Prolog

823 22 3
                                    

Unverhofft kommt oft, heißt es. Aber was ist schon 'unverhofft'? Jedes Geschehnis hat etwas Gutes, auch, wenn das oft in den Hintergrund rückt.
Bei mir kam unverhofft einmal - und blieb.

„Boom! 2:0!" Marcel sprang auf und riss die Faust hoch.
„Mit Real Madrid gegen Nürnberg, krass, bist du ein Talent!" Max ließ den Controller sinken.
„Hey Jungs, wer will welche Pizza?", rief mein Bruder Luis mit seinem Handy am Ohr.
„Pizza? Bist du verrückt? Willst du morgen beim Training über den Platz rollen oder was?", entgegnete Luke aus der anderen Ecke der Couch.
Luis verdrehte die Augen. „Jemand Normales Pizza?"
„Hawaii."
„Thunfisch."
Max und Marcel wollten Pizza.
Mein Bruder gab die Bestellungen durch das Telefon durch, bevor er sich zu mir wand. „Und du, Tim?"
So verlockend Fast Food auch klang, das letzte Ligaspiel hing mir noch immer nach. Der Trainer hatte mich zur Halbzeit rausgenommen und mir mehr als deutlich gemacht, dass meine Leistung so nicht genug für die Startelf sei. Dabei war das doch wichtig, da nach der Winterpause ein Pokalspiel anstand. Apropos Pokal -
„Ey, schaltet mal kurz auf Fernsehen um, das Achtelfinale wird ausgelost!", rief ich meinen zockenden Mannschaftskollegen zu.
Marcel, der seine 6:0-Führung gegen Max verlor, murrte, schaltete aber dann um.
Gerade zum richtigen Zeitpunkt, denn unser Verein war gerade aus der Urne gezogen wurden.
„Der DSC Arminia Bielefeld trifft im Achtelfinale auf... Borussia Dortmund!"
Meine Freunde sprangen auf und jubelten, als hätten wir dieses Duell schon gewonnen. Klar, Dortmund war ein gutes Los, Erstligist, Heimspiel. Allerdings auch verdammt schwer zu schlagen.
„Geil, Mann! Endlich darf ich gegen Ströbel spielen!", freute sich Marcel.
„Ströbel? Was denn für'n Ströbel?", fragte ich.
„Du kennst Lukas Ströbel nicht?" Luis war erstaunt. „Der Kerl wird momentan mehr diskutiert als Ronaldo! Warte, hast du nicht mal sogar mit ihm zusammengespielt?"
Lukas. Mein Herz schmerzte bei dem Gedanken an ihn. Ja, wir hatten zusammengespielt. Vor fünf Jahren, vor seinem Durchbruch. Nach seinem Wechsel hatte ich nichts mehr von ihm gehört.
„Ja, kurz." Das war eine Lüge. Wir kannten uns seit der B-Jugend. Doch ich wollte jetzt nicht über den wunderbaren Lukas Ströbel sprechen. Ich wollte am Liebsten nie wieder etwas mit ihm zu tun haben. Er war gestorben für mich, seit ich tot für ihn war.
„Timi? Alles klar?" Luke sah mich skeptisch an.
Ich warf einen Blick auf mein Handy. „Ja ja. Aber ich muss los, Jesse macht Stress." Valerie hatte mir zwar nicht geschrieben, aber wie ich unseren einjährigen Sohn kannte, lag der bestimmt nicht brav im Bett und schlief.
Schnellstmöglich verabschiedete ich mich von meinen Teamkollegen und floh in mein Auto, um endlich meine Ruhe zu haben.

Ich würde Lukas wiedersehen.

Ich möchte euch hiermit noch einmal darauf hinweisen, dass das hier definitiv keine Timigatoah-Fanfiction ist. Jegliche Ähnlichkeiten der Namen oder Charaktere sind rein zufällig und haben rein gar nichts mit existierenden Personen zu tun.

Inkompatibel [definitiv kein Timigatoah AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt