Jemand,der dich glücklich macht

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Ich saß auf der Couch. Julian lag in meinen Armen. Er weinte. Dies tat er oft in letzter Zeit. Immer wenn er Zeit hatte kam er zu mir und weinte. Ich versuchte ihm so gut es geht zu trösten,sagte ihm,dass alles wieder gut werden würde und er sicher bald wieder glücklich lachen kann. Was den armen Jungen so runterzog? Seine jetzige Situation. Er war unglücklich bei Wolfsburg,bereute seine Entscheidung Schalke verlassen zu haben,Lena hatte obendrauf auch noch Schluss gemacht . "Nie mach ich was richtig." "Keiner liebt mich." "Ich hasse mein Leben." Solche Sätze hörte ich nur noch von ihn. Es brach mir wirklich das Herz Jule so zu sehen. Er hatte das doch nun wirklich nicht verdient. Vor allem verstand ich Lena nicht. Wie konnte man Julian Draxler verlassen? Na ja,gemocht hatte ich sie eh nie,was aber alles mehr daran lag,dass ich neidisch war. Ja,neidisch. Wie gerne wäre ich der Mensch an Julians Seite. Die Person,die er seine Liebe schenkte. Jedoch war ich nur ein guter Freund. "Bene..." holte mich die leise Stimme von Jule aus meinen Gedanken. Ich sah dich ihn an. Seine Augen waren schon ganz rot vom Weinen. "Ja?" "Danke dir...wieso erträgst du das überhaupt? Wie erträgst du mich?" Ein Seufzen entkam mir. Es war einer dieser Momente,wo mir wieder vor Augen geführt wurde,was man mit ihm gemacht hatte. Das ist nicht der selbstbewusste,lebensfrohe Julian,der damals auf Schalke gespielt hat. "So etwas tun Freunde für einander." "Kein anderer macht es." "Sind es dann richtige Freunde? Julian ich ertrage es einfach nicht,dich so zu sehen. Ich würde alles dafür geben,damit du wieder glücklich bist." gab ich zu. Das war die Wahrheit. Jedoch schaute er nun runter und flüsterte:"Das hab ich doch gar nicht verdient." "Sag so etwas bitte nicht. Du hast es sehr wohl verdient! Du bist ein toller Mensch. Freundlich,hilfsbereit,humorvoll. Du bist für deine Freunde da. Du bist ein toller Fußballer." Nun sah der jüngere mich wieder an:"Meinst du das ernst?" "Aber natürlich! Lena hat das wohl nie gesehen,sonst hätte sie dich nicht einfach so verlassen. Glaub mir,du hast was besseres verdient! Jemanden,der dich so liebt,wie du die Person liebst. Jemanden,der dich glücklich macht. Der dir zeigt wie toll du bist." Julian seufzte:"Wer sollte mich denn so  lieben?" "Ich." Diese Antwort kam ohne zu Überlegen. Als ich jedoch realisierte,was ich da gesagt hatte,wäre ich am liebsten geflüchtet,dies ging aber schlecht,da Julian immer noch in meinen Armen lag. "Du? Heißt das...du liebst mich?" fragte Julian ungläubig,beinahe fassungslos, nach. Ich nickte ohne ihn anzuschauen. Hatte ich unsere Freundschaft damit zerstört? Würde ich ihn jetzt vielleicht nie wiedersehen? Verdammt,warum hatte ich das bloß getan? "Ehm...also ich hatte noch nie zuvor...etwas...etwas mit einem Mann. Aber,aber wenn ich...ehrlich bin,sind die Gefühle,die ich für dich habe...irgendwie anders als Freundschaft.... Ich weiß nicht so recht,ob es Liebe ist,es...kann aber gut sein und...und ich würde es auch gerne probieren. Aber...bitte langsam." stammelte Julian verlegen. Sobald ich diese Worte hörte,musste ich einfach lächeln. Wie süß er doch war! "Dann probieren wir es! Natürlich können wir es langsam angehen lassen. Ich verstehe das Jule."Mit diesen Worten nahm ich seine Hand und drückte sie leich,woraufhin er mich ansah. Ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen. Von da an wusste ich,es konnte nur gut ausgehen.

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