11|Das geht schief...

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,,Und?", frage ich, nachdem meine Mama aufgelegt hat. ,,Melanie hat gesagt, dass sie es sich bis heute Abend überlegt, um nochmal mit Jenny's Papa darüber zu reden", antwortet sie und reicht mir mein Handy.

Och man, was ist wenn Jen wirklich nicht darf? Das wäre doch unfair, ich meine wir würden ja auch schließlich bei Maja wohnen, also wenn das alles keine Lüge sein würde...

Wieder klingelt mein Handy, reißt mich aus meinen Gedanken und ich lasse es vor Schreck auf die harten Fliesen fallen. ,,Scheiße!", fluche ich und hebe es schnell wieder auf. ,,Alles gut?", fragt Mama. ,,Ja, alles gut", antworte ich.

,,Na toll...", murmle ich vor mich hin und betrachte die angeschlagenen Ecken meines Handys. Hätte ich mir Mal lieber eine Hülle gekauft. ,,Du sollst doch aufpassen Emilia!", kommt es plötzlich von meinem Vater, der unerwartet hinter mir steht. ,,Tut mir leid Papa", sage ich leise und richte meinen Kopf in Richtung Boden.

Ich warte darauf, dass er noch etwas dazu sagt, weil er normalerweise immer das letzte Wort hat. Aber anstatt etwas zusagen, dreht er sich um und geht zur Haustür raus. Darauf laufe ich die Treppen hoch in mein Zimmer, greife mir meine Tasche und laufe wieder nach unten.

Dort gehe ich noch zu meiner Mutter und verabschiede mich bei ihr. ,,Ich hab' dich lieb Mama. Viel Spaß bei Yvonne. Bis in vier Wochen", sage ich und ziehe sie in eine feste Umarmung. Dann drücke ich ihr noch ein Kuss auf die Wange, nehme mir meine Jacke und gehe zur Haustür. Nachdem ich sie öffne blicke ich noch einmal zurück und winke meiner Mutter zu. ,,Viel Spaß meine Süße und passt auf euch auf! Macht keinen Unsinn und rufe mich ab und zu Mal an! Ich liebe dich!", ruft sie noch hinterher. Mit einem Lächeln gehe ich aus der Tür und schließe sie von außen wieder.

Draußen auf der Veranda sitzt mein Papa und raucht. Rauchen ist einfach nur abartig und außerdem total ungesund. Einfach widerlich!

,,Wohin willst du?", fragt meine Vater und schaut mich fragend an. ,,Ich übernachte heute bei Tim", antworte ich und gehe weiter. Ich gehe ein Stück aber mein Vater sagt: ,,Emilia warte Mal!", worauf ein seufzen folgt, aber ich ignoriere es so gut es geht, was mir dann auch gelingt.

Obwohl der Weg zu Tim nicht weit ist, tut mein Rücken schon weh. Liegt wohl an dem Rucksack, der ist echt schwer.

Hmmm ob Melanie sich schon entschieden hat, ob Jenny mit darf oder nicht? Ich hoffe es jedenfalls, wenn nicht, dann wäre es richtig scheiße. Ich meine, wir drei machen immer alles zusammen und wenn sie jetzt bei dem wohl spannendsten Erlebnis nicht dabei sein kann dann... dann... ich weiß nicht. Es wäre einfach richtig Schei...

,,Mila! Hier oben!", ruft eine mir sehr bekannte Stimme. Ich gucke mich um, aber niemand zusehen. ,,Tim?! Wo bist du?!", rufe ich während ich mich bereits auf seinem Grundstück befinde. Er lacht. Er lacht mich einfach aus...,,Ich bin hier oben auf dem Baum!" ,,Wieso bist du auf dem Baum?", frage ich leicht verwirrt.

Sicht von Tim:
Oh auf die Frage war ich jetzt nicht vorbereitet. ,,Ähmmm,... Ich wollte... ähmm... ähh... Keine Ahnung, nur so", beantworte ich ihre Frage, während ich von dem Baum hinunter klettere und zu Mila gehe. ,,Alles klar", sagt sie und fängt an zu kichern. Ich muss dann auch lächeln.

Aber dann kommt mir in den Sinn, wie sie vorhin am Telefon drauf war. Sie hatte eindeutig geweint. Aber wieso?

Ich schließe die Haustür auf und wir gehen in den Flur. Dort ziehen wir unsere Schuhe aus und ich frag:,,Was war vorhin eigentlich los?" Sie scheint ziemlich bedrückt, aber dennoch antwortet sie auf meine Frage:,,Meine Eltern haben sich gestritten..." Sie sieht traurig zu Boden ,,Warum? Was ist denn passiert?", frage ich hebe ihr Kinn an, damit sie wieder zu mir guckt. ,,Ich weiß es nicht...", sagt sie noch und nimmt mich dann in ihren Arm.

,,Komm, wir gehen nach oben. Ich muss noch meine Sachen zuende packen", flüstere ich ihr leise ins Ohr und löse mich von ihr.

In meinem Zimmer suche ich meine Klamotten zusammen und werfe sie hinter mich aufs Bett, auf dem Mila es sich bereits gemütlich gemacht hat. Eine gute Gelegenheit sie ein bisschen zu ärgern!

Sicht von Mila:
,,Ti...", weiter komme ich nicht, der denn ein paar Socken kommen geradewegs auf mein Gesicht zugeflogen, doch bevor ich es realisieren kann, landen sie schon in meinem Gesicht. ,,Idiot", sage ich und fange an zu grinsen, denn soeben viel mir ein kleiner Racheplan für seine Sockenaktion ein.

Tim kichert noch immer, während er seine Klamotten in seinen Rucksack stopft. Er will gerade zu mir schauen aber schon landen zwei seiner Kissen nacheinander in seinem Gesicht. Und ich schwöre euch, sein Blick ist unbezahlbar! Ich versuche mir mein Lachen zu verkneifen, aber er sieht gerade so lustig aus und ich muss laut los lachen, bis er nun mit einstimmt.

Nach einer Weile hören wir Tim's Handy Ton. Vielleicht ist es ja Jenny! Tim entsperrt es und geht auf WhatsApp. ,,Hat Jen geschrieben?", frage ich hoffnungsvoll. ,,Nein, Melanie", antwortet Tim ausdruckslos. ,,Was denn?", frage ich neugierig. ,,Sie hat geschrieben, dass sie uns hinfahren will...", sagt er fassungslos und setzt sich aufs Bett. ,,Und was sollen wir jetzt machen?!" ,,Mila, ich weiß es nicht..."

Wenn Geschichten Wirklichkeit werden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt