Part 4

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Leonie P.o.V.

Ich öffnete die Tür, da ich draußen Stimmen hörte. Ich sah einen Jungen vor mir stehen. Er sah mit seinen grünen Augen tief in meine. Er blickte hinunter zu meinem Rollstuhl und dann wieder in meine Augen.

„Liebling!“, rief meine Mutter.

Sie lief zu mir und umarmte mich. Ich stellte mich vor und fuhr in die Küche. Wir trafen uns dort und setzten uns hin. Also das hieß, Harry und meine Mutter setzten sich, ich saß ja schon. Dem Jungen war anscheinend nicht wohl, da er ständig das Gesicht verzog.

„Also, Harry. Wie gefällt es dir bis jetzt?“, fragte meine Mutter aufgeregt.

„Ganz nett“, sagte er herablassend und achselzuckend.

Ganz nett? Der hat sie wohl nicht alle?

Ich schnaufte.

Seit zwei Minuten hier und unfreundlich, wie die Busfahrer am Sonntag.

„Leo, zeig bitte Harry die Wohnung“, sagte meine Mutter.

„Nein! Ich geh in mein Zimmer. Er kann sie auch alleine anschauen. Er hat Beine!“ Meine Stimme wurde immer lauter. Meine Mutter sah mich wieder mit ihrem mitleidigen Blick an. Ich hasste es wenn sie mich so ansah. Ich drehte mich weg und fuhr in mein Zimmer.

„Dann zeige ich dir die Wohnung“, sagte meine Mutter zu Harry. Ich schmiss wütend meine Türe zu. Ich wollte mich wie alle anderen normalen Kinder aufs Bett schmeißen, aber ich saß in diesem rostigen Teil! Ich fuhr zum Fenster und sah hinaus. Vor meinem Fenster war ein großer Wald und so sah man nur Bäume. Doch es gab einen Punkt wo man durch die Baumkronen direkt zum Himmel sehen konnte. Immer wenn es mir nicht gut ging, sah ich hinaus. Es erinnerte mich immer an meinen Vater, wenn ich in die Abenddämmerung schaute.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Wahrscheinlich war es wieder meine Mutter, die mich beruhigen wollte.

„Mama, ich will nicht mit dir reden!“, rief ich.

Doch es öffnete sich die Tür.

„Mama, ich hab gesagt ich will…“ Da stand gar nicht meine Mutter in der Tür, sondern Harry.

„Darf ich hereinkommen?“, fragte er. Er fuhr mit der Hand durch seine Haare.

„Äh.. ja sicher“, sagte ich etwas verwirrt. Ich hätte nie mit Harry gerechnet. Er schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf mein Bett. Er sah mir in die Augen und lächelte. Ich konnte das Lächeln nicht erwidern. Ich war zu aufgewühlt.

„Äh… ich wollte… nach dir… äh sehen“, stotterte er etwas unsicher.

„Das ist nett von dir, aber ich komme alleine klar“, sagte ich kalt. Eine unangenehme Stille lag in meinem Zimmer.

„Hast du meinen Großvater gekannt?“, fragte er plötzlich.

Moment, seinen Großvater?

„Er ist auch mein Großvater!“, schrie ich ihn an.

„Ja, ich habe meinen Großvater gekannt. Ich hab ihn sehr geliebt. Doch vor drei Jahren hat er den Kontakt abgebrochen. Er hat gesagt er muss auf seinen Enkel aufpassen. Das war das Letzte was wir von ihm gehört haben.“ sagte ich etwas ruhiger. Er suchte meinen Blick aber ich schaute stur zum Fenster. Wir sprachen einige Minuten nichts.

„Ich kam zu meinem Großvater, weil…“, fing er plötzlich an. Jetzt sah ich doch zu ihm. „Meine Eltern sind gestorben“. Er schaute zur Tür. Ich spürte einen Stich in meinem Herz und musste sofort an meinen Vater denken. 

Kann Liebe unsere Wunden heilen?(Harry Styles Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt