Kapitel 1

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Schaut ihr euch auch manchmal gedankenverloren um und fangt an andere Leute zu beobachten? Nein?! Denn dies ist eine Leidenschaft meinerseits. Wenn man nur lange genug hinsieht, kann man schon fast in ihre Köpfe sehen und ihr Leben erahnen. Und dann kann es schon einmal dazu kommen, dass ich mich frage wie manche Menschen in einer Großstadt wie Chicago überhaupt überleben können. Ich mein schaut sie euch doch nur einmal genau an. Leute die versuchen, sich mit Hilfe von Höflichkeit durch die Menschenmassen der Straßen zu kämpfen. Leute die hektisch und schweißnass am Telefon hingen und warscheinlich darauf hofften nicht gefeuert zu werden. Und meine Lieblingskategorie: Die Pärrchen.

Gerade beobachtete ich genau so eins. Beziehungsweise ob die zwei noch lange zusammen sein würden ist eher unsicher, denn gerade jetzt schien es ziemlich unwarscheinlich.                    Cinderella und ihr Traumprinz stritten sich gerade häftigst und ich hatte Angst, dass ihr durch das ganze Rumfuchteln und Festklammern an ihrem Prinzen ihre pink glitzernden Fingernägel abbrachen. Ich hatte zwar noch nie verstanden wieso man so viel Geld für ein wenig Plastik mit Nagellack ausgeben sollte, aber trotzdem fühlte ich mit den Acrylkrallen mit.                                   Man konnte quer über ie Straße ihr Wimmern und Gekreische hören, weswegen sich schon die Passanten zu ihnen umdrehten. Dem Kerl gefiel diese Art von Aufmerksamkeit jedoch ganz und gar nicht, weswegen er nur ein genervtes Geschnaube von sich gab und versuchte sich mit ein paar letzten mitleidigen Worten von ihr loszumachen. Als die zwei dann fertig miteinander waren oder viel mehr er mit ihr, stand Cinderella ganz alleine mit glänzenden Augen auf dem Bürgersteig. Ihr ganzer Körper bebte und ich konnte sehen wie sie vesuchte die aufkkommenden Tränen zu unterdrücken. Sie tat mir leid. Auch wenn ich glücklicher Single war und nichts mit solchem Beziehungskram am Hut hatte, konnte ich sehen dass diee Trennung ziemlich einseitig verlief und sie stark getroffen hatte. Selbst wenn sie eine exakte Kopie von Barbie war und jeden haben könnte. Im Gegensatz zu ihr sah ich aus wie das hässliche Entlein mit meinen dunkelbraunen Haaren und meinen hellen karamellfarbenen Augen. Sie war groß und schlank, aer mit Kurven. Ich dagegen war zwar dünn, aber wie ein Stock. Und trotzdem hatten wir beide keinen Freun. Tja, das schicksal war halt echt ne Bitch für die Liebe Barbie.                                         Ich trank nun also den letzten Schluck meines Cappuccino und legte fünf Euro auf den Ecktisch an dem ich immer saß.

,,Bis Morgen Theo!", rief ich schnell dem Kellner zu und dieser winkte mir mit einem breiten Grinsen zurück. Ich kannte Theo schon seid knapp 4 Jahren und er ist der beste Freund den ich mir nur wünschen könnte. Er war immer für mich da, selbst in der Zeit als er mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hatte, hat er versucht mir bei all den Herausforderungen in meinem Leben zu helfen, egal wie groß oder klein diese waren. Genau deswegen bin ich auch so stolz auf ihn, dass er endlich einen Job gefunden hat. Theo ist 18 Jahre alt und musste einige Jahre mit einer Drogensucht kämpfen, doch er hat es geschafft und ist jetzt clean. Genau deswegen ist er auch der stärkste Mensch den ich kenne, weil er es allen gezeigt hat und sich da durch gekämpft hat, obwohl seine Eltern nicht mehr Desinteresse an seiner Heilung hätten zeigen können. Doch ich hba im geholfen wo ch konnte und seitdem sind wir nur noch enger befreundet und es gibt kein Hindernis, welches wir nicht schaffen können.

,,Bye Annie, ich hoffe wir sehen uns Morgen wie immer?", rief er mir von dem Tresen noch zu. ,,Klar Theo, bereite schon mal einen Muffin für mich vor. Schoko, wie immer!", antwortete ich ihm mit einen Lächeln im Gesicht, welches er sofort erwiderte. Ich liebte sein Lächeln und war froh es nach so langer Zeit wieder regelmäßig sehen zu können.

Als ich nach draußen an die frischen Luft trat und diese tief einatmete, sah ich wie Cinderella...oder eher doch Barbie weinend auf einer Parkbank saß. Sie hatte ihre Arme um sich geschlungen und wippte langsam hinterher. Ihre Wimperntusche war verschmiert und ihre blonden Haare hingen schlapp an ihrem gesenkten Kopf herrunter. Anscheinend hatte sie Tränen doch nicht zurückhalten können, denn sie liefen ihr in breiten Bahnen an ihren rosigen Wangen hinunter. Sie sag furchtbar aus und ich fühlte automatisch ein Stechen in meiner Brust, weil sie mir leid tat. Niemand sollte so behandelt und hoffnungslos mitten auf dem Bürgersteig weinen. Ich ging an ihr vorbei und dachte mir nur, dass alles wieder gut werden würde und sie den Mistkerl einfach vergessen sollte, weil er es eh nicht wert sei. Sagen würde ich es ihr zwar nie, aber so fühlte ich mich zumindest ein wenig besser, weil ich ir damit zeigte, dass ich anscheinend doch noch Gefühlte wie Mitleid und Mitgefühl besaß.

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