kopfhaut schmerzte so sehr, dass ich nur um frei zu kommen und ohne nachzudenken nach dem Wesen trat. Ich trat ihm mit voller Kraft in den Magen und es lies mich fallen. Voller schmerzen bückte es sich kurz, erholte sich aber schnell wieder und stand wieder aufrecht vor mir. Eine von Zorn erfüllte Stimme brüllte in meinem Kopf: "Mersantyer!". Nun gut, ich werde es von nun an so nennen. Mersantyer. Ein seltsames Wort, ich hatte es noch nie zuvor gehört.
Im nächsten Augenblick erhob sich der Mersantyer wieder in die Lüfte und verschwand. Die Menschen hielten mich nun für eine Hexe, ich war die, die mit Dämonen sprechen kann. Also musste ich dank des Mersantyers auch dieses Dorf verlassen, denn Hexen werden früher oder später verbrannt. Ich muss sofort gehen, normalerweise dauert es nicht lange bis sie mich festnehmen und auf den Scheiterhaufen stellen.
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Black Being
FanfictionLalisa lebt ein normales Leben, bis eines Tages ein großes Unglück über sie und ihr Dorf kommt. Ein Unglück, welches ihr alles nimmt was sie hat. Ohne Ausnahme.