02 Dora

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Diese unendliche Leere, die mich erfüllt wenn ich von der Schule nach Hause kam. Ich hatte nichts zu tun. Es war noch zu früh, um mit Oddhorse und Minnibird zu schreiben, sie hatten noch Schule. Das sagten sie zumindest.
Ansonsten hatte ich nichts zu tun. So ein sinnfreies Dasein, das ich lebte.
Natürlich hatte ich schon über Selbstmord nachgedacht.
Doch das konnte ich meinen Eltern nicht antun, weil wie gesagt, ich war ihr einziges Kind.
Vielleicht steckte auch einfach noch ein winziges Fünkchen Hoffnung in mir. Hoffnung auf Spaß in meinem Leben, Hoffnung auf einen Sinn...

In solchen Situationen war es für mich das Beste mich an meinen Schreibtisch zu setzen und zu zeichnen.
Egal was, Hauptsache nicht nichts tun..
Meistens fing ich an mit ein paar kleinen Strichen.
Daraus entstanden dann Kreaturen.

Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen fror als ich durch die Luft flog.
Doch es fühlte es sich gut an wieder hier oben zu sein.
Freiheit war das richtige Wort hierfür.
Ich musste Dora besuchen. Sie wohnt auf einer der dickeren Wolken. Es war wirklich nicht schwer zu finden, sie hatte schon immer eine Vorliebe fürs "Abgedrehte".
Die dickere Wolke war rosa gestrichen worden und Dora hatte ihren goldenen Palast genau in die Mitte bauen lassen, so dass man ihn wirklich nicht übersehen konnte..
Als ich vor ihrem Haus ankam, erwartete sie mich schon, sie saß vor ihrer Tür und als sie mich sah, stand sie auf.
Meine Gefühle für sie waren unbeschreiblich: ich war mir ziemlich sicher, dass das Liebe war, was ich für sie fühlte!
Ich landete vor ihr und sie lächelte mir zu. „Hi Healthy", grüßte sie mich.
Mittlerweile kam es mir gar nicht mehr komisch vor, wie sie mich nannte.
Wie jedes Mal, wenn wir uns sahen, war es auch dieses Mal so, dass ich zu aufgeregt war, als das ich ihr schnell zurück grüßen hätte können.
Sie war es gewohnt und lächelte einfach weiter.
Und da kommen wir schon zum Problem: ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass sie 1. Nicht das gleiche für mich empfindet wie ich für sie und 2. Einen Freund hat.
„Hi Dora", sagte ich endlich.
Sie musste lachen und mein Herz hüpfte wie auf einem Trampolin.
„Gehen wir rein?", fragte sie mit einem Zwinkern.
Sie ging rein und ich folgte ihr.
Der Eingangsbereich war ungefähr doppelt so groß wie die Kantine in meiner Schule, noch dazu war alles in Rosa gestrichen.
Es störte mich aber keineswegs, denn ich hatte den schönsten Anblick des Universums vor mir: Dora.
Dora führte mich in ein Schlafzimmer, mein Schlafzimmer.
Sie hatte extra für mich nur in diesem Raum die Wände weiß streichen lassen, wofür ich ihr sehr dankbar war. Ich hatte nichts gegen rosa, aber es war auf Dauer dann doch ein wenig grell.

Ich legte mich in das Bett.
Dora machte das Licht aus und ging aus dem Zimmer.
Dann schlief ich langsam und glücklich ein...

Hilfe!!!"

Ein Schrei ließ mich aus meinem Schlaf erwachen. Mir war sofort klar, dass es Doras Stimme war!
Ich rannte aus meinem Zimmer zur Eingangshalle, in der ich den Schrei vermutete.
Und da war er! Ein kleiner grüner Kobold hielt Dora in seinen Armen und bedrohte sie. Noch hatte er mich nicht bemerkt. Es war also Zeit für meinen Auftritt!
„Hey du schmieriger Kobold! Lass sie gehen!"
Ich stand jetzt etwa fünf Meter hinter ihm, meine Hände stemmte ich in die Hüften und ich fühlte mich großartig.
Der Kobold drehte sich um und zog eine Braue hoch. „Und wer bist du..?"
Ich grinste.
„Ich? Ich bin Healthystartrooper!" Mit diesen Worten rannte ich auf ihn zu, holte zum Schlag aus und schlug ihn mit einem Schlag K.O.
Das wars dann mit dem Kobold!
Dora lag am Boden und lächelte mir unsicher zu.
Ich streckte ihr stolz meine Hand hin und half ihr hoch.
Sie bedankte sich bei mir und ich guckte zu ihr hoch und zwinkerte ihr zu.
Ich hatte vergessen, Dora war mindestens einen Kopf größer als ich..
„Wie kann ich dir nur dafür danken?", fragte sie und tat so, als ob sie überlegen würde. Doch wir wussten beide, was sie tun konnte.
Sie schaute mich an und lächelte. Dann beugte sie sich langsam zu mir herunter.
Ich schloss meine Augen und war bereit für den Ku

Fuck fuck fuck fuck!
Der Stift war leer!
Scheiße, ich musste noch das Ende malen. Aber das ging nur mit diesem Stift! Und ich konnte ihn jetzt nicht nachfüllen!

Wenigstens meine Fantasien könnte mir das Leben ja mal gönnen....

Für sie bin ich HealthystartrooperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt