Kapitel 4

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Ich wachte Schweiß gebadet und schreiend auf während Elyas mich wach rüttelte. Anscheinend hatte ich nur einen echt miesen Albtraum gehabt und mit meinem Schreien Elyas geweckt.

,,Annie, geht es dir gut? Ich hab dich im Schlaf schreien gehört...und ich hab mir Sorgen gemacht.", flüsterte er mir behutsam zu. Er schaute mich mit seinen blauen Augen an und dies beruhigte mich ein wenig.

Ich konzentrierte mich einfach nur auf seine Augen, die einen leichten Hauch von Angst in sich trugen. Hatte er etwar Angst um mich gehabt?...bestimmt hatte er nur Angst, weil er nicht wüsste, was er mit einer Leiche in einem verlassenen Raum machen würde...was bildete ich mir nur ein?! Als ob er sich um mich Sorgen machen würde. Doch dadurch das ich mich auf etwas anderes konzentriert hatte, merkte ich, dass es mir langsam wieder besser ging. Meine Atmung verlangsamte sich und ich zählte langsam in meinem Kopf bis 10.

Ich hatte zum ersten mal eine Panikattacke, aber bei al diesen schlimmen Ereignissen war ein Anfall nur ein absehbares Übel. ,,Nur ein Albtraum. Musst dir keine Sorgen machen. Ich komm schon klar, aber bitte versprich mir, dich niemals von einem Vampir töten zu lassen, okay?", sagte ich mit leicht zittriger Stimme, während ich versuchte meine zittrigen Hand zu bändigen und unter der Decke zu verstecken. Ich wollte nicht, dass er sah, wie schwach ich eigentlich war.

,,Mich kann eh niemand töten...ich bin ein zu guter Jäger. Aber hast du etwa von mir geträumt?", fragte er selbstverliebt und von sich überzeugt.

Ich dachte wirklich er hätte etwas gutes an sich gehabt (aber wirklich nur für einen klitzekleinen Moment der Schwäche...nur ganz ganz kurz), doch nun kam wieder der Egoist in ihm hervor. ,,Nein ich hab nicht von dir geträumt, ich bitte dich einfach so darum...", sagte ich frustriert.

Nachdem ich aufgestanden war und Elyas nach einem Bad gefragt hatte, stand ich nun vor meinem Spiegelbild und schaute meinem zerzausten ich in die Augen. (Ich sah schlimmer aus, als ich dachte) Meine langen Haare sahen glanzloser als zuvor aus und mein Gesicht sah sehr mitgenommen aus. Ich hatte noch vom Weinen rot geschwollene Augen, welche aussahen als ob mich jemand verprügelt hätte.
Ich hatte einen Kratzer auf der Wange welcher nur noch blass zu sehen war und meine Haut war leichenblass.

Der tiefe Schnitt an meiner Seite schmerzte schon viel weniger, weswegen ich meine Oberteil hoch zog und den leicht verrutschen Verband vorsichtig abwickelte.
Er war von Blut durchtränkt, doch die vorher so große Wunde glich nun nur noch einem Kratzer.

Aber wieso heilte der Schnitt überhaupt so schnell? Hatte ich jetzt auch noch seltsame Selbstheilende-Fähigkeiten mit denen ich so unzerstörbar wie Hulk war? Oder hatte der Dämon mich nur leicht erwischt? Aber warscheinlich wurde ich bei den ganzen Monstern und Jägern und keine Ahnung was nur Irre...Aber zurück zu meinem zerstörten Gesicht.

Denn ich hatte trotzdem noch ein wenig verschmiertes Blut um den Kratzer kleben und versuchte es vergeblich ab zurubbeln. Ebenfalls klebten mir ein paar Haarsträhnen, noch vom weinen im Gesicht. Meine schwarzen Augen glänzten in meinem Spiegelbild und ich sah, dass eine Träne mir langsam die Wange, über meinen Kratzer hinunter ronn. Ich drehte den Wasserhahn auf und wusch mir schnell das Gesicht. Danach sah ich schon ein bisschen besser aus. Ich hatte das Blut abgewaschen und ich sah nicht mehr so verheult von gestern aus.

Jedoch waren meine Hände noch von Blut überzogen, weswegen ein Bild von meinen Eltern in meinen Gedanken aufblitze. Daraufhin wusch ich sie noch einmal.

Nachdem ich mich nun fertig gemacht hatte, fiel mir auf das ich immer noch in meinem Pyjama herum lief. Naja, es war kein richtiger Pyjama, mehr eine Mischung aus Kapuzenpulli und Jogginghose. Aber trotzdem sah ich warscheinlich sehr erbärmlich aus. Dies bemerkte offenbar auch gerade Elyas, denn er musterte mich nun von oben bis unten und schmiss mir dann (mal wieder, wie aus Zauberhand...was war mit diesem Kerl los?) ein paar normale Klamotten hin. Ich schaute ihn dankbar an und verschwand mal wieder im Bad.

Er hatte mir eine enge Jeans und einen sauberen Kapuzenpulli gegeben, worüber ich ihm sehr verbunden war, den meine Sachen sahen nicht nur schlimm aus, sie rochen auch nach Blut und Tod. Als ich mich umzog, bemerkte ich auch das an meiner Schulter ein großer blauer Fleck war und dieser auch sehr Schmerz empfindlich war. (Das hatte ich natürlich bemerkt, als ich mir beim umziehen voll dagegen schlug...ich bin ja sooo schlau)

Ich zog mich schnell um und sah wieder wie ein normaler Mensch aus, obwohl ich mich nicht so fühlte. Ich Band meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen.

Und als ich gerade die Tür aufmachen wollte und gewaschen hinaus schreiten wollte, fiel mir auf das die Tür die ganze Zeit offen stand. Sperangelweit offen... und dies fiel mir spätestens auf als Elyas mich anstarrte und ich im Erdboden versinken wollte. Das war nichts gegen den Traum nackt durch die Schule zu rennen!!!

Nach einigen Minuten peinlichen Schweigens, gingen wir los.
,,Dann können wir ja jetzt losfahren...", sagte er und brach damit das Schweigen.
,,Und wohin wenn ich fragen darf!?", nuschelte ich noch als Antwort hinterher.
,,Naja, die Person ist auf jeden Fall angezogen .",fügte er mit einem verschmizten Lächeln hinzu. Tja, anscheinend hatte er sich dann wieder gefangen. Doch für mich wurde die Situation nur noch peinlicher. Und das konnte ich nicht einfach so weglächeln.

Wir fuhren eine Weile in seinem schwarzen SUV (so grob geschätzt waren es vielleicht 20 Minuten), bis wir in eine dunkle Gasse abbogen. Dort blieb Elyas einfach mittendrin stehen, stellte den Motor ab und stieg aus.

Okay, dann bleiben wir halt einfach mitten in einer Straße stehen und versperren der ganzen Außenwelt den Zugang, aber hey, find ich gut! Daumen hoch für diese geniale Aktion. Ich hatte anscheinend ein riesiges Leuchtschild auf meinem Gesicht, da er nur das Auto, dann die Straße und zuletzt mich anschaute und einfach mit den Achseln zuckte.

,,Es ist doch menschenleer und hier fährt eh keine Sau vorbei...",sagte er ,,also glaub ich zumindest..." Dann ging er schnurstracks auf ein kunterbuntes Haus zu und pochte wie wild an die Tür.

,,Liv, schwing deinen Hintern hier runter und mach die Tür auf. Ich hab keine Lust hier unten für einen Dämon als Imbiss zu enden.", schrie er zu einem offenen Fenster im dritten Stock. Ich schaute ihn entsetzt an.

,,Das mit dem Imbiss meinst du aber nicht erst, oder?"
,,Todernst...In dieser Gegend sind mega viele von den Biestern. Sie bevorzugen übrigens Brünetten. Einer hat mal ein Kaffeekränzchen mit mir darüber gehalten, dass Brünetten so süß im Abgang schmecken.", sagte er mit einem verkniffenen Gesicht, als ob er sich das Lachen verkneifen musste.

Ich boxte ihm darauf hin in die Seite und merkte dabei, dass ich selbst darüber lachte.,,War nur ein Scherz Annie." ,,Wieso nennst du mich eigentlich Annie?" ,,Ich we..."

Wir wurden dadurch unterbrochen das ein Mädchen uns die Tür öffnete. Sie war ungefähr in meinem Alter (vielleicht ein Jahr jünger als ich, also so ca. 16), und hatte orangefarbene Haare und viele Sommersprossen die sich bis zu ihren Armen runterzogen.

Sie war eigentlich sehr hübsch, nur sie hatte viel zu viel Rush drauf und mochte anscheinen bunten Lidschatten, denn dieser war überall. Sie hatte an einem Ohr eine lange blaue Feder als Ohrring, welche sich in ihren schulterlangen Haaren verfangen hatte. Sie trug sehr bunte Klamotten und starrte mich aus ihren goldbraunen Augen geradewechs an.

,,Ich kann den Tod um dich spüren und sehe den, der noch auf dich zukommt."

Sorry das ich so lange nicht mehr geschrieben hab...versuch jetzt wirklich regelmäßiger zu schreiben, aber ich kann für nichts versprechen😓

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